26.01.2014 Aufrufe

PDF-Datei - Öko-Institut eV

PDF-Datei - Öko-Institut eV

PDF-Datei - Öko-Institut eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wesentliche Regelungsaspekte aus Umwelt- und Naturschutzsicht<br />

Eine RED-Erweiterung muss über die schon festgelegten flächenbezogenen Regelungen für<br />

flüssige Bioenergieträger hinaus die folgenden Aspekte umfassen:<br />

• Definition von Kriterien zum Schutz von „Wäldern mit großer biologischer Vielfalt“ –<br />

dies sollte analog zu den in Arbeit befindlichen Kriterien für hochbiodiverses Grünland<br />

erfolgen<br />

• Definition nachhaltiger Nutzungsformen insbesondere im Hinblick auf die Biodiversität<br />

– hier sind vor allem der Ausschluss von Stocknutzungen sowie ausreichende Totholzmengen<br />

relevant.<br />

• Definition von „Ampelkarten“ zum Bodenschutz: Die Sicherstellung weitgehend geschlossener<br />

Nährstoffbilanzen ist bodenspezifisch festzulegen – bei ausreichend versorgten<br />

Böden ist eine zusätzliche Entnahme von Rest- und Schwachholz möglich<br />

(„grünes Licht“), bei nicht ausreichenden Kenntnissen („gelb“) und bei zu geringen<br />

Nährstoffinventaren („rot“) ist die zusätzliche Nutzung auszuschließen.<br />

• THG-Bilanz: für feste Bioenergie sollte eine Mindestreduktion von 60% gegenüber<br />

Heizöl (im Wärmebereich) bzw. 85% gegenüber Steinkohle (im Stromsektor) festgelegt<br />

werden. Dabei sind direkte Landnutzungsänderungen und die Lebenswege<br />

(Transport, Verarbeitung, Trocknung usw.) einzubeziehen und entsprechende<br />

Default-Werte festzulegen (als Erweiterung des Annex V der RED).<br />

Darüber hinaus gilt es zu prüfen, ob Fragen der Wassernutzung relevant sein können (z.B.<br />

Ausschluss von Bewässerung).<br />

Über die Umwelt- und Naturschutzaspekte hinaus sind auch die sozialen Fragen zu thematisieren.<br />

Dies kann jedoch erst nach einer generellen Ausweitung der RED (nach 2014) oder<br />

im Kontext internationaler Regelungen erfolgen.<br />

Ausblick<br />

Bei der notwendigen Regelung der Nachhaltigkeitsanforderungen für feste Biomasse durch<br />

eine entsprechend erweiterte RED würde ein wichtiger Schritt zur Entschärfung der Probleme<br />

durch steigenden Nutzungsdruck in Wäldern – sowohl national wie auch international –<br />

gemacht.<br />

Perspektivisch ist zu beachten, dass auch durch die nichtenergetische Nutzung von Holz ein<br />

Druck auf „schwache“ Holzsortimente ausgeht – vor allem im Bereich der Zellstoff/Papierund<br />

Holzwertstoffindustrie – und dieser je nach Preisdynamik künftig steigen kann.<br />

Weiterhin ist in der Diskussion um eine „Bioökonomie“ (u.a. Bioraffinerien und Biomaterialien)<br />

zumindest in Teilen ein Rückgriff auf forstliche Biomassen impliziert.<br />

Somit ist mittel- und längerfristig eine konsistente Regelung zur Nachhaltigkeit der forstlichen<br />

Produktion insgesamt – d.h. für alle Forstprodukte – notwendig.<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!