gwf Wasser/Abwasser Memo Sens (Vorschau)
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FachberichtE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Tabelle 1. Übersicht der untersuchten Spülprogramme und Optimierungsansätze.<br />
Spülprogramm 1 Spülprogramm 2 Spülprogramm 3 (ETSW)<br />
Ablassen des Überstandes<br />
Luftspülung<br />
t = 1 min<br />
v Luft = 95 … 135 m/h<br />
t = 10 min<br />
v Luft = 54 … 68 m/h<br />
v <strong>Wasser</strong> = 20 m/h<br />
t = 5 min<br />
v <strong>Wasser</strong> = 68 m/h<br />
Verkürzung Luft-<strong>Wasser</strong>-Spülung<br />
Verstärkung der Luft-<strong>Wasser</strong>-Spülung<br />
Luft-<strong>Wasser</strong>-Spülung für MSF<br />
t = 2 min<br />
v Luft = 95 … 135 m/h<br />
Luft-<strong>Wasser</strong>-Spülung<br />
(für ESF; entfällt für MSF)<br />
Collapse Pulsing<br />
t = 3 min<br />
v Luft = 30 m/h<br />
v <strong>Wasser</strong> = 10 m/h<br />
Absetzphase von 30 s<br />
<strong>Wasser</strong>spülung<br />
Vollfluidisierung (vollständige Filterbettausdehnung)<br />
t = 40 s für ESF<br />
t = 60 s für MSF<br />
v <strong>Wasser</strong> = 68 m/h<br />
Fluidisierung<br />
t = 5 min<br />
v <strong>Wasser</strong> = 47 m/h<br />
(10 % Filterbettausdehnung für Quarzsand;<br />
26 % Filterbettausdehnung für Anthrazit)<br />
Absetzphase von 30 s<br />
Variation<br />
Collapse Pulsing auch für MSF<br />
Verzicht auf Collapse Pulsing durch<br />
intensivere Luftspülung<br />
Verkürzung der Fluidisierung<br />
t = 2 min<br />
v Luft = 95 … 135 m/h<br />
Collapse Pulsing<br />
t = 3 min<br />
v Luft = 30 m/h<br />
v <strong>Wasser</strong> = 10 m/h<br />
t = 40 s für ESF<br />
t = 60 s für MSF<br />
v <strong>Wasser</strong> = 68 m/h<br />
t = Zeit, v = Geschwindigkeit, ESF = Einschichtfilter, MSF = Mehrschichtfilter, ETSW = Extended Terminal Subfluidisation Wash<br />
Fluidisierung<br />
t = 5 min<br />
v <strong>Wasser</strong> = 47 m/h<br />
Subfluidisierung<br />
t = 6 min<br />
v <strong>Wasser</strong> = 23 m/h für ESF<br />
v <strong>Wasser</strong> = 17,5 m/h für MSF<br />
(keine Filterbettausdehnung)<br />
Verlängerung Subfluidisierungsphase<br />
Langsamstart nach Spülung<br />
digkeit so gewählt wird, dass sie unterhalb der Lockerungsgeschwindigkeit<br />
für das jeweilige Filtermaterial<br />
liegt. Auf diese Weise können sich am Filterdüsenaustritt<br />
Gasblasen vergrößern und zunächst horizontal<br />
ausdehnen, da der vertikale Druckgradient größer ist<br />
als der horizontale [7]. Gleichzeitig bewirkt die seitlich<br />
an der Gasblase ansteigende Strömungsgeschwindigkeit<br />
des <strong>Wasser</strong>s eine Druckabnahme oberhalb des<br />
luftgefüllten Hohlraums, wodurch es zu einer<br />
Aufwärtsbe wegung der Luft durch engere Porenräume<br />
und zu einer Neubildung einer größeren Gasblase<br />
oberhalb des zuvor eingenommenen Hohlraums<br />
kommt. Diese nahezu schlagartig stattfindende Aufwärtsbewegung<br />
verursacht ein „Hereinstürzen“<br />
und „Aufeinander prallen“ umliegender Filterkörner in<br />
den frei gewordenen Hohlraum. Dieses „Hereinstürzen“<br />
verursacht eine Art Pulsieren im Filterbett und wird<br />
daher als Collapse Pulsing = kollabierendes Pulsieren<br />
bezeichnet. Die Luftblasen steigen auf, expandieren,<br />
kollabieren und formieren sich neu und führen auf<br />
diese Weise zu einer ständigen Bewegung und aufeinander<br />
Prallen der Filterkörner wodurch ein sehr starker<br />
Abrieb erzeugt wird.<br />
Beim Langsamstart wird nach Beendigung der<br />
Spülung der Filter zunächst komplett mit Rohwasser<br />
gefüllt, bevor eine Öffnung des Ablaufs stattfindet.<br />
Anschließend erfolgt die Ablaufregelung so, dass der<br />
Filterdurchsatz stufenweise steigt – pro Minute um 3 %<br />
[8, 9]. Ziel des Langsamstarts ist eine Verminderung der<br />
Partikelkonzentration zu Beginn der Filtration wie von<br />
Bäcker [1], Colton et al. [10] und Suthaker et al. [11]<br />
beschrieben.<br />
Zur Beurteilung und für einen Vergleich der untersuchten<br />
Spülverfahren wurden die jeweils benötigten<br />
Spülwassermenge, die Dauer und das Volumen des<br />
Erstfiltratabschlags und die Filterlaufzeit sowie das Filtratvolumen<br />
erfasst und daraus die Produktivität der<br />
Trinkwasseraufbereitung sowie die tatsächlichen durchschnittlichen<br />
Filtrationsgeschwindigkeit ermittelt. Für<br />
Beginn und Ende der Filtrationsphase wurde als Kriterium<br />
ein Trübungswert von T ≤ 0,2 FNU bzw. T ≥ 0,2 FNU<br />
definiert. Der Beginn der Filtrationsphase entsprach<br />
Oktober 2012<br />
1082 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>