des russischen Steffi Graf iiber Liebe, Sport und - Legacy Tobacco ...

DEUTSCHLAND
HESSEN
Party im Klassenzimmer
Privatfeten und Seminare in der Schule sollen die
Kassen der Offenbacher Lehranstalten fiillen
0$enbachs Oberbiirgermeister Gerhard
Gra,-dke (SPD) ist bekannt fur
unkonventionelle Ideen. Jetzt konunt
ein neuer Vbrschlag aus dem Rathaus
der Tederstadt: Ganz offiziell erlaubt
der Magistrat den Direktoren der 28 Offenbacher
Schulen, llire Klassenzimmer,
Fachraurne und Aulen zu vermieten.
Seit den Osterferen treten die Lehranstalten
in unaewbhnliche Konkurrenz
zu ICneipen und Tagungshotels.
Erfullt werden Kundenwunsche aller
Art: Kleine Gruppen konnen einzeine
Klassenzirr.mer mieten, fiir groBe stehen
Turnhallen zur Verfugung.
Wer Spezialeffekte will, bucht - was
eignete sich besser? - einen ChemiesaaL
Fiir firmeninteme Seminare bieten
sich Sprachlabors an. Auf Wunsch
und aegen Aufpreis stellt der Hansmeister
gar die Stulile auf, seine Frau
nimmt die Mantel entgegen.
Padagogik fur Erwachsene: Mit der
Erlaubnis, die Penne zu verrnarkten,
v.,ill Schuldezement Iclaus Bodensohn
(CDU) die Schulleifer zu budgetorientiertem
Denken erziehen: „Wer bereit
ist, Kunden anzuwerben und Sendceleistungen
zu erbringen, kann seinen
Lehmtitteletat erheblich aufbessem."
Die Preise sind einheitHcii. Ein einlaches
Klassenzirmner kostet pro Schulstunde
15 Mark, ein Fachraum 30
Mark. Fur Konzerte im Musiksaal fal-
1en 50 Mark far die Dreiviertelstunde
an. Grol3ere Veranstaltungen in einer
Pausenhalle schlagen mit 150 bis 250
Mark zu Buche, Eine Lautsprecheranlaae
kostet 40 Mark extra. 75 Prozent
der Einnahmen durfen die Schulen behalten,
den Rest bekommt die Stadt fiir
die Koordinierung.
Erste Interessenten sollen sich bereits
gemeldet haben. Trotzdem sind
die meisten Direktoren cveniger optimistisch
als der Schuldezement,
Viele eintragliche Raumw2insche
konnten den Blldungsstatten durch the
Lappen gehen: Ruhestdrende Ueran- '-^
staltungen werden nicht genehmigt. CC
„Unziichtiges" darf nicht gezeigt wer-
Parteien haben auch in Zukunft KIb
keine Chance, ihre Pamlen an the Tafeln
zu kritzeln. Und die besten „Kun- O
den", Sportvereine und Uolkshoch- r,
schulen, d'urfen wie bisher die Offenbacher
Schulen und Turnhallen meist
kostenlos nutzen. n !
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F.,w 0 ...aa FOCUS 1711995
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/acq51b00/pdf