stereoplay Mehr Tiefgang, mehr Pegel? (Vorschau)
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1<br />
Test & Technik Verstärker<br />
Empfindsame Röhren<br />
Vorstufe Audreal XA 3200 Mk II, 690 Euro<br />
Vollverstärker Audreal MT 3, 840 Euro<br />
Endverstärker Audreal MT 3 II, 840 Euro<br />
Legte Xindak (deutscher Vertriebsname:<br />
Audreal) mit<br />
dem EL-84-Benjamin MT 1 in<br />
der April-Ausgabe einen überzeugenden<br />
Einstand hin, so<br />
empfingen die Tester jetzt gleich<br />
eine kleine Familie: die Röhren-<br />
Vorstufe XA 3200 Mk II für<br />
690 Euro, den mit EL 34 bestückten<br />
Vollverstärker MT 3<br />
für 840 Euro sowie den Endverstärker<br />
MT 3 II, der sich<br />
einzig durch den Wegfall zweier<br />
Line-Eingänge, des Quellenwahlschalters<br />
sowie des Lautstärke-Potis<br />
unterscheidet – und<br />
trotzdem ebenfalls 840 Euro<br />
kostet.<br />
Diese Tatsache könnte nun<br />
so manchen HiFi-Freund zum<br />
1 2<br />
Argwohn verleiten. Unnötig.<br />
Besser freut er sich darüber,<br />
dass die zu verstärkenden<br />
Musiksignale im IIer sich<br />
nicht durch ein Hin und Her<br />
kämpfen müssen, sondern<br />
über kurze Stücke Teflonkabel<br />
direktere Eingangswege vorfinden.<br />
So bleiben die Signale<br />
– auch wenn ein Röhrenamp<br />
<strong>mehr</strong> mit Spannungen als mit<br />
magnetisch kritischen Strömen<br />
arbeitet – gewiss besser<br />
vor Einstreuungen verschont.<br />
So oder so bleibt es verwunderlich,<br />
was die in der<br />
ehrwürdigen Universitätsstadt<br />
Chengdu alteingesessene Firma<br />
fürs Geld alles bieten kann.<br />
Nach der ersten Anhebung in<br />
jeweils einem Triodensystem<br />
einer ECC 83 teilen nicht weitere<br />
ECCs, sondern physisch<br />
größere und teurere Doppelröhren<br />
des Typs 6SN7 die<br />
Musiksignale in gegensätzlich<br />
ausgelenkte Schwingungen<br />
auf. Dann steuern diese<br />
„Phasensplitter“ – über feine<br />
Folienkondensatoren zur<br />
Gleichspannungs-Trennung –<br />
die EL-34-Gegentaktpärchen<br />
der Ausgangsstufen.<br />
Multimeter-Besitzer finden<br />
zwecks Bias-Feinjustage der<br />
Leistungspentoden vier Wendelpotentiometer<br />
vor – und<br />
sogar noch zwei weitere Trimmer,<br />
über welche sie die in<br />
jedem Fall vorsichtig wirkende<br />
Über-alles-Gegenkopplung auf<br />
diverse Lautsprechermodelle<br />
abstimmen können.<br />
Und noch eine Tuning-<br />
Möglichkeit: Neben den Endröhren<br />
postierte Kippschalter<br />
legen die Schirmgitter (die<br />
den Elektronenfluss zusätzlich<br />
beschleunigen) mal an die<br />
Schwingungen der Anoden<br />
und mal an konstant Plus –<br />
wobei <strong>stereoplay</strong> die letztere,<br />
„Pentode“ genannte Position<br />
stets als offener, feiner, also<br />
günstiger empfand.<br />
Spätestens nach der Betrachtung<br />
des Versorgungsteils<br />
kann man sein Glück kaum<br />
<strong>mehr</strong> fasssen. Der von der mittigen<br />
Abschirmhaube behütete<br />
Trafo besitzt separate Wicklungen<br />
für die rechte und die<br />
linke Endstufe. Zur Stromspeicherung<br />
stehen beiden Kanälen<br />
jeweils fünf Rubycon-<br />
Hochvoltelkos à 150 Mikrofarad<br />
Kapazität zur Verfügung.<br />
Allein sie kosten – wie Bauteile-Kataloge<br />
zeigen – schon<br />
ein kleines Vermögen.<br />
Anstatt sich bei seiner Röhrenvorstufe<br />
für 690 Euro zu<br />
bescheiden, schlägt Xindak<br />
hier eher noch heftiger zu:<br />
Alps-Motorpoti, Keramiksockel,<br />
Dale-Metallschichtwiderstände,<br />
Kapselrelais bei<br />
den vier Line-Ein- und zwei<br />
Ausgängen. Diese Liste deutet<br />
ganz klar auf eine höhere<br />
Klasse. Die sauber verlegten<br />
(braunen) Profi-Teflonkabel<br />
für den Signaltransport beruhigen<br />
die Konkurrenz ebenfalls<br />
nicht.<br />
Das in einem Separée untergebrachte<br />
Netzteil besitzt<br />
einen abgeschirmten Extratrafo<br />
für die Bedienelektronik.<br />
Der Haupt-(Ringkern-)Umspanner<br />
versorgt nicht etwa<br />
über rabiat switchende Halbleiterdioden,<br />
sondern über eine<br />
sanftmütigere Doppel-Gleichrichterröhre<br />
die Verstärkerstufen.<br />
Pro Kanal arbeitet die XA<br />
3200 mit ingesamt vier Trio-<br />
2<br />
1<br />
Endverstärker MT 3 II<br />
Die Endstufen-Anodenspannungen werden rechts und links<br />
von vier Rubycon-Elkos geglättet. Eingangsseitig entfielen Poti<br />
und Schalter, dafür fließen die Signale über Teflon-Koaxkabel.<br />
2<br />
Vollverstärker MT 3<br />
Die sechs einzeln mit dem Stahlchassis verschraubten<br />
Eingangsbuchsen sprechen für Qualität; dafür gibt’s nur ein<br />
Multikäbelchen für den Signaltransport zum Wahlschalter.<br />
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