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RC-Flight-Control Ein Bolt für alle Fälle (Vorschau)

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Plush 6A-Regler, die über Premium-<br />

Modellbau.de bezogen wurden. Anschließend<br />

mussten <strong>alle</strong> Platinen des bestehenden<br />

Multikopter-Projekts noch einmal<br />

eine Nummer geschrumpft werden. Die<br />

Hauptplatine wurde durch Verwendung<br />

kleinerer elektronischer Bauteile auf das<br />

Minimum reduziert, zusätzlich gibt es<br />

keine Stecker und Buchsen mehr. Alle<br />

Kabel wurden verlötet.<br />

Der Zusammenbau des edlen Chassis aus<br />

Kohlefaser und rot eloxiertem Aluminium<br />

erfordert Geduld und geschickte Finger<br />

Recherchieren von geeigneten Motoren<br />

und Propellern. Bei einem angepeilten<br />

Maximalmaß des gesamten Kopters von<br />

200 Millimetern (mm) war die Auswahl<br />

an gegenläufigen Propellern stark<br />

beschränkt. Durch Klaus-Peter Neitzke,<br />

einem Freund aus der Akaflieg Bremen<br />

(Verein, der sich mit der Fliegerei in<br />

Theorie und Praxis beschäftigt), wurde<br />

ich auf die kleinen Spielzeugflugzeuge<br />

von ACME aufmerksam. Für die zweimotorigen<br />

„Air Ace“-Gummiflugzeuge<br />

gibt es kleine gegenläufige 3,6-Zoll-Propeller<br />

günstig als Ersatzteile. Bei einem<br />

anschließenden Motortest schnitt zwar ein<br />

Hacker A10 am besten ab, doch dieser<br />

passte schlicht nicht ins Budget. Als guter<br />

Kompromiss zwischen dem Wirkungsgrad<br />

der Motor-Propeller-Kombination<br />

und dem Preis stellten sich die kleinen<br />

Roxxy-Außenläufer 1815/25 heraus. Zu<br />

den gewählten Motoren passen Turnigy<br />

Beim Rahmenkonzept habe ich mich<br />

<strong>für</strong> eine Y6-Auslegung mit gegenläufigen<br />

Koaxialpropellern entschieden. <strong>Ein</strong><br />

Y6-Kopter ist kleiner als ein Quadro mit<br />

den gleichen Propellern – bei gleichzeitig<br />

höheren Schubreserven. Der Artikel<br />

von Klaus-Peter Neitzke (siehe Bericht in<br />

diesem Heft „Lange oben bleiben“) über<br />

die Abhängigkeit von Masse und Flugzeit<br />

zeigt einen weiteren Vorteil des Y6-Konzepts:<br />

Die Flugstabilität bei Wind erhöht<br />

sich generell, wenn die Strahlgeschwindigkeit<br />

der Propeller steigt. Bei einem<br />

Koaxialantrieb ist die Strahlgeschwindigkeit<br />

prinzipiell etwas höher, als bei der<br />

entsprechenden normalen Auslegung.<br />

Gleichzeitig sinken zwar die Effizienz und<br />

damit die Flugzeit, aber der BOLT sollte<br />

sowieso kein Dauerschweber werden.<br />

Nach dem Fertigstellen der Zeichnungen<br />

wurden die Rahmenteile gefräst.<br />

Anschließend ging es an den Zusammenbau<br />

– eine ziemliche Fummelei, bei so<br />

einem kleinen Gerät. Auf kleinstem Raum<br />

müssen genauso viele Kabel, Motoren<br />

und Regler verlegt werden, wie bei einem<br />

Hexakopter normaler Größe. Zusätzlich<br />

soll <strong>für</strong> die IMAV ein fernsteuerbarer<br />

Haken am Kopter angebracht werden. Mit<br />

diesem muss ein Objekt aufgenommen<br />

und aus einem Haus heraus transportiert<br />

werden. <strong>Ein</strong> über 180 Grad drehbares<br />

Servo wird dazu vom Fluglageregler<br />

und einem freien Kanal angesteuert. Der<br />

Haken befindet sich im ausgefahrenen<br />

Zustand im Blickfeld der Kamera, so lässt<br />

sich der Hexa präzise bis an das Objekt<br />

heran steuern. Danach kurz beherzt<br />

Gas geben, und das Objekt baumelt am<br />

Haken und kann beliebig wieder abgeworfen<br />

werden.<br />

Zeitig<br />

<strong>Ein</strong> paar Test- und Übungsflüge mussten<br />

vor der IMAV natürlich noch sein. Der<br />

Kopter war relativ zeitig fertig geworden<br />

und so konnte ich mich gut an die Flugeigenschaften<br />

gewöhnen. Die <strong>Ein</strong>gewöhnungsphase<br />

war sehr kurz, der BOLT flog<br />

einfach perfekt. Wie auf Schienen konnte<br />

Der kleine Hexakopter ist vollgestopft<br />

mit Technik, <strong>für</strong> Videokamera und<br />

Videosender lässt sich jedoch immer<br />

ein Plätzchen finden<br />

man in niedrigster Höhe über die Wiese<br />

kacheln, dabei wird der BOLT <strong>für</strong> seine<br />

geringe Größe richtig schnell. Die Reaktion<br />

auf Gier ist extrem knackig, es werkeln<br />

genug Motoren auf engstem Raum,<br />

um <strong>für</strong> Drehmoment zu sorgen. Sogar die<br />

Reaktion auf Gas funktioniert besser als je<br />

zuvor. Bei schnellen Steig- und Sinkflügen<br />

folgt der Kopter dem Gasknüppel extrem<br />

direkt, ein nicht zu unterschätzender Faktor<br />

beim Flug per Videobrille. Besonders<br />

der Sinkflug ist bei meinen größeren<br />

Fluggeräten deutlich träger. Von Wind und<br />

Böen lässt sich der <strong>Bolt</strong> ziemlich wenig<br />

beeindrucken, die hohe Strahlgeschwindigkeit<br />

ist ein großer Vorteil. Gleichzeitig<br />

ist sie verantwortlich <strong>für</strong> eine Flugzeit von<br />

maximal sechs Minuten. Danach sind von<br />

den 1.000-Milliamperestunden Kapazität<br />

im Schnitt 750 verbraucht.<br />

Die erste Version des Kopters ist<br />

noch ein paar Zentimeter größer.<br />

Man beachte den großen Abstand<br />

zwischen den Propellerspitzen<br />

www.rcflightcontrol.de 9

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