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des russischen Steffi Graf iiber Liebe, Sport und - Legacy Tobacco ...

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an war, so erklart die<br />

ist seit 17 Jahren<br />

Broschure, im vergangenen<br />

Burgermeister. Bei<br />

Jahrhun-<br />

dert neben Worpswede<br />

die bedeutendste<br />

der letzten Kommunalwahl,<br />

sagt er voll<br />

Stolz, hatten ihn die<br />

deutsche<br />

Dachauer mit dem<br />

Kunstlerkolonie. Die<br />

Werke hangen im<br />

besten Ergebnis gewahlt,<br />

das je ein<br />

Rathaus in Treppenaufgang,in<br />

.Uns wird Schuld Kandidat erreicht<br />

den Flu-<br />

hat" : mit 12 800 von<br />

zugewiesen, fur die ein<br />

ren, in jedem Buro:<br />

28 000 Stimmen.<br />

Bauem bei der Emte,<br />

groBerTeil der Bevol-<br />

Englhard sieht das<br />

Moorlandsclrafkerung<br />

nichts kann` Wahlergebnis als Be-<br />

ten unter schwarzgrauem<br />

statigung dafiir, daB<br />

Himmel,<br />

er <strong>und</strong> seine Partei,<br />

heimelige Winkel in<br />

die CSU, die InteresderAltstadt,vertraumteAnsichten<br />

senderDachauerverheten:„Nur20<br />

vom Schlo3berg<br />

Prozent der Bevblkerung haben das<br />

Aber weder die Schuler aus Rott damals miterlebt, 80 Prozent nicht<br />

am Inn noch der GroBteil der r<strong>und</strong> mehr. Die fragen sich nattirlich, was<br />

BOO 000 Menschen, die je<strong>des</strong> Jahr soll das aLes heute noch."<br />

die KZ-Gedenkstdtte besuchen, „Das", damit ist vor allem die<br />

flnden den 4Veg uber den steilen Fordemng nach einer Jugend-<br />

Karsberg herauf in die gepilas:er- begegnungsstatte in Dachau geten<br />

Gassen der Altstadt, zum Nrit- meint Nach dern Vorbild der Eintelsbacher<br />

Se1r1o5, utr Gemalde- nchtung in Auschvntz soll sie jungalerie<br />

oder ins Museum, <strong>des</strong>sen gen Menschen die ?/idglichkeit<br />

"Sammlu¢gzumVolksglaubenmit geben, sich langer mit der NS-<br />

Frommigkeitszeugnissen <strong>und</strong> Amu- Vergangenheit zu beschaftigem<br />

letten' zu den bedeutendsten Sud- Vor allem die oriliche CSU war andeutschlands<br />

gehort.<br />

fangs dagegen. Von einer ,.Ent-<br />

Wir sind eben keine Stadt wie wvrdigung <strong>und</strong> Politisierung" der<br />

jede andere", bedauert Biirgermei- Gedenkstatte war die Rede, von<br />

ster Engthard. Es werde hochste einer „Lokalisierung der Schuld"<br />

Zeit, daB die „Hauptstadt der Be- ^ von einem „Kainsmat" fur Dachau<br />

wegung" Munchen, immerhin die I Eine „nationale Losung" wurde<br />

Lan<strong>des</strong>hauptstadt, ihren Teil der angestrebt, die Einrichtung sollte<br />

Verantwortung ubemehme. „Wir in Miinchen, Berlin oder Numberg<br />

Dachauer leben mit dem Lager, entstehen. Biirgerrneister Englhard<br />

Tag fih' Tag. Wu haben Respekt vor lieB die Dachauer im Bierzelt <strong>iiber</strong><br />

den Menschenopfem, abet alleine die Begegnungsstatte abstimmen,<br />

unsere Sache ist es nicht", sagt der der CSU-Fraktionsvorsitzende<br />

Burgermeister. Bin wenig kann Manfred Probst verk<strong>und</strong>ete, man<br />

man seine Bitterkeit verstehen, werde „bis zum letzten Blutstropwenn<br />

man weiB, daB mit Max fen" dagegen kampfen. 30 Jahre<br />

Streibl zum erstenmal in Marz gingen dar<strong>iiber</strong> hin,<br />

1993 ein baverischer Ministerpra- Die Dachauer waren wohl der<br />

sident die Gedenkstatte besucht Meinung, je weniger man tut,<br />

hat. Bin deutscher Bun<strong>des</strong>kanzler <strong>des</strong>to besser ist dem Vergessen<br />

hat wahrend seiner Amtszeit noch geholfen", sagt Max Mannheinicht<br />

den Weg dorthin gef<strong>und</strong>en, mer, der als Vorsitzender der La-<br />

