27.02.2014 Aufrufe

Das anomale magnetische Moment des Myons im minimalen ...

Das anomale magnetische Moment des Myons im minimalen ...

Das anomale magnetische Moment des Myons im minimalen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5 Anomales <strong>magnetische</strong>s <strong>Moment</strong> <strong>des</strong> <strong>Myons</strong><br />

Beiträge zu a µ bringen diese den Großteil der theoretischen Unsicherheit mit sich.<br />

Aktuelle Ergebnisse sind in den Referenzen [44, 45, 46] zu finden.<br />

Elektroschwache Beiträge<br />

Die elektroschwachen Beiträge kommen durch Feynman-Diagramme zustande, deren<br />

Schleifen ein W -, Z- oder Higgs-Boson enthalten, und sind wegen der großen Massen<br />

der genannten Bosonen klein gegenüber den beiden zuvor behandelten Gruppen.<br />

Mithilfe der gemessenen Masse <strong>des</strong> am LHC entdeckten Higgs-Bosons konnte die<br />

Unsicherheit dieses Anteils deutlich reduziert werden [47].<br />

Gesamtergebnis<br />

Nach Kombination aller aufgeführten Beiträge liefert das Standardmodell gemäß<br />

Referenz [45] die Vorhersage<br />

a SM<br />

µ = (11 659 180,2 ± 4,9) · 10 −10 . (5.9)<br />

Bei Vergleich mit dem Messwert (5.7) erhält man die Diskrepanz<br />

a exp<br />

µ − a SM<br />

µ = (28,7 ± 8,0) · 10 −10 (5.10)<br />

zwischen Standardmodelltheorie und Exper<strong>im</strong>ent von mehr als drei Standardabweichungen.<br />

13 Ob dieser Unterschied real oder doch nur von Ungenauigkeiten bzw.<br />

statistischen Fluktuationen bedingt ist, muss durch eine Verbesserung der theoretischen<br />

Vorhersage, vor allem <strong>im</strong> Bereich der hadronischen Beiträge, und durch neue<br />

Exper<strong>im</strong>ente mit einer höheren Präzision [48, 49] aufgeklärt werden.<br />

5.4 Supersymmetrische Beiträge<br />

Mit der Abweichung (5.10) liefert die Präzisionsobservable a µ einen der stärksten<br />

Hinweise auf Physik jenseits <strong>des</strong> Standardmodells an der elektroschwachen Energieskala,<br />

nach welcher am LHC bereits gesucht wird. Falls dort Anzeichen neuer Physik<br />

gefunden werden, gilt es herauszufinden, welches Modell für deren Beschreibung<br />

geeignet ist und welche Parameter insbesondere realisiert sind. Die Exper<strong>im</strong>ente am<br />

LHC können dies alleine nicht