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METALL 19<br />
Mittelalterlichen Reliquiaren nachempfunden<br />
– drei Messingschatullen im<br />
mittelalterlichen Stil mit religiösen Darstellungen,<br />
Ende 19. Jahrhundert (Foto:<br />
Nagel Auktionen)<br />
Dem Nürnberger Original von 1500<br />
nachempfunden – Schatulle „Sebaldusgrab",<br />
Entwurf Paul Erhard, 1881, Messing,<br />
versilbert (Foto: Bernhard Backes/<br />
Museum im Prediger Schwäb. Gmünd)<br />
Historistische Kassette „Gotik", 1893 entworfen,<br />
Messing, versilbert (Foto: Bernhard<br />
Backes/Museum im Prediger<br />
Schwäb. Gmünd)<br />
mit Schreibtisch- und Rauchgarnituren<br />
im neusachlichen Stil der 1930erbis<br />
1950er-Jahre in Zusammenhang<br />
gebracht. Die Anfänge der Firma<br />
aber gehen bis in das Jahr 1844 zurück.<br />
Und die Firmenhistorie ist nicht<br />
nur eine Geschichte von wechselnden<br />
Stilen und Geschmack. Sie spiegelt<br />
auch den Wandel vom fabrikmäßig<br />
hergestellten Kunstgewerbe<br />
zum Industriedesign.<br />
DIE ERSTE BLÜTEZEIT<br />
Mit reich verzierten Schatullen, Kästchen<br />
und Kassetten hat sich Erhard<br />
& Söhne um 1870/80 erstmals abgehoben<br />
von den damals zahlreichen<br />
Metallwarenfabriken, die einfache<br />
Zubehörteile aus Messingguss wie<br />
Scharniere, Schließen und Beschläge<br />
fertigten und zu denen sie anfangs<br />
ja auch selbst gehörten. Ganz Europa<br />
schwelgte in historisierenden<br />
Formen und auch in Schwäbisch<br />
Gmünd orientierte man sich an Vorlagen<br />
aus der Vergangenheit. Es gab<br />
bauchig geschwungene Schatullen<br />
im Barockstil mit Email und Steineinlagen,<br />
es gab kleinformatige Adaptionen<br />
gotischer Truhen, Orientalisches,<br />
Romanisch-Syrisches, Jagdliches<br />
und Geldkassetten im Tudorstil.<br />
Ein ganzes Typenkabinett kunsthistorischer<br />
Nachahmungen – damals
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