Programm 2014 - ARPM

februar 2014
19.02. – 21.02. | Dienstliche Fortbildung | 14.009.1902
Update Theologie: „Messiaserwartungen“
Die Bibel des Christentums ist religionsgeschichtlich gesehen ein Sonderfall.
Denn sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen, deren erster zugleich
die heilige Schrift einer anderen Religion, des Judentums, ist. Entsprechend
unterschiedlich sind auch die Leseperspektiven, mit denen
man das Alte Testament bzw. die Hebräische Bibel liest. Besonders anschaulich
wird dies an den sogenannten messianischen Verheißungen,
von denen das Buch Jesaja die bekanntesten und wirkmächtigsten enthält.
So kündet Jesaja 7,10-17 die Geburt des „Immanuel“ durch „die
junge Frau“ an; die christliche Tradition liest hier in der Nachfolge der
griechischen Übersetzung der Bibel „die Jungfrau“ und bezieht den
Knaben auf Jesus. Jesaja 9,1-6 erzählt von der Geburt eines göttlichen
Kindes, mit dem eine umfassende Heilszeit, ein Frieden ohne Ende
anbricht. Jesaja 11,1-9 schließlich beschreibt die Erwartung eines messianischen
Herrschers, der eine Zeit des allumfassenden Friedens für
Mensch und Tier herbeiführt. An keiner dieser Stellen freilich begegnet
der Titel „Messias“, der ursprünglich einfach nur den „gesalbten“ König
bezeichnet.
In dem „Update Theologie“ wollen wir anhand ausgewählter Texte die
Entwicklung der Messiaserwartungen im Alten Testament nachzeichnen
und die unterschiedlichen Vorstellungen im frühen Christentum und Judentum
verfolgen. Eine besonders interessante Textgruppe sind für dieses
Thema die Schriftrollen von Qumran, denn hier begegnen kurz vor
der Zeitenwende Messiasvorstellungen, die ein besonderes Licht auch
auf die frühe Christenheit werfen.
Literaturempfehlungen:
• Fabry, Heinz-Josef / Scholtissek, Klaus: Der Messias, Die Neue
Echter Bibel. Themen 5, Würzburg: Echter, 2002
• Levin, Christoph: Messias und Davidssohn, in: Jan Rohls, Ludwig
Mödl und Gunther Wenz (Hgg.): Das Wesen des Christentums, Münchener
Theologische Forschungen 1, Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht unipress, 2003, 81-97
Leitung: Dr. Hans-Georg Babke, ARPM
Referent: Professor Dr. Uwe Becker, Theologische Fakultät,
Friedrich-Schiller-Universität Jena
TN-Kreis: Lehrkräfte aller Schulformen
Termin: 19.02. (14.30 Uhr) – 21.02.2014 (13.00 Uhr)
Tagungsort: Hotel Hessenkopf, Goslar
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