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Sammler Journal Gemälde (Vorschau)

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LITERATURTIPP 75<br />

Beide sind Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“, aber eben in<br />

einer jeweils ganz anderen Ausprägung:Auf der einen Seite<br />

Otto Dix, der Verist, der in seinen Bildern hauptsächlich die<br />

sozialen Missstände seiner<br />

Zeit anprangerte, und am<br />

anderen Ende der Skala<br />

„Neue Sachlichkeit“ dann<br />

Christian Schad, in dessen<br />

Porträts sich eine ganz<br />

andere Wirklichkeit jener<br />

Jahre widerspiegelt. Er ist<br />

dem eher konservativen,<br />

klassizistischen Flügel dieses<br />

Kunststils zuzurechnen.<br />

Anders als ihre Vorläufer,<br />

die Mitglieder der „Brücke“<br />

oder des „Blauen Reiters“,<br />

war diese jüngere Künstlergeneration<br />

nicht mehr<br />

gemeinsam aufgebrochen,<br />

die Kunst zu erneuern. Sie<br />

alle, andere wichtige Vertreter<br />

neben Dix und Schad<br />

sind George Grosz, Rudolf<br />

Schlichter, Georg Schrimpf,<br />

Alexander Kanoldt, Karl<br />

Hubbuch oder Franz Radziwill, haben in den 20er-Jahren<br />

dann zwar mit der Rückkehr zum Gegenständlichen vergleichbare,<br />

aber dennoch sehr individuelle Antworten auf<br />

die Kunst des Expressionismus gefunden. Den Weg, den<br />

Otto Dix, einer der wichtigsten deutschen Künstler und<br />

Chronist der Weimarer Republik, beschritten hat, zeichnen<br />

die Autoren in diesem Katalogbuch nach. Im Abbildungsteil<br />

finden sich zum Vergleich auch etliche Werke der eben genannten<br />

Zeitgenossen.<br />

erhaltenen landwirtschaftlichen Gerätschaften zu Tage<br />

gefördert, unter den Fundstücken befanden sich außerdem<br />

Werkzeuge und Gefäße, die zur Herstellung von Lackarbeiten<br />

verwendet worden sind. Damit war schließlich der<br />

Beweis erbracht, dass sich in Korea schon in vorchristlicher<br />

Zeit neben bzw. selbst unter der zeitweisen Herrschaft des<br />

übermächtigen China eine ganz eigenständige Tradition<br />

der Lackherstellung ausgebildet hatte.Während man sich in<br />

China verstärkt auf kunstvolle Schnitzlackarbeiten konzentrierte<br />

und man in Japan die Technik des „Streubildes“ perfektionierte,<br />

waren filigrane Einlegearbeiten aus Perlmutt<br />

schon früh unverkennbare und hochgeschätzte Markenzeichen<br />

der koreanischen Kunsthandwerker. „Einfache lackierte<br />

Gegenstände sind nicht von höchster Qualität, aber die<br />

Lackarbeiten mit Perlmutt sind von erlesener Feinheit“,<br />

ISBN 978-3-7757-3439-4<br />

Perlen anderer Art<br />

Lackkunst<br />

Frick, Patricia / Jung, Soon-<br />

Chim (Hg.):Die Lackkunst<br />

Koreas – Ästhetik in Vollendung,<br />

207 Seiten, Abbildungen<br />

in Farbe, Hirmer Verlag,<br />

München, 2012, Preis:<br />

€ 39,90.<br />

Bei einer großangelegten<br />

Ausgrabung, die 1992 vom<br />

Gwangjui National Museum<br />

im Südosten der<br />

koreanischen Halbinsel<br />

durchgeführt wurde, konnte ein großes Siedlungsgebiet<br />

aus dem 1. Jahrhundert vor Christus freigelegt werden. Zahlreiche<br />

Ackerbaugeräte und Alltagsgegenstände hatten die<br />

Jahrtausende nahezu unbeschadet überdauert. Diese sensationelle<br />

Grabung hat aber nicht nur die ersten komplett<br />

stellte ein chinesischer Gelehrter in seinem Bericht anlässlich<br />

einer Reise durch das Goryeo-Reich schon im Jahre 1124<br />

fest. Aus dieser Zeit, als die für Korea namensstiftende<br />

Dynastie der Goryeo (918-1392) herrschte, sind weltweit leider<br />

nur noch 20 solch beeindruckende Artefakte vorhanden,<br />

die meisten dieser hochkarätigen Lackarbeiten stammen<br />

aus der anschließenden Ära der Joseon-Dynastie (1349-<br />

1910). Entsprechend rekrutierten sich auch die meisten der<br />

insgesamt 45 Exponate, die vor kurzem im weltweit einzigen<br />

Museum für Lackkunst in Münster ausgestellt waren,<br />

aus dieser späteren Zeit. Im Katalogteil dieses Begleitbandes<br />

sind all diese Perlen, sprich Dosen, Etuis, Kästen und<br />

Kästchen, Vasen und Möbelstücke, perfekt abgebildet. Die<br />

Fachbeiträge geben den aktuellen Wissensstand der kunsthistorischen<br />

Forschung wieder und erschließen, soweit<br />

anhand der historischen Dokumente und der vorhandenen<br />

archäologischen Funde derzeit möglich, die Geschichte der<br />

koreanischen Lackkunst.<br />

ISBN 978-3-7774-5621

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