Und wie soll eine Stadt, die heu- gergemeinschaft Dachau <strong>und</strong><br />

te fast genauso viele Einwobner „NachlaBverwalter der 31 591 Tozahlt,<br />

wie damals Menschen im KZ ten" dem Kuratoeium <strong>des</strong> Forderumgebracht<br />

wurden, mit dieser vereins angehort, der sich seit<br />

Vergangenheit allein fertig wer- Anfang der 80er Jahre fiir die Erden?<br />

Fur viele ist Verdrangung die richtung der Begegnungsstatte<br />

einfachste Losung. einsetzt. Wix Uberlebenden sind<br />

Englhard, em hochgewachsener, gegen das Vergessen."<br />

grauhaariger Mann, spricht vor- Nikolaus Lehner, wie Max<br />

sichtig, je<strong>des</strong> Wort abwagend. Mannheimer Haftling in Dachau,<br />

Wenn er seine Formulierungen wird ein wenig deutlicher: Die<br />

<strong>iiber</strong>denkt, zieht er zischend die Stadt habe es darauf abgesehen,<br />

LuftdurchdieZahne.Der65jahrige daB nur noch moglichst wenig<br />

Zeitzeugen die Erbffnung der Begegnungsstatte<br />

miterleben konnen.<br />

Lehner war einer der ersten<br />

Befurworter der Begegnungsstatte.<br />

Der vor 72 Jahren in Sighet/<br />

Rumanien geborene Mann lebt<br />

seit seiner Befreiung in Dachau.<br />

Fast 40 Jahre filhrte der "Sperrholz<br />

Lehner" ein Holzfachgesch5ft. Von<br />

seinem Buro in Gewerbegebiet<br />

sind es nur ein paar h<strong>und</strong>ert Meter<br />

zur Gedenkstatte.<br />

Inzuischen wurde ein KompromiB<br />

gef<strong>und</strong>en. Die Begecmungsstatte<br />

wird „Gastehaus" heiBen. Es<br />

gibt eine Satzung, eine Stiftung, einen<br />

Vorstand <strong>und</strong> einen Beirat. Der<br />

Forderverein, <strong>des</strong>sen<br />

politische<br />

Richtung der Stadt<br />

von Anfang an<br />

nicht paBte, wie<br />

Biirgermeister<br />

Er-g;hard fresiiita<br />

zumbt, ist cveder<br />

im Vorstand<br />

noch in Beiratvertreten.<br />

Die Stadt<br />

hat ein Gr<strong>und</strong>stuck<br />

zur Verrugung<br />

gestellt, ein<br />

Bauplan wurde ,,Wenn ich in<br />

abgesegnet.<br />

Dachau male,<br />

„Aber gebaut<br />

wird immer noch fehit meinen<br />

nicht", sagt Lehner.<br />

Ahnlich wie<br />

Bilder die<br />

Farbigkeit"<br />

die Vderbebroschiire<br />

in der Gedenkstatte<br />

ist fur<br />

ihn der Widerstand<br />

gegen die Begegnungsstatte<br />

eine von vielen Taktlosigkeiten der<br />

Stadt. ,Meistens kann ich ganz gut<br />

nit dieser Antihaltung fertig werden,<br />

weil ich damit fertig werden<br />

muB", sagi Lehner. „Aber ab <strong>und</strong><br />

zu kommt ein Zusanunenbmch.<br />

Dann landet man in Krankenhaus,<br />

wie jetzt vor drei Wochen, <strong>und</strong> the<br />

Axzte finden nichts Korperliches.<br />

Und dann hei3t es: zuviel StreB."<br />

Ob denn das Gastehaus nicht eine<br />

Chance fiir Dachau cvare, eine<br />

Gelegenheit fur Jugendliche aus aljer<br />

Welt, sowohl die Vergangenheit<br />

als auch das heutige Dachau kennenzulemen?<br />

Die Stadt braucht<br />

keine Chance. Eine Chance gibt<br />

man einem Verbrecher", erwidert<br />

Bugermeister Englbard. Was die<br />

Stadt braucht, sind Verstandnis <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>e." An Max Mannhehner<br />

denkt at dabei offenbar nicht. ►<br />

http://legacy.library.ucsf.edu/tid/acq51b00/pdf

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