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ier verhandelt haite, am allenn°enigsten die Sow;ets, die kurz vor Berlin standen? Axmann: Aus heutiger Sicht gebe ich Ihnen recht, doch wir waren damals anderer Ansicht. All das, was wir damals hofften und cvul3ten, kann our in seiner Gesamtheit erklaren, warum wir damals so und nicht anders gehandelt haben. Hinzu kommt-ich weiB, daB das heute den meisten unverstandlich ist -, daf3 ich wie alle anderen im Banne Hitlers gestanden habe. FoCUS: Was heitit das? Axmann: Es war the AusstralIlung seiner Personlichkeit. Ich kann es nicht anders erklaren. FoCUS: In Ih*em Aufruf an die HJ haben Sic damals auch gesagt, des Wichtigste sei fiir die Jugend „die unerschfrtterIIche Treue" zu Adolf Hitler, Axmann: Des war such damals meine innerste Uberzeugung. Wir erlebten, wie rings um uns der Exodus aus Berlin begann: Die Ratten verlielJen das sinkende 8chiff. Wir - die Jungen und ich - fanden das zum Kotzen. Bei uns machte such Trotz. Protest breit: Die hauten EP H4LER^3ENa .` `7;-."-'--- I ab, aber Hitler blieb in Berlin. Das hat uns beeindruckt. FOCUS: Tzeue also bs in den Tod, such ivenn der vdllig sinnlos sein wiirde? Axmann: Fur uns we. die Vorstellung, Hifler als Oberster Befehlshaber und Staatschef konne in die Hande des Feindes fallen oder im Kampf getotet werden, unertraglich. Elite solche Situation, in der HLTLERlUNGE „AUS INNERER UBERZEUGUNG"- ,,MAN KANN MIR DENVORWURF MACHEN, DASS ICH ESWAR, DER DIE JUNGEN FOR DEN W-KAMPF,MOTIYIERT UEZOGEN HAT" HITLER UND SEIN JUGENDFUHRER Axmann am 19. Marz 1945 in Berlin Der oberste Hitlerjunge, geboren am 18. Februar 1913 in Hagen, trat schon mit 17 als NSDAP-Redner auf. 1933 brach er seln Jura-Studium in Berlin ab und wurde Leiter des Sozialamts der NS-Reichsjugendfuhrung in der Hauptstadt. Er wirkte ma3geblich an der Neufassung des Jugendschutzgesetzes mit, das in Teilen heute noch in Kraft ist. Dariiber hinaus organisierte Axmann die Reichsberufswettkampfe". 1939 meldete sich der 26jshrige zur Wehrmacht, wurde 1940 zuruckgerufen und zum Reichsiugentlfuhrer ernannt. 1941 wurde er erneut Soldat und verlor am ersten Tag des Uberfalls Euf die UdSSR den rechten Arm. Danach bereitete er die Hitlerjugend auf den Kriegsdienst vor- ideologisch und praktisoh. In Wehrertuchtigungslagern" erhielten schon 14j5hrige eine vormiliterische Ausbildung. 1949 stufte ihn eine Nurnberger Spruchkammer als Hauptschuldigen" ein und belegte ihn mit einer Strafe von drei Jahren und drei Monaten. 1958 verurteilte ihn eine Berliner Spruchkammer zu 35000 Mark Geldstrafe. Axmann wurde zugute gehalten, nicht aus niederen Beweggrunden", sondern aus innerer Uberzeugung" in die NSDAP eingetreten zu sein. - Er lebt heute in Berlin. wi.r uns befanden, die kann man tnit dem Verstand nicht mehr bewaltigen. b4eine innere Stimme sagte mir, es geht nicht darum, dalS Hitler drei Tage langer lebt, vielmehr war fur rnich der Eid entscheidend, den ich geleistet habe. Und der gait nlcht nur ftu Zeiten des Giiicks. Mit dern Eid verbunden war die Treue. Deshalb haben w-ir bis ziun SchiuB gestanden. FOCUS: Haben Sie eigentlich nie an die Eltem gedacht, deren Kinder Sie dieser Treue opfem wollten? Axmann: Naturlich hat uns der Gedanke an die E1tem oft verzweifeln lassen. Ich wiinsche meLnem scharfsten Gegner nicht, daB er jemals in eine soich schier ausweglose Situation gerat wie ich damals. FOCUS: Wenn Sie heute zuriickbficken auf den Einsatz der 4000 Hitlerjungen in Berlin, von denen etwa 800 gefal- 1en sind, wiirden Sie heute ! noch einmai so entscheiden wie damals? Axmann: Wenn ich damals gewuBt hatte, was ich heute weiB, dann kann ich our sagen: Ich wurde anders entscheiden, Damals habe ich immer noch geglaubt, den Krieg gewinnen zu k&nnen, heute weie ich, daB des âlusion war, n FORTSEiZUNG DER SERIE IM NACHSTEN HEFT 78 p^- L E6e (1) FOCLS 17/1995 I http://legacy.library.ucsf.edu/tid/acq51b00/pdf
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