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ahdukw-jb2011.pdf

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Begleitung<br />

Positivenfond, bei größeren Beträgen stellten wir<br />

Anträge an die Deutsche AIDS-Stiftung, soweit<br />

die Antragshintergründe die Kriterien der Stiftung<br />

erfüllen. Die Bearbeitungszeiten haben sich aufgrund<br />

von Personaleinsparungen bei der Deutschen<br />

AIDS-Stiftung jedoch auf ca. 8 – 10 Wochen<br />

je Antrag ausgeweitet.<br />

Das Berichtsjahr war geprägt von verstärkt aufgetretenen<br />

stationären Aufenthalten von Begleiteten<br />

mit zum Teil lebensbedrohenden Szenarien. So<br />

wurde ein Begleiteter mit akutem Nierenversagen<br />

ins Krankenhaus eingeliefert, ein Betroffener hatte<br />

einen schweren Herzinfarkt, ein weiterer Herzprobleme<br />

mit der Notwendigkeit zur Legung von<br />

Bypässen. Bei den Herzproblemen schlossen sich<br />

Reha- Maßnahmen an. Zwei weitere Begleitete<br />

mussten aufgrund ihrer Krebserkrankung stationär<br />

behandelt werden, einer wegen einer schweren<br />

Gürtelrose wegen nicht eingenommener antiretroviraler<br />

Therapie. Insgesamt waren dreizehn<br />

unserer Begleiteten zum Teil mehrfach in stationärer<br />

Behandlung, welches wir aus den Vorjahren<br />

so nicht mehr kannten. Hier zeigt sich, wie aktuell<br />

das Thema unseres Fachgespräches „Auf dem<br />

Prüfstand: Leber, Herz und Nieren – Aspekte der<br />

allgemeinen Gesundheitsförderung für Menschen<br />

mit HIV und AIDS“ gewählt war, da Krankheiten<br />

dieser Organe vermehrt Probleme bereiten.<br />

Krankenhausaufenthalte bedeuten für uns hohe<br />

zeitliche Aufwände, da wir die Begleiteten im<br />

Krankenhaus aufsuchen und die stationären Aufenthalte<br />

zum großen Teil in Städten außerhalb<br />

Duisburgs stattfinden.<br />

kritisierte die deutschen Ärzte für Ihre Ausgrenzung<br />

von HIV-Infizierten. Zitat: „Es ist erschreckend,<br />

dass Berufsgruppen, die eigentlich eine<br />

entsprechende Ausbildung haben müssten, ein<br />

solches Verhalten an den Tag legen.“ Dies bezog<br />

sich auf ein Gespräch des Ministers mit Experten<br />

und Betroffenen, die berichteten, dass Ärzte sich<br />

oft weigerten, sie zu behandeln.<br />

Letztendlich stellten wir Kontakt zwischen der<br />

Rehaklinik und der AIDS-Hilfe Paderborn her.<br />

Zwei unserer Begleiteten sind im Berichtsjahr<br />

verstorben, zum Teil nach längeren stationären<br />

Aufenthalten.<br />

Insgesamt begleiteten wir 196 Personen einschließlich<br />

der im Knast begleiteten Personen.<br />

Intensive Begleitung bedeutet mindestens 1 Kontakt<br />

pro Woche, welches aber durchaus auch bis<br />

zu tägliche Kontakte beinhalten kann. Intensiv bedeutet<br />

aber auch, einmaliger monatlicher Kontakt<br />

mit anschließendem hohem Regelungsbedarf.<br />

In der Rubrik „Regelmäßig“ erfassen wir Begleitete<br />

mit mindestens einmal monatlichem Kontakt<br />

und „Sporadisch“ einmal jährlichen Beratungskontakt.<br />

Betroffene in<br />

Einzelbegleitung<br />

2011 2010 2009 2008 2007<br />

Intensiv 25 24 24 24 18<br />

Regelmäßig 65 62 55 55 55<br />

Und leider gibt es auch im Jahr 2011 noch Reha-<br />

Einrichtungen, die nicht die Infektionswege einer<br />

HIV-Übertragung kennen und aufgrund dessen<br />

Begleitete diskriminieren: so geschehen in Bad<br />

Driburg. Hier wurde eine Untersuchung eines<br />

HIV-Positiven nicht vorgenommen, da die Ärztin<br />

keine Handschuhe zur Verfügung hatte. Des Weiteren<br />

sollte der Patient nicht am Schwimmen teilnehmen,<br />

um andere Patienten nicht zu gefährden.<br />

In unserer Stellungnahme verwiesen wir auf Daniel<br />

Bahr: Wir können uns da nur den Worten<br />

des Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr anlässlich<br />

der Vorstellung der Kampagne zum Welt-<br />

AIDS-Tag am 28.10.2011 anschließen. Herr Bahr<br />

Sporadisch 112 110 115 112 104<br />

Insgesamt 202 196 194 191 177<br />

Betroffene in<br />

ehrenamtl. Begleitung<br />

2011 2010 2009 2008 2007<br />

insgesamt 1 1 1 9 10<br />

Im Berichtsjahr wird weiterhin eine Betroffene<br />

durch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter begleitet.<br />

Die übrigen werden durch das hauptamtliche<br />

Team versorgt und halten sich auf stabilem Niveau.<br />

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