26.02.2014 Aufrufe

gwf Wasser/Abwasser Memo Sens (Vorschau)

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Im Gespräch<br />

Aus der Branche:<br />

Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, zeigt Perspektiven auf<br />

J. Simon: Es ist richtig, dass in den letzten<br />

Jahren das öffentliche Interesse an<br />

Gebühren und Preisen der <strong>Wasser</strong>versorger<br />

zugenommen hat. Es ist Aufgabe<br />

jedes <strong>Wasser</strong>ver- und <strong>Abwasser</strong>entsorgers,<br />

effizient die natürlichen und finanziellen<br />

Ressourcen einzusetzen und<br />

deren Einsatz kontinuierlich weiter zu<br />

optimieren. Die Unternehmen stellen<br />

sich klar dieser Herausforderung. Die<br />

Preisdiskussion greift meines Erachtens<br />

aber zu kurz: Das, was die <strong>Wasser</strong>versorger<br />

für Umwelt und Gesellschaft<br />

leisten, findet leider zu wenig Beachtung.<br />

Als Teil der Daseinsvorsorge dürfen<br />

bei der Gestaltung der Trinkwasserversorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

ökonomische Aspekte nicht allein im<br />

Vordergrund stehen. Hier muss es einen<br />

Gleichklang mit ökologischen und<br />

sozialen Interessen geben. Darin sehe<br />

ich den Schlüssel für eine nachhaltige<br />

Entwicklung der Unternehmen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />

So darf sich das Gleichgewicht<br />

nicht zu Lasten der künftigen<br />

Generation verschieben, um die finanzielle<br />

Belastung der heutigen <strong>Wasser</strong>kunden<br />

zu begrenzen.<br />

versorgen – und das vollständig aus erneuerbaren<br />

Energieträgern. Jede dieser<br />

Maßnahmen ist wirtschaftlich und stellt<br />

damit ein gutes Beispiel für den Gleichklang<br />

ökologischer, ökonomischer und<br />

sozialer Interessen dar.<br />

Herr Simon, wir danken Ihnen für dieses<br />

Gespräch!<br />

<strong>Wasser</strong>Stoff: Herr Simon, die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

ist nicht mehr dieselbe wie<br />

vor 10 Jahren und steht unter einem<br />

enormen Kostendruck. Welches sind - in<br />

aller Kürze - aus Ihrer Sicht die Schlüssel<br />

für eine erfolgreiche Ausrichtung der<br />

wasserwirtschaftlichen Betreiber?<br />

<strong>Wasser</strong>Stoff: Längst sind Energieprojekte<br />

mehr als nur eine Imageaufbesserung,<br />

sie sind vielmehr ein wichtiger<br />

Baustein für Kostensenkungen und<br />

Wirtschaftlichkeit der Unternehmen.<br />

Wie bewerten Sie den Stellenwert des<br />

Faktors Energie im Gesamtgefüge des<br />

Unternehmens?<br />

J. Simon: Die Energiekosten machen<br />

rund 5 % unserer Gesamtkosten aus.<br />

Seit 2005 sind unsere Energiekosten<br />

um fast 50 % gestiegen. Wir haben uns<br />

da klar positioniert und verbindliche<br />

Klimaschutzziele formuliert. Diese Ziele<br />

sehen eine Senkung des Energieverbrauchs<br />

kombiniert mit wirtschaftlichen<br />

Maßnahmen zur Nutzung von alternativen<br />

Energieträgern vor. Beispielsweise<br />

haben wir mehrere Projekte zur Nutzung<br />

von Wärme aus <strong>Abwasser</strong> ins Leben<br />

gerufen.<br />

<strong>Wasser</strong>Stoff: Welches Energieprojekt<br />

beschäftigt die Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />

ganz aktuell?<br />

J. Simon: Anfang Oktober ist es soweit:<br />

Unsere drei Windräder werden an drei<br />

Wochenenden im Herbst errichtet. Jedes<br />

Windrad wird eine Leistung von 2<br />

Megawatt haben. Mit der Windenergie<br />

wird sich unser Klärwerk in Schönerlinde<br />

zu mehr als 80 % selbst mit Energie<br />

- 2 -<br />

<strong>Wasser</strong>Stoff 02/12

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