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gwf Wasser/Abwasser Memo Sens (Vorschau)

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Fokus<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Energie-Verschwendung war gestern<br />

Neuer Aerzener Drehkolbenverdichter spart rund 15 Prozent elektrische Energie<br />

In der biologisch arbeitenden Kläranlage in Neufinsing östlich von München erzeugten zwar bereits sechs<br />

Aerzener Drehkolbengebläse mit abgestuften Leistungen die Prozessluft für die Belebungsbecken. Sie konnten<br />

auch schon teilweise über Frequenzumrichter drehzahlgeregelt bzw. mit voller und halber Drehzahl gefahren<br />

werden. Und sie wurden auch schon mit einem vordefinierten, bedarfsbezogen abgestuften Programm bedarfsnah<br />

betrieben. Ein zusätzlicher drehzahlgeregelter Aerzener Drehkolbenverdichter aus der neuen Baureihe Delta<br />

Hybrid ermöglicht seit Mitte 2010 eine optimierte Anpassung der Prozessluft-Erzeugung an den schwankenden<br />

Bedarf. Jetzt sind nicht nur die Zeiten mit einer energiekostenintensiven Sauerstoff-Überproduktion endgültig<br />

Vergangenheit. Die Kläranlage in Neufinsing produziert die Prozessluft für die Belebungsbecken der Straße 1 jetzt<br />

auch mit höherer Energieeffizienz mit rund 15 % weniger elektrischer Energie für die Luftversorgung.<br />

Die Kläranlage des gKu VE München-Ost<br />

in Neufinsing wurde<br />

ursprünglich für 110 000 EGW (Einwohnergleichwerte)<br />

ausgelegt und<br />

1973 in Betrieb genommen. 1995<br />

wurde sie auf 135 000 EGW ausgebaut.<br />

Mittelfristige Planungen<br />

sehen einen Ausbau auf 175 000<br />

EGW vor. Das <strong>Abwasser</strong> der 13 angeschlossenen<br />

Gemeinden in den<br />

Landkreisen München, Erding und<br />

Ebersberg wird in der vollbiologisch<br />

arbeitenden Kläranlage zunächst in<br />

einer Rechenanlage von Grobstoffen<br />

befreit. Im anschließenden<br />

Sandfang werden Sande und Splitt<br />

abgefangen und aus dem <strong>Abwasser</strong><br />

entfernt. Im Anschluss erfolgt die<br />

mechanische Reinigung in einem<br />

Vorklärbecken. Die biologische Reinigung<br />

erfolgt dann in der zweiten<br />

Stufe. Hier erfüllen Mikroorganismen<br />

eine optimale Reinigungsfunktion<br />

der Abwässer, indem sie die<br />

hierin enthaltenen Stoffe – vereinfacht<br />

gesagt – als Nahrung und zur<br />

Fortpflanzung nutzen. Auf diese<br />

Weise werden die Schmutzstoffe<br />

dem <strong>Abwasser</strong> entzogen und über<br />

die Nachklärung als Überschussschlamm<br />

aus dem <strong>Wasser</strong> entfernt.<br />

Ein wichtiger Faktor ist der Abbau<br />

von Nährstoffen aus dem <strong>Abwasser</strong><br />

wie z. B. Ammoniumstickstoff. Dieser<br />

wird in der biologischen Stufe zu<br />

NO 3 N und über ein internen Kreislauf<br />

(Denitrifikation) eliminiert.<br />

Zu diesem Zweck wird das<br />

mechanisch vorgereinigte <strong>Abwasser</strong><br />

im Verhältnis 60:40 auf die zwei<br />

parallel arbeitenden biologischen<br />

Stufen Biologie I und II verteilt. Das<br />

gereinigte <strong>Abwasser</strong> aus beiden<br />

Stufen wird dann über Nachklärbecken<br />

und einen nachgeschalteten<br />

Biofilter mit einem Reinheitsgrad<br />

von 98 bis 99 % in den Vorfluter<br />

(Mittlerer Isarkanal) eingeleitet.<br />

""<br />

Die Biologie I<br />

besteht in Neufinsing aus vier<br />

1100 m³ großen Denitrifikationsbecken,<br />

die ursprünglich zur Nit-<br />

Am Ortsrand der Gemeinde Neufinsing östlich von<br />

München liegt das Klärwerk Neufinsing des <strong>Abwasser</strong>zweckverbandes<br />

München.<br />

Firmenschild am Eingang zur Kläranlage.<br />

Blick in die Verdichterstation, bestehend aus einen Aerzener Drehkolbenverdichter<br />

der neuen Baureihe Delta Hybrid, installiert im Jahr 2010<br />

(im Vordergrund), und sechs Aerzener Drehkolbengebläsen der Baujahre<br />

1972 bis 1995.<br />

Oktober 2012<br />

1002 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>

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