Ausgabe 08/2004 - qs- nrw
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Aktuell<br />
Höchste Auszeichnung der Ärzteschaft für Dr. Ursula Auerswald<br />
Für Ihre herausragenden Verdienste um die<br />
ärztliche Selbstverwaltung und das Gesundheitswesen<br />
in Deutschland ist die Vizepräsidentin<br />
der Bundesärztekammer und Präsidentin<br />
der Ärztekammer Bremen, Dr. Ursula<br />
Auerswald, am 15. Juli in Bremen mit der Paracelsus-Medaille<br />
der deutschen Ärzteschaft<br />
ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung<br />
der höchsten Auszeichnung der Ärzteschaft<br />
würdigte Bundesärztekammer-Präsident Prof.<br />
Dr. Jörg-Dietrich Hoppe ihren unermüdlichen<br />
Einsatz für ein patientengerechtes Gesundheitswesen.<br />
Ursula Auerswalds berufspolitisches<br />
Engagement habe stets der Weiterentwicklung<br />
des Gesundheitswesens im Sinne<br />
einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen<br />
Arzt und Patient gegolten. Dafür habe<br />
sie sich in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung<br />
und in ärztlichen Berufsverbänden<br />
mit Tatkraft und Hingabe eingesetzt. „Mit<br />
Ursula Auerswald erhält eine hochangesehene<br />
Persönlichkeit die Paracelsus-Medaille, die<br />
sich in der Ärzteschaft und weit darüber hinaus<br />
große Sympathien erworben hat“, sagte<br />
Hoppe.<br />
Dr. Ursula Auerswald ist seit 1988 niedergelassene<br />
Anästhesistin in Bremen. Seit 1996 ist<br />
Dr. Ursula<br />
Auerswald<br />
Foto: Kühne<br />
sie Präsidentin der Ärztekammer Bremen, zuvor<br />
war sie vier Jahre Vizepräsidentin der<br />
Bremer Kammer. Seit 1999 amtiert sie auch<br />
als Vizepräsidentin der Bundesärztekammer.<br />
Auf dem 106. Deutschen Ärztetag 2003 in<br />
Köln wurde sie mit überwältigender Mehrheit<br />
in diesem Amt bestätigt.<br />
Im Zusammenhang mit ihrer beruflichen<br />
Tätigkeit engagierte sich Dr. Auerswald besonders<br />
für die Belange der Palliativmedizin,<br />
der Schmerztherapie und der Notfallmedizin.<br />
Als Vorsitzende des Ausschusses „Notfall-<br />
/Katastrophenmedizin und Sanitätswesen“<br />
der Bundesärztekammer hat sie maßgeblich<br />
an den wegweisenden Grundsatzpositionen<br />
der Bundesärztekammer zur Weiterentwicklung<br />
der Rettungsdienste und der notfallmedizinischen<br />
Versorgung in Deutschland<br />
mitgewirkt. Es ist vor allen Dingen ihrem<br />
Engagement zu danken, dass sich der 106.<br />
Deutsche Ärztetag 2003 in Köln ausführlich<br />
mit der palliativmedizinischen Versorgung in<br />
Deutschland befasste. Eindringlich warnte sie<br />
damals davor, die Behandlung und Betreuung<br />
von todkranken Menschen ökonomischen Erwägungen<br />
zu unterstellen.<br />
Wichtig ist Dr. Ursula Auerswald der gemeinsame<br />
Kampf der Ärzteschaft für bessere Arbeitsbedingungen<br />
in Klinik und Praxis. Auf<br />
ihre Initiative hin wurde die Entbürokratisierung<br />
ärztlicher Tätigkeit als eigenständiges<br />
Thema auf dem 107. Deutschen Ärztetag<br />
<strong>2004</strong> in Bremen behandelt. Mit ihrer Kritik an<br />
der ausufernden Dokumentation gab sie nicht<br />
nur die Stimmung unter den Delegierten des<br />
Ärztetages wieder, sondern weckte auch in<br />
der Öffentlichkeit Verständnis für die Forderung<br />
nach einer Entbürokratisierung ärztlicher<br />
Tätigkeit.<br />
Heilkräutertees aus<br />
China oft belastet<br />
Chinesische Heilkräutertees aus der Apotheke<br />
sind häufig mit Schwermetallen und Pestiziden<br />
verseucht. Das meldet das GREENPEACE<br />
MAGAZIN. Es beruft sich dabei auf Analyseergebnisse<br />
eines Arztes aus Sulzheim, der<br />
Tees im Medizinischen Labor Bremen (MLHB)<br />
untersuchen ließ. Alle 80 getesteten chinesischen<br />
Tees waren – je nach Schadstoff – bis zu<br />
hundert Mal höher mit Schwermetallen und<br />
Pestiziden belastet als Vergleichsproben von<br />
Heil- und Wildpflanzen aus Deutschland und<br />
Amazonien. Unter anderem fanden sich Blei,<br />
DDT, Cadmium und das als Rattengift verwendete<br />
Schwermetall Thallium. Beispielsweise<br />
enthielt eine Rezeptur gegen Depressionen<br />
621,1 Mikrogramm Cadmium – der deutsche<br />
Grenzwert liegt bei 200 Mikrogramm.<br />
Der Allgemeinmediziner Rainer Pließ war<br />
misstrauisch geworden, nachdem eine<br />
schwangere Patientin nach Einnahme eines<br />
Heilkräutertees mit Pusteln und Hautrötungen<br />
bei ihm erschien. Daraufhin kaufte der oberfränkische<br />
Arzt, der selbst alternative Heilverfahren<br />
anwendet, in vier Apotheken Heilkräutermischungen<br />
aus der traditionellen<br />
chinesischen Medizin (TCM) und schickte sie<br />
ins MLHB. „Ich will die traditionelle chinesische<br />
Medizin nicht in Verruf bringen, sondern<br />
meine Patienten schützen“, sagt Pließ und<br />
fordert, alle chinesischen Heilmittelpräparate<br />
aus dem Verkehr zu ziehen, bis nachgewiesen<br />
sei, dass sie unbelastet sind.<br />
„Bis zu einem Viertel der Ware ist Ausschuss“,<br />
räumt der Apotheker und Großhändler für<br />
chinesische Heilkräuter Eberhard Hilsdorf im<br />
GREENPEACE MAGAZIN ein. Seine Firma<br />
Herbasin lässt alle Chargen testen. Dabei<br />
werden regelmäßig Schimmelpilze und hohe<br />
Schadstoffbelastungen entdeckt. Manche der<br />
rund 2000 Arten von Samen, Wurzeln, Blättern<br />
und Extrakten aus China seien zeitweise<br />
nur verseucht zu haben. Die könne er dann<br />
nicht anbieten, sagt Hilsdorf.<br />
Rauchen gefährdet<br />
das Augenlicht<br />
Rauchen erhöht das Risiko zu erblinden erheblich.<br />
Das geht aus Ergebnissen mehrerer<br />
britisch-australischer Studien hervor. Wie die<br />
„Apotheken Umschau“ berichtet, hat ein Team<br />
des Augenspezialisten Dr. Simon Kelly herausgefunden,<br />
dass Raucher im Alter drei- bis<br />
viermal häufiger an „Makuladegeneration“<br />
erblinden als Nichtraucher. An dieser Netzhautschädigung<br />
leiden rund zwanzig Prozent<br />
der 65- bis 74-Jährigen und 35 Prozent der<br />
über 75-Jährigen. Die gute Nachricht: Aufhören<br />
lohnt sich. Bei den Exrauchern unter<br />
den Studienteilnehmern war das Risiko kaum<br />
erhöht.<br />
Mit zwei Kindern besonders<br />
harmonisch<br />
Eltern mit zwei Kindern sind am zufriedensten<br />
mit ihrem Nachwuchs, berichtet die „Apotheken<br />
Umschau“ unter Berufung auf eine Langzeituntersuchung<br />
von Forschern der Universität<br />
Bamberg. Auch Eltern mit mehr Kindern<br />
äußerten sich positiv. Einzelkinder dagegen<br />
werden öfter als Belastung für die Partnerschaft<br />
und störend für die Erfüllung elterlicher<br />
Interessen empfunden.<br />
Deutscher Schmerzpreis <strong>2004</strong><br />
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie<br />
verleiht seit 1986 gemeinsam mit der<br />
Deutschen Schmerzliga den Deutschen<br />
Schmerzpreis. Mit ihm werden Persönlichkeiten<br />
ausgezeichnet, die sich durch wissenschaftliche<br />
Arbeiten über Diagnostik und<br />
Therapie akuter und chronischer Schmerzzustände<br />
verdient gemacht oder die durch<br />
ihre Arbeit oder ihr öffentliches Wirken entscheidend<br />
zum Verständnis des Problemkreises<br />
Schmerz und der davon betroffenen Personen<br />
beigetragen haben. Der Preis ist mit<br />
10.000 € dotiert.<br />
256 Brandenburgisches Ärzteblatt 8/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang