LOK Magazin Rote Brummer - Uerdinger Schienenbusse bei der DB (Vorschau)
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TITELTHEMA<br />
Bullay 1984 – Magie des Details<br />
Joachim Seyferth<br />
Unser Zugführer auf dem Bahnsteig schlen<strong>der</strong>te<br />
nach vorne und besah sich mit flüchtigem Blick<br />
„seine“ Reisenden, <strong>der</strong>en Fahrkarten er wenig später<br />
breit<strong>bei</strong>nig auf schwankendem Boden kontrollierte.<br />
Wie urgemütlich war es dort<br />
im Schienenbus, wie geborgen fühlte<br />
man sich mit <strong>der</strong> Gewissheit,<br />
dem ersehnten Zuhause immer<br />
näher zu kommen, …<br />
O<strong>der</strong> erinnern Sie sich an die späten Abendstunden<br />
in den Bahnhöfen, wenn sich <strong>der</strong> tuckernde<br />
Schienenbus mit seiner gedämpften Innenbeleuchtung<br />
an den endlos langen Bahnsteigen fast<br />
verlor, wenn er unter nächtlichen Bahnhofshallen<br />
den „Lumpensammler“ spielte? Wenn er stark<br />
dröhnend o<strong>der</strong> laut knatternd seine nächtliche<br />
Fahrt begann und akustisch den ganzen Bahnhof<br />
beherrschte? Die Erinnerungen an den Schienenbus<br />
beginnen an <strong>der</strong> Schwelle zwischen Bahn-<br />
SCHIENENBUSSE AUS UERDINGEN FÜR DIE BUNDESBAHN<br />
Die einmotorigen VT 95 hatten Stoßbügel statt Puffer und als Beiwagen dienten die kurzen VB 142. Am<br />
23. September 1967 waren VT 95 9179 mit VB 142 061 in Mainz Hbf unterwegs Edgar Fischer/Slg. GeraMond<br />
ls Baureihe VT 95 bezeichnete die<br />
ABundesbahn ihre einmotorigen<br />
<strong>Schienenbusse</strong>. Ab 1968 wurden die<br />
Triebwagen als Baureihe 795 geführt.<br />
Im Sommer 1950 lieferte die Waggon -<br />
fabrik Uerdingen die Prototypen<br />
VT 95 901 – 911 und sechs Beiwagen<br />
VB 140 701 – 706. Sie wiesen den<br />
damals höchstzulässigen Achs stand<br />
von 4,5 Metern auf, erst <strong>der</strong> im<br />
November in Dienst gestellte<br />
VT 95 9112 besaß mit 6,0 Metern<br />
bereits den Achsstand <strong>der</strong> Serie.<br />
Aus den gewonnenen Erfahrungen<br />
wurde <strong>der</strong> VT 95.9 entwickelt, <strong>der</strong> ab<br />
1952 von <strong>der</strong> Waggonfabrik Uerdingen<br />
in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit MAN gebaut<br />
wurde. Geliefert wurden 557<br />
einmotorige Triebwagen sowie 564<br />
Beiwagen <strong>der</strong> Baureihe VB 142. Die<br />
Motorisierung bestand aus je einem<br />
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