des russischen Steffi Graf iiber Liebe, Sport und - Legacy Tobacco ...
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-<br />
Wie this Weltwahrungssystem zur Ruhe kommen kann<br />
von Stuart Holland<br />
Stuart Holland, 55,<br />
war Berater der<br />
EU-Kommission <strong>und</strong><br />
lange Mitglied <strong>des</strong><br />
britischen Pariaments.<br />
In seinem<br />
Buch „Towards a<br />
new Bretton Woods"<br />
fordert er neue<br />
LBsungen fur die<br />
Probleme der Weltwirtschaft<br />
D er Prasident der Vereinigten Staaten,<br />
Bill Clinton, fordert seit Monaten<br />
eine Revision der Sdulen <strong>des</strong><br />
internationalen Finanzsystems - <strong>des</strong><br />
Internafionalen Wahrungsfonds (nNF)<br />
<strong>und</strong> der Weltbank. Beide Institutionen<br />
schufen die A1liierten 1944 auf<br />
ihrer legendaren Konferenz in Bretton<br />
Woods. Clinton stellt seine Forderung<br />
nicht von tmgefahr.<br />
Bretton Woods gilt als Synonym fiir<br />
ein Wahnmgssvstem mit fest vereinbarten<br />
Wechseikursen. Wahrungen,<br />
die unter these Paritaten fielen, wurden<br />
von den Mitgliedsstaaten <strong>und</strong><br />
dem IWF gestutzt.<br />
Das System funktionierte ganz<br />
prachtig <strong>und</strong> stabilisierte die Weltwirtschaft<br />
fiber ein Mierteljahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Der Welthandel stieg um ein<br />
Dreifaches, die globale Produktion<br />
verdoppelte sich. In vielen Landem herrschte<br />
vollbeschaftigung.<br />
Das System kollabierte, wed alle Wechselkurse<br />
einseitig an den Dollar geknupft waren.<br />
Als der Greenback 1971 abgewertet wvrde,<br />
verminderten sich die Einnahmen aus der<br />
Olproduktion. Es kam zum ersten Olschock<br />
1973, Eine koordinierte Reaktion blieb aus.<br />
Statt <strong>des</strong>sen fuhren the fuhrenden WirtschaftsnaUonen<br />
ihre Importe <strong>und</strong> damit die Exporte<br />
der Handelspartner zuruck. In der Folge<br />
sanken Wachstum <strong>und</strong> Staatseinnahmen, die<br />
Arbeitslosigkeit stieg.<br />
RhP <strong>und</strong> Weltbank verstarkten die Krise<br />
noch, well sie Entwicklungslandem einen<br />
eisernen Sparkurs verordneten - mit antsprechend<br />
negativen Auswirkungen auf den<br />
weltweiten Handel. Das fehlende VJachstum<br />
sturzte die Dritte Welt noch tiefer in die<br />
Verschuldungskrise.<br />
Auch die globalen Markte entwickelten sich<br />
anIWF and Weltbank vorbei. Noch immer gflt<br />
Abwertung als das Allheilmittel bei Handelsdefiziten.<br />
Denn entgegen efner weitverbreiteten<br />
Meinung haben multinationale Konzerne<br />
jedoch <strong>iiber</strong>haupt kein Interesse, bei stark fallenden<br />
Wechselkursen auf nationalen Markten<br />
Konkurrenz gegen sich selbst zu fuluen. Was<br />
hat em Global Player wie General Motors<br />
2050914364<br />
davon, wenn seine britische Tochter Vauxhall<br />
eine Abwertung <strong>des</strong> Pf<strong>und</strong>s benutzt, um ihre<br />
Marktanteile auf dem deutschen Markt auszubauen?<br />
Denn Vauxhall. konnte auf diese Weise<br />
zu einem Konkunenten einer weiteren Unternehmenstochtsr<br />
werden: von Opel.<br />
Multinationale Investments bestimmen<br />
schlie6lich den Handel zwischen USA, Europa<br />
<strong>und</strong> Japan weit mehr als Devisenkurse. Ein<br />
Beispiel: Ein gro6er Teil <strong>des</strong> ame-rfkanischen<br />
Handelsdefizits mit Japan resultiert aus der<br />
Ansiedlung japanischer Autofirmen in den<br />
USA, die Waren aus Nippon importieren.<br />
Wader steigende <strong>und</strong> fallende Wechselkurse<br />
noch der Versuch, mit der Brechstange Zu-<br />
-gang zu abgeschotteten Markten zu erzwingen,<br />
konnen dieses neue Phanomen im Welthandel<br />
aus dem Weg schaffen.<br />
Eine neue Bretton-WoodsKonferenz sollte diese<br />
Probleme anpacken <strong>und</strong> em neues Finanzsystem<br />
far die veranderten Bedingungen<br />
auf den TAreltmarkten schatfen. Lateinamerika<br />
ist zum Beispiel fur die US-amerikanische<br />
Wirtschaft einer der wichtigsten Exportmarkte.<br />
Eine finanzielle Untertutzung der<br />
siidamerikanischen Staaten anstelle einer<br />
restriktiven Ausaabenpolitik <strong>und</strong> em veranderter<br />
Zeitplan fur die Schuldenruckzahlungen<br />
wiirden den US-Exporten zugute kommen<br />
<strong>und</strong> den Dollar starken.<br />
Ebenso notwendig ist es, mit intemationalen<br />
Mitteln die Markte in Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa<br />
sowie RuBland aufzubauen, denn sic<br />
werden eher mit den USA als mit Japan<br />
Geschafte machen. Zur Finanzierung einer<br />
snlchen neuen Handelsregion konnten 2vlittel<br />
aus den Handels<strong>iiber</strong>schiissen Deutschlands<br />
and Japans herangezogen werden. Beide Nationen<br />
wvrden gleicbfalls profitieren, da ein<br />
starkerer Dollar den Dmck von Mark <strong>und</strong> Yen<br />
nehmen wurde. Eine Ruckzahlung der Kredite<br />
solite zudem aewahrleistet sein.<br />
Schlie6lich sollte die Konferenz wieder einen<br />
Vorschlag von John Maynard Keynes<br />
aufgreifen, den er bei dem ersten Treffen in<br />
Bretton Woods auDerte: eine weltweite Geldreserve.<br />
Sie mu6te aus verschiedenen nationalen<br />
Wahnmgen bestehen and ware so weitaus<br />
weniger Spekulationen ausgesetzt ais<br />
Dollar, Yen oder Mark allein.<br />
som. K r^nvrocJsHaqa:m FOCUS 1 7i 1995<br />
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/acq51b00/pdf