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ahdukw-jb2011.pdf

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hin zu Stigmatisierungsproblematiken mit bringt<br />

und jeweils flexibel auf Bedarfe in Gruppen oder<br />

auf Einzelpersonen reagieren kann. Wie bei allen<br />

Adressaten, so gilt auch und vielleicht besonders<br />

für Jugendliche der didaktische Grundsatz, dass<br />

(Präventions-) Angebote an der jeweiligen Lebenswelt<br />

akzeptierend orientiert werden sollten.<br />

„Die Berücksichtigung von sozialen, ethnischen,<br />

kulturellen und geschlechtsspezifischen Besonderheiten<br />

ist Voraussetzung, um Jugendliche emotional<br />

und kognitiv zu erreichen“ (Landeskonzept, S.<br />

28). Darüber hinaus können Themen durchaus<br />

auch in Präventionsveranstaltungen in heterogenen<br />

Gruppen (wie Schulklassen) integriert oder<br />

exponiert platziert werden. Die Bedarfe werden<br />

jeweils in Planungsgesprächen erhoben.<br />

Das Kompliment für das zu erwartende Landeskonzept<br />

gilt auch für die Forderung nach kooperativen<br />

Projektformen, die wir seit je her propagieren,<br />

initiieren und umsetzen und die in besonderer<br />

Weise für nachhaltige Synergieeffekte prädestiniert<br />

sind.<br />

Auch darüber erklärt sich gewiss zu einem nicht<br />

unerheblichen Teil, dass Jugendliche in Deutschland<br />

und in unserer Region tatsächlich nicht zu<br />

den besonders riskierten Zielgruppen zählen –<br />

Prävention im Kontext von Gesundheitsförderung<br />

wirkt und ist zielführend im Hinblick auf eine<br />

Verankerung von Präventionswissen und die<br />

Stärkung der Handlungskompetenzen für die individuelle<br />

Gesunderhaltung sowie die Förderung<br />

eines nachhaltigen Schutzverhaltens und dessen<br />

Implementierung im persönlichen Lebensstil.<br />

Die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von AIDS-<br />

Prävention in sexualpädagogischem Kontext mit<br />

dem vorrangigen Ziel der Vermeidung von Primärinfektionen<br />

hat also nichts an Bedeutung verloren<br />

– und dass sie wirkt beweisen nicht zuletzt<br />

die Infektions-Diagnose-Zahlen und Inzidenzannahmen<br />

des RKI (s. www.rki.de ) für das Jahr<br />

2011, wonach ein nennenswerter Rückgang der<br />

Inzidenzen auf etwa 2700 zu konstatieren ist.<br />

Bei Jugendlichen tragen die Schulen (gemäß ihrem<br />

Auftrag, s. Richtlinien zur Sexualerziehung in<br />

NRW) entscheidend zur Informationsvermittlung<br />

bei. 94 Prozent der 16- bis 20-Jährigen geben heute<br />

an, das Thema AIDS in der Schule behandelt zu<br />

haben, vor 10 Jahren waren es 88 Prozent. Schulische<br />

Sexualaufklärung gewinnt daher für die AIDS<br />

-Aufklärung immer mehr an Bedeutung“ (BZgA<br />

„aktuell“, 11/08, S.2), was sich auch daran zeigt,<br />

dass die spezifischen Youthwork-Angebote der<br />

AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel e.V. stabil bis<br />

vermehrt nachgefragt werden.<br />

Der niedrigschwellige, emanzipatorische und akzeptanzorientierte<br />

Ansatz ist richtig. Repressive<br />

Ansätze sind eindeutig kontraproduktiv. Die besondere<br />

Akzeptanz dieses Ansatzes wird uns auch<br />

vor Ort durch Rückmeldungen, Resonanzen und<br />

Evaluationserfahrungen zu unseren Veranstaltungen<br />

in diesem Sektor (s. Abb. Veranstaltungsverteilung<br />

nach Arbeitsfeldern) bestätigt.<br />

Dem Rechnung tragend gestalten wir unsere<br />

AIDS-Prävention in sexualpädagogischem Kontext<br />

und zielen auf einen Dialog in offener und angstfreier<br />

Atmosphäre und ohne pädagogischen Zeigefinger.<br />

5.6.1 Veranstaltungsinhalte<br />

In aller Regel werden personalkommunikative<br />

Formen massenmedialen vorgezogen. Das erfordert<br />

allerdings auch eine jeweilige Reduktion auf<br />

zielgruppenadäquate und bedürfnisorientierte<br />

Themenbereiche. Um diese Reduktion pädagogisch<br />

verantwortungsvoll vornehmen zu können,<br />

finden entsprechende Vor- und Nachgespräche<br />

mit den Veranstaltungspartnern statt.<br />

Je nach Zielgruppe, Zugangsvoraussetzungen und<br />

Rahmenbedingungen können u.a. folgende Themenfelder<br />

behandelt werden :<br />

- Medizinisch, biologische Grundlagen zu HIV und<br />

AIDS, und andere STI`s (Virologie, Immunologie,<br />

...)<br />

- Verlaufsformen der HIV-Infektion<br />

- Aktueller Forschungsstand und Therapieansätze<br />

- Übertragungswege und –risiken<br />

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