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Ganz anders liegt der Fall bei spiegellosen<br />
Systemen, da diese Kameras eher <strong>für</strong><br />
den ambitionierten <strong>Ein</strong>steiger gedacht<br />
sind. Die Automatikprogramme der<br />
meisten Kameras sind geradezu optimal<br />
<strong>für</strong> Luftbildzwecke. Diese komfortable<br />
Automatisierung endet nicht etwa<br />
bei den üblichen Basisfunktionen wie<br />
Blende, Fokus oder Bildstabilisierung,<br />
auch 360-Grad-Panoramafunktionen sind<br />
<strong>für</strong> Kameratypen alla Sony NEX5n kein<br />
Problem. Für derart Formate war bisher<br />
ein mehr oder weniger aufwändiger<br />
Nachbearbeitungsprozess, genannt Photo<br />
stiching, nötig. Hier wurden im Nachhinein<br />
am PC die <strong>Ein</strong>zelaufnahmen zu einem<br />
Panorama zusammengesetzt. Bei spiegellosen<br />
Systemen wird dieser Prozess quasi<br />
on Bord erledigt. <strong>Ein</strong>fach Programm aktivieren,<br />
Auslöser (über <strong>RC</strong>) drücken und<br />
eine langsame Pirouette fliegen – fertig.<br />
HD Profi<br />
Doch auch Videoaufnahmen sind das<br />
Metier des Photo Ship HD und hier ist<br />
der <strong>Ein</strong>satz gewiss nicht auf die üblichen<br />
Helm- oder Actioncams wie GoPro<br />
und Contour begrenzt. Die Nutzlast des<br />
Photo Ship HD liegt bei gut 850 Gramm.<br />
Das schafft genügend Spielraum, auch<br />
hochwertige Camcorder der aktuellen<br />
Generation elegant durch die Lüfte zu<br />
bewegen. Besonders interessant ist der<br />
<strong>Ein</strong>satz hochwertiger Dreichip-Kameras. In<br />
unserem Testmodell wurde beispielsweise<br />
eine Panasonic HDC-SD909 verwendet.<br />
Das von derartigen Kameratypen gelieferte<br />
Filmmaterial ist nicht nur hochauflösend,<br />
sondern überzeugt insbesondere<br />
durch eine kontrastreiche und dynamische<br />
Bilddarstellung frei von störenden Beeinträchtigungen.<br />
Auch bei den Videokameras<br />
sind die Automatikfunktionen tragender<br />
Bestandteil gelungener Aufnahmen.<br />
Herkömmliche Helmkameras sind in der<br />
Regel intern gedämpft und können auch<br />
auf leicht vibrationsbelasteten Modellen<br />
brauchbare Ergebnisse erzielen. Ganz<br />
anders verhält es sich jedoch bei konventionellen<br />
HD-Camcordern. Diese Geräte<br />
sind in der Regel extrem empfindlich,<br />
wenn es um Vibrationen geht. Doch die<br />
Konzeption des Photo Ship HD ist hierauf<br />
eingerichtet. Während die Rahmenteile der<br />
Kamerahalterung starr am Quadrokopter<br />
befestigt sind, hat die eigentliche Fotogondel<br />
des Modells nur an zwei Punkten Kontakt<br />
mit dem Rahmenteil der Aufhängung.<br />
Somit werden eventuelle, eingeleitete<br />
Vibrationen auf zwei Punkte konzentriert.<br />
In der Folge werden die in manchen Situationen<br />
unvermeidlichen Irritationen, die<br />
zum Beispiel durch unterschiedliche Drehzahlen<br />
an den Propellern hervorgerufen<br />
werden, auf ein Minimum begrenzt. Auch<br />
bei sensiblen Camcordern treten störende<br />
Bildeffekte praktisch überhaupt nie auf.<br />
<strong>Ein</strong>zige Ausnahme bleiben die mit Multikoptern<br />
<strong>alle</strong>r Art ungeliebten Sinkflüge. Bei<br />
<strong>für</strong> den Sinkflug reduzierten Drehzahlen<br />
kommt es an den Propellern zu aerodynamischen<br />
<strong>Ein</strong>bußen. Da die Strömung in<br />
diesem Flugzustand nicht optimal anliegt,<br />
kann es hier immer wieder mal zu im Bild<br />
sichtbaren Irritationen kommen. Der Sinkflug<br />
ist also in jedem Fall keine gute Wahl<br />
<strong>für</strong> unverwackelte Video-Clips.<br />
<strong>Ein</strong> lichtstarkes 16-Millimeter-Weitwinkel ist eine hervorragende Wahl <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
Arten von Luftbildern. Auch Video-Aufnahmen gelingen mit dieser Konfiguration in<br />
ausgezeichneter Qualität. Egal wohin die Kamera schwenkt, der Blickwinkel ist in<br />
keiner Stellung eingeschränkt<br />
Spiegellose Systemkameras und<br />
Camcorder sind ideal <strong>für</strong> hochkarätige<br />
Luftbildaufnahmen geeignet. Bei den<br />
Systemkameras hat sich die Sony NEX5<br />
besonders bewährt. Für diese Kamera<br />
sind auch <strong>RC</strong>-Fernauslöser verfügbar<br />
Alles im Blick<br />
<strong>Ein</strong> ganz besonderes Goodie des Quadrokopters<br />
ist die zur INS-Steuerung<br />
optional verfügbare Telemetrieschnittstelle<br />
namens OSD (On Screen Display).<br />
Wer das Bild seiner Kamera über einen<br />
Downlink zum Boden überträgt, kann<br />
mit der nur 5 Gramm leichten OSD <strong>alle</strong><br />
Telemetriedaten aus der INS direkt in das<br />
Kontrollbild einblenden. In Echtzeit werden<br />
so folgende Daten ständig angezeigt:<br />
Abstand zur Startposition, Flugmodus,<br />
Anzahl der gegenwärtig empfangenen<br />
Satelliten, verbleibende Akkukapazität in<br />
Prozent, Geschwindigkeit, Flughöhe, Position<br />
und Betriebszeit. Alles in <strong>alle</strong>m also<br />
ein Bündel an Informationen, kompakt<br />
verpackt im Kontrollbild.<br />
Unterschiedliche Kameras erzeugen<br />
jeweils eine unterschiedliche Schwerpunktlage.<br />
Besonders Fotokameras verfügen oft<br />
über ein außermittig montiertes Objektiv.<br />
Um diese auszugleichen, kann am Photo<br />
Ship HD der Antriebsakku wahlweise<br />
links oder rechts angebracht werden. Die<br />
Feinjusierung erfolgt durch eine strategische<br />
Platzierung der Kamera innerhalb<br />
der Fotogondel. Die Kameraauflage besitzt<br />
dazu ein über die gesamte Breite verlaufendes<br />
Langloch (Schlitz). Somit ist nahezu<br />
jede beliebige Positionierung möglich.<br />
Kamerafahrt<br />
Mit dem Photo Ship HD wird nicht einfach<br />
nur geflogen. Wann immer wir eine<br />
Kamera durch die Luft bewegen und<br />
Aufnahmen machen, sprechen wir von<br />
einer Kamerafahrt. Letztlich ist dies auch<br />
die Bestimmung des Photo Ship HD. Bevor<br />
es jedoch mit der Kamerafahrt losgeht,<br />
muss die INS noch an den veränderten<br />
Zum Schwenken der Kamera ist ein<br />
High-Grade-Servo im Kit enthalten. Der<br />
Direktantrieb spart Teile und dämpft<br />
gleichzeitig die Kameraauflage<br />
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