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stereoplay Mehr Tiefgang, mehr Pegel? (Vorschau)

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Test & Technik Verstärker<br />

Solid State<br />

Trotz seines moderaten<br />

Preises von 900 Euro bietet<br />

der Audiolab 8200 A einen<br />

heutzutage nur noch selten<br />

anzutreffenden Reichtum. So<br />

erleichtern die doppelt herausgeführten<br />

Lautsprecherklemmen<br />

das Bi-Wiring, sprich: die<br />

separate Anbindung des Bassund<br />

Mittelhochtonbereichs mit<br />

für den einen oder anderen<br />

Zweck besonders geeigneten<br />

Kabeln. Für analoge Recorder<br />

bietet der Amp nicht einen oder<br />

zwei, sondern gleich drei<br />

Aufnahmeausgänge an. Damit<br />

nicht genug, offeriert der 8200<br />

Wussten Sie ...<br />

... dass John Bardeen<br />

und Walter Brattain den<br />

Transistor im Jahre 1947<br />

erfanden – mithin das<br />

die gesamte Technik<br />

prägende Jahrhundert-<br />

Bauelement?<br />

1<br />

A4, E225<br />

Audiolab 8200 A, 900 Euro<br />

Modern: Dank der Pre-Outs und des Endstufen-Direkteingangs lässt sich der 8200 A in vielen<br />

Konfigurationen nutzen. Alte Schule sind zahlreiche Cinch-Buchsen für drei Recorder.<br />

A – etwa für eine Zusatzendstufe<br />

oder einen aktiven Subwoofer<br />

– zwei Pre-Outs mit<br />

lautstärkegeregelten Line-Signalen.<br />

An Main-In-Buchsen<br />

darf wiederum eine externe Vorstufe<br />

ran. Was der Bedienerfreundlichkeit<br />

die Krone aufsetzt,<br />

ist ein Rec-Out-Selector<br />

auf der Front und ein weiterer<br />

Schalter, der von „integrated“<br />

bis zum komplett aufgetrennten<br />

„Pre-Power-Amp“ die Auswahl<br />

von vier Betriebsmodi inklusive<br />

entsprechender Anbindungen<br />

erlaubt.<br />

Deswegen verzichtete Audiolab<br />

aber noch lange nicht<br />

auf innere Werte. Der Signalweg<br />

führt von den insgesamt<br />

sechs Hochpegel-Inputs über<br />

teure Eingangsrelais und ein<br />

kratzfestes Alps-Potentio meter<br />

zu besonders stör- und klirrarmen<br />

Junction-Feldeffekttransistoren.<br />

Und anschließend,<br />

unterstützt durch<br />

zahlreiche Stromquellen- und<br />

Entkoppel-Hilfsstufen, zu den<br />

Endstufen, deren Ausgang<br />

mit einer „Komplementär“-<br />

Anordnung glänzt. Auf beiden<br />

Gegentaktseiten arbeiten jeweils<br />

ein N- und ein P-Halbleiter<br />

derart zusammen, dass<br />

sich die elektrischen und die<br />

thermischen Kennlinien prima<br />

ergänzen.<br />

Zum guten Schluss kommen<br />

aus dem 8200 A – auch<br />

weil eine Spannungs-Korrekturschleife<br />

hilft – sehr saubere<br />

Audiolab 8200 A: Die Eingangskreise sitzen unter der<br />

Abschirmhaube. Dank Motor gehorchen das Lautstärkepoti<br />

und der Quellenschalter auch der Fernbedienung.<br />

2x 100 Watt heraus (an 4-Ohm-<br />

Lastwiderständen). Bei diesen<br />

günstigen Vorzeichen kam den<br />

Testern der in England entwickelte<br />

Amp gerade recht,<br />

um in dieser Geschichte – in<br />

der Auseinandersetzung zwischen<br />

Transistor und Röhre –<br />

das Halbleiterlager zu verteidigen.<br />

Auch klanglich bot er<br />

sich dafür als Prototyp an.<br />

So hielt er offenbar nichts<br />

von den leicht weichlichen,<br />

fast schon anbiedernden Anwandlungen,<br />

wie sie den Creek<br />

Evo 2 IA (Test 4/09, 785 Euro)<br />

mit seiner Transistorschaltung<br />

überkamen. Der 8200 A ritt<br />

unbeirrbar auf gerade, feste<br />

Art. Klavierläufe übertrug er<br />

glockenklar, auch wenn sie<br />

manchmal fast schon zu<br />

schlicht erschienen. Bei Stimmen<br />

glaubte der Audiolab, er<br />

müsse die Hörer vor zu viel<br />

Artikulation bewahren, ebenso<br />

wie vor übertriebener Süße.<br />

Sein Ding blieb immer der<br />

Mittelweg.<br />

So auch im Bass: Der 8200<br />

A vermied in der Tiefe<br />

scherenschnitt artige Konturen<br />

ebenso wie abgründig-pralles<br />

Rumoren. Er verkniff sich also<br />

Spektakuläres – und damit<br />

eine noch bessere Wertung als<br />

42 Punkte. Denn letztlich<br />

kam der bei weitem nicht so<br />

gut ausgestattete, musikalisch<br />

aber anschmiegsamere Creek<br />

Evo mit 43 Punkten doch noch<br />

etwas besser beim <strong>stereoplay</strong>-<br />

Hörpublikum an.<br />

26<br />

6/12 <strong>stereoplay</strong>.de

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