PDF-Datei - Öko-Institut eV
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In Deutschland wurde mit dem „Blauen Engel“ Holzhackschnitzel und Pellets ein freiwilliger<br />
Standard im Januar 2011 publiziert (“RAL Umweltzeichen 153”), dessen Grundlagen in 2010<br />
gelegt wurden (ÖKO, IFEU 2011). Er enthält folgende Anforderungen:<br />
Deklaration über<br />
• Einhaltung Landnutzungskriterien RED (für Holz aus Kurzumtriebsplantagen)<br />
• transportbedingte THG-Emissionen und Herkunft<br />
Schutz Bodiversität<br />
• Keine Nutzung kritischer Holzsegmente (< 7 cm Ø) zur Vermeidung Nährstoffentzug<br />
• Einhaltung der Totholz-Kriterien und Referenzflächen nach FSC (oder Äquivalent)<br />
Schutz Boden/Wasser<br />
• keine Pestizide<br />
• keine Düngung zur Ertragssteigerung<br />
Schutz Ressourcen:<br />
• erneuerbare Energie für Trocknung<br />
• Mindest-Effizienz für Trocknung<br />
Feste Bioenergie: Nachhaltigkeitsthemen<br />
Die Problematik um THG-Emissionen und (direkte) Landnutzungsänderungen wird in der<br />
RED grundsätzlich geklärt und geregelt. Dies kann relativ einfach auf die feste Bioenergie<br />
übertragen werden – allerdings ist eine Klärung der THG-Bilanzen von Waldrest- und<br />
Schwachholz nötig, die je nach lokaler Bedingung erheblich sein können.<br />
Biogene Reststoffe aus dem Wald sind jedoch nicht per se „CO 2 -neutral 4 .<br />
Ein wesentlicher Aspekt, der bislang nur unzureichend behandelt wird, ist die Biodiversität.<br />
So besteht eine deutliche Lücke bei der Konzeption des Begriffes „Flächen mit hohem Naturschutzwert“:<br />
Bewaldete Flächen umfassen nur primäre bzw. Wirtschaftswälder. Die Kategorie<br />
„kontinuierlich bewaldete Flächen“ hat das Schutzziel, den Kohlenstoffbestand zu sichern.<br />
Dies lässt jedoch eine Umwandlung von halb-natürlichen Wäldern mit hoher biologischer<br />
Vielfalt hin zu Monokulturen oder intensiver Nutzung mit ggf. teilweiser Degradierung<br />
zu, sodass kein Schutz der Biodiversität gegeben ist.<br />
Daraus ergibt sich der Bedarf, ein Kriterium zum Schutz von „Wäldern mit großer biologischer<br />
Vielfalt“ zu entwickeln. Weiterhin sollte die Waldnutzung an nachhaltige Nutzungsformen<br />
gekoppelt werden.<br />
Neben der Biodiversität sind weiter Aspekte wie Entnahmemengen von Holz aus dem Wald<br />
und damit u.a. die Sicherung der Nährstoffkreisläufe, der Bodenschutz, Erhaltung der Was-<br />
4 Zur aktuellen Diskussion dieser Frage siehe BERC 2012; HOLTSMARK 2012; MCKECHNIE 2011; SCHULZE ET AL. 2012 sowie das Output Paper of the Joint<br />
Workshops on Extending the RED Criteria to Solid Bioenergy (in Vorb. auf http://www.iinas.org/Work/Projects/REDEX/redex.html)<br />
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