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Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

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AUKTIONSNOTIZEN – NACHBERICHTE<br />

Fremdes Tischchen<br />

Siebers, Stuttgart<br />

Das Stuttgarter Auktionshaus Yves Siebers meldet eine<br />

erfolgreiche Sommerauktion, in der Anfang Juni die meisten<br />

der über dreitausend Lose versteigert wurden. Dabei wurden<br />

gute bis sehr gute Steigerungen und ein paar Spitzenpreise<br />

erreicht. Einer davon wurde mit 70.000 Euro für einen<br />

Tisch, der im Katalog unter den Asiatika zu finden war,<br />

bezahlt. Allerdings handelt es sich bei dem üppig verzierten,<br />

schmalen, hohen Rundtischchen aus patinierter Bronze, das<br />

mit 3.000 Euro limitiert war, nicht um eine Arbeit aus Asien.<br />

Vielmehr ist eine französische Werkstatt dafür zu benennen.<br />

Man kann wohl von einem Entwurf des Edouard Lièvre ausgehen.<br />

Ähnliche Arbeiten findet man als Ausführungen des<br />

Gießers Ferdinand Barbedienne. Ebenfalls mit guten Steigerungen<br />

wurden Ikonen und sakrale Kunst verkauft. Die<br />

große Ikone „Gottesmutter lindere meinen Kummer"<br />

stammt aus Russland aus dem Ende des 19., Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts. Die reich vergoldetete Tafel mit der Darstellung<br />

der sitzenden Madonna<br />

im Mittelpunkt<br />

ging bei 11.000 Euro<br />

an einen Telefonbieter.<br />

Umfangreich war das<br />

Angebot an Skulpturen,<br />

Grafiken und <strong>Gemälde</strong>n<br />

Alter und Neuer<br />

Meister. Vom Düsseldorfer<br />

Landschaftsmaler<br />

Carl Jungheim wurde<br />

eine Flusslandschaft<br />

aufgerufen. Das <strong>Gemälde</strong><br />

von 1861 ging für<br />

6.000 Euro Zuschlag an<br />

einen Bieter aus der<br />

Region um Düsseldorf.<br />

Giovanni Migliara, Hofmaler<br />

des Königs von<br />

Sardinien, zeigt auf seinem<br />

<strong>Gemälde</strong> „Gang<br />

ins Kloster" eine Abschiedsszene<br />

zwischen<br />

einer höfischen Dame<br />

und ihrem leidenschaftlichen<br />

Verehrer.<br />

Mindestens 6.000 Euro<br />

wurden dafür erwartet,<br />

letztendlich fiel der<br />

Hammer aber erst bei<br />

20.000 Euro für einen<br />

britischen Telefonbieter.<br />

Von 1950 stammt<br />

eine abstrakte Komposition<br />

von Thilo<br />

Tisch, um 1900, Bronze patiniert und poliert, H 120 cm, Entwurf<br />

wohl Edouard Lièvre, Gießer wohl Ferdinand Barbedienne<br />

(Zuschlag 70.000 Euro). Siebers, Stuttgart, 06./07.06.2013<br />

Maatsch, die beim Limit von 700 Euro bei 2.200 Euro zugeschlagen<br />

wurde.<br />

TELEFON | 0711/3808481<br />

INTERNET | www.siebers-auktionen.de<br />

Hochzeitsretabel<br />

Weidler, Nürnberg<br />

Insgesamt 30.000 Euro erzielte Weidler in Nürnberg mit seiner<br />

Spezialauktion im Juni, in der eine Sammlung an Holzfiguren,<br />

größtenteils religiöser Thematik, aus dem 15. bis zum<br />

18. Jahrhundert versteigert wurden. Ganz besonders erfolgreich<br />

aber war man in der regulären Auktion mit einem aufwändig<br />

geschnitzten und bemalten Hochzeitsretabel, das<br />

im 15. Jahrhundert wohl in Franken gefertigt wurde. Für das<br />

zweitürige Schreingehäuse mit der Darstellung der Verkündigung<br />

auf den vorderen Außentüren in Grisaille, innen des<br />

Heiligen Georg mit einem männlichen Stifter, des Heiligen<br />

Sebald mit einer weiblichen Stifterfigur und der Anna Selbdritt<br />

und zweier Heiliger in Maßwerkarchitektur wurden<br />

110.000 Euro bezahlt. Christus am Kreuz mit Gottvater,<br />

Maria und Johannes zeigt eine Kreuzikone von 1782 aus<br />

Moskau. Das vergoldete Silberstück wurde bei 2.800 Euro<br />

zugeschlagen. Die Silberoklad-Ikone der Muttergottes von<br />

Kazan stammt aus Russland aus dem Ende des 19. Jahrhunderts<br />

und wurde für 2.200 Euro verkauft. 1.900 Euro brachte<br />

der neue Besitzer für einen Miniaturkrug aus dem 18. oder<br />

19. Jahrhundert auf, der ein in Bein geschnitztes Bacchanale<br />

zeigt. Ein vier mal sechs Meter großer Heriz-Teppich konnte<br />

bei 2.600 Euro zugeschlagen werden. Ein kleines Ölgemälde,<br />

das ruhende Pferde im Stall zeigt, malte 1839 Johann Adam<br />

Klein. 8.000 Euro war es dem neuen Besitzer wert.<br />

TELEFON | 0911/222525<br />

INTERNET | www.auktionshausweidler.de<br />

Hochzeitsretabel, wohl fränkisch, 15. Jh., Flügeltüren außen:Verkündigung<br />

in Grisaille, Flügeltüren innen: Hl. Georg mit männlichem<br />

Stifter, Hl. Sebald mit weiblicher Stifterfigur, innen: Anna Selbdritt<br />

sowie zwei Heilige, vergoldet und polychrom gefasst, 71,5 x 55/112 x<br />

17 cm (Zuschlag 110.000 Euro). Weidler, Nürnberg, Juni 2013

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