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Das anomale magnetische Moment des Myons im minimalen ...

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5 Anomales <strong>magnetische</strong>s <strong>Moment</strong> <strong>des</strong> <strong>Myons</strong><br />

mit dem elektrischen und <strong>magnetische</strong>n Formfaktor F E (q 2 ) und F M (q 2 ) durchführen.<br />

Die Auslassungspunkte stehen hierbei für Terme proportional zu γ 5 und be<strong>im</strong><br />

Übergang von der oberen zur unteren Zeile wurde eine Gordon-Identität benutzt.<br />

Im klassischen Grenzfall q 2 → 0 kann man das gyro<strong>magnetische</strong> Verhältnis<br />

g = 2 ( 1 − 2 m F M (0) ) (5.4)<br />

berechnen, wobei der führende Wert g = 2 der Vorhersage aus der Dirac-Theorie<br />

entspricht [38]. Abweichungen davon kommen durch Schleifenkorrekturen zustande<br />

und werden durch das <strong>anomale</strong> <strong>magnetische</strong> <strong>Moment</strong><br />

a := g − 2<br />

2<br />

= −2 m F M (0) (5.5)<br />

parametrisiert. Diese d<strong>im</strong>ensionslose Größe lässt sich also aus dem <strong>magnetische</strong>n<br />

Formfaktor und somit aus demjenigen Term in der Streuamplitude (5.2) ermitteln,<br />

der proportional zur Summe der beiden Fermion<strong>im</strong>pulse ist.<br />

5.2 Exper<strong>im</strong>entelle Best<strong>im</strong>mung<br />

Die Messung <strong>des</strong> <strong>anomale</strong>n <strong>magnetische</strong>n <strong>Moment</strong>s <strong>des</strong> <strong>Myons</strong>, die in einem Speicherring<br />

durchgeführt werden kann, beruht auf der Präzession der <strong>Myons</strong>pinrichtung<br />

in einem externen Magnetfeld ⃗ B. Diese erfolgt für ein Myon der Geschwindigkeit<br />

⃗β = ⃗v/c mit der Winkelfrequenz<br />

⃗ω =<br />

⎡<br />

e<br />

(<br />

⎣a µ B ⃗ − a µ − 1 ) ⎤ ⃗β × E ⃗<br />

⎦ (5.6)<br />

m µ γ 2 − 1 c<br />

relativ zur Impulsrichtung. Hierbei wurde vorausgesetzt, dass sowohl das Magnetfeld<br />

als auch das für die Strahlfokussierung benötigte elektrische Quadrupolfeld ⃗ E<br />

senkrecht zu ⃗ β stehen. Der relativistische Lorentz-Faktor ist über γ = 1/ √ 1 − β 2<br />

definiert. Um den Einfluss <strong>des</strong> elektrischen Fel<strong>des</strong> zu el<strong>im</strong>inieren, legt man den Impuls<br />

der Myonen auf den “magischen” Wert von 3,094 GeV fest, bei dem der Vorfaktor<br />

<strong>des</strong> Vektorprodukts verschwindet [36]. Dann lässt sich a µ aus den Messwerten für die<br />

Frequenz und das Magnetfeld best<strong>im</strong>men.<br />

Die max<strong>im</strong>ale Paritätsverletzung der schwachen Wechselwirkung wird bei den<br />

Exper<strong>im</strong>enten an zwei Stellen ausgenutzt [39]. Einerseits sorgt sie bei der Myonproduktion<br />

über den Zerfall geladener Pionen dafür, dass der Spin der Myonen in<br />

Impulsrichtung zeigt, was einen wohldefinierten Anfangszustand garantiert. Andererseits<br />

bedingt sie die Tatsache, dass be<strong>im</strong> Myonzerfall ein Elektron entgegen der<br />

Spinrichtung <strong>des</strong> <strong>Myons</strong> ausgesandt wird, 12 sodass man diese Richtung und somit<br />

die Frequenz der Präzession über die Detektion <strong>des</strong> Elektrons best<strong>im</strong>men kann.<br />

Die aktuellsten Messungen von a µ wurden <strong>im</strong> Rahmen <strong>des</strong> Exper<strong>im</strong>ents E821 am<br />

12 Be<strong>im</strong> Myonzerfall entstehen außerdem zwei Neutrinos: µ − → e − + ¯ν e + ν µ .<br />

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