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stereoplay Mehr Tiefgang, mehr Pegel? (Vorschau)

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Test & Technik Soundbeamer A3, C118/C119<br />

Großes Kino auf<br />

engstem Raum<br />

Canton hat seine große Soundbar DM 90.2<br />

überarbeitet. Der Preis (1350 Euro) blieb der gleiche,<br />

Einsatzmöglichkeiten und Klang wuchsen gewaltig.<br />

Ebenfalls eine sinnvolle<br />

Ergänzung, um iPod & Co.<br />

anzuschließen: Canton<br />

your_Dock für 150 Euro.<br />

Die große Beliebtheit von<br />

Soundbars bei Hausfrauen<br />

erklärt sich von selbst: eine statt<br />

sechs (oder <strong>mehr</strong>) Boxen – und<br />

klein genug, um unter dem<br />

Fernseher zu verschwinden.<br />

Auch Canton bedient dieses<br />

Genre, hat ihm aber die Würde<br />

gelassen. Plastik sucht man hier<br />

vergebens, und richtig klein ist<br />

die DM 90.2 auch nicht. Der<br />

Korpus entspricht einem klassisch<br />

gut verarbeiteten und sehr<br />

stabilen) Canton-Lautsprechergehäuse;<br />

dessen Lebendgewicht<br />

beträgt 17,5 Kilo.<br />

Und solch ein Gehäuse ist<br />

es im Wesentlichen ja auch.<br />

Sechs Chassis sind hier auf der<br />

Frontseite eingebaut: Vier Tieftöner<br />

übernehmen den Subwoofer-Part,<br />

die beiden Koax-Treiber<br />

(außen) den Mittelhochtonbereich.<br />

Das Ganze wird über<br />

eine intelligente Elektronik so<br />

geschickt angesteuert, dass<br />

man mit dem eng begrenzten<br />

2.1-Stereo-System die Illusion<br />

großer <strong>Mehr</strong>kanal-Räumlichkeit<br />

schaffen kann.<br />

Das Konzept gibt es bei Canton<br />

seit 2008. Klanglich war es<br />

schon damals recht stark, aber<br />

technisch nicht wirklich auf<br />

dem neuesten Stand. Mit der<br />

Version .2 haben die Hessen<br />

nun deutlich nachgerüstet. Und<br />

zwar nicht an der Grundstruktur<br />

– Gehäuse und Chassis-Bestückung<br />

blieben gleich –, sondern<br />

mit einem neuen Prozessor.<br />

Durch dessen höhere Rechengeschwindigkeit<br />

hat auch die<br />

Auflösung und damit die Frequenzgang-Bandbreite<br />

zugenommen.<br />

Dank der größeren<br />

Rechen-Power ist nun auch eine<br />

Hochpass-Filterung möglich,<br />

und die DM 90.2 kann sehr viel<br />

feinfühliger an die Akustik des<br />

heimischen Hörraums angepasst<br />

werden. Drei Filter lassen<br />

sich in der Frequenz, im <strong>Pegel</strong><br />

(-12 bis +6 Dezibel) und in der<br />

Güte (wie breit der Filter wirkt)<br />

nahezu frei wählen. Das reicht<br />

in der Regel, jedes akustisch<br />

noch so verkorksten Hörraums<br />

Herr zu werden. Für die Position<br />

des DM 90.2 gibt Canton<br />

Empfehlungen, wie die Filter<br />

einzustellen sind. Freie Aufstellung<br />

(quasi die Werkseinstellung),<br />

auf dem geschlossenen<br />

Sideboard oder im offenen<br />

Regal? Sogar der Abstand zum<br />

Boden wird berücksichtigt.<br />

Aber natürlich darf jeder nach<br />

Herzenslust selbst probieren –<br />

und hat sechs Plätze, um das<br />

Ergebnis zu speichern.<br />

Der Zugang ist ausgesprochen<br />

einfach. Die neue Fernbedienung<br />

erklärt sich fast von<br />

selbst und ist dank des Displays<br />

auch unabhängig von einem<br />

Bildschirm. Nach drei Sekunden<br />

Druck auf die Menü-Taste<br />

ist man schon im Setup. Wer<br />

auf einem iPod navigieren kann,<br />

wird sich auch hier leicht zurechtfinden.<br />

Eine Besonderheit dieser<br />

Fernbedienung ist die Kombination<br />

aus Infrarot- und Funk-<br />

Signalgeber. Funk, um eine<br />

schnelle Interaktion mit den<br />

Funktionen des DM 90.2 zu<br />

gewährleisten, Infrarot, weil der<br />

lernfähige Tausendsassa ja auch<br />

Blu-ray-Player und TV-Geräte<br />

steuern soll.<br />

Für den Hörtest probierten<br />

wir im Hörraum verschiedene<br />

Szenarien<br />

aus:<br />

an der Wand<br />

und frei stehend,<br />

links in der Ecke oder<br />

direkt vor dem Hörplatz.<br />

Die Hörraum-Anpassungen<br />

funktionierten bestens – wenn<br />

man schon wusste, wo die<br />

Dröhnfrequenzen liegen. Eine<br />

Einmess-Automatik, wie man<br />

sie von den meisten AV-Receivern<br />

her kennt, sucht man hier<br />

vergebens.<br />

Das ist allerdings kein Verlust.<br />

Bei einem breit angelegten<br />

<strong>stereoplay</strong>-Versuch mit verschiedensten<br />

Einmess-Automatiken<br />

selbst teurer Subwoofer<br />

und Receiver war das Ergebnis<br />

durchgängig schlecht – das<br />

eigene Ohr ist letztlich immer<br />

noch das entscheidende Messinstrument<br />

– und die Eingabe<br />

per Hand folglich fast immer<br />

überlegen.<br />

Verblüffend, was schon nach<br />

kurzem Klangtuning aus dem<br />

Riegel herauskam. Bereits vom<br />

DM 70 (Test in Heft 10/08) waren<br />

wir <strong>mehr</strong> als begeistert, aber<br />

die DM 90.2 legt nun in allen<br />

Bereichen noch eins drauf.<br />

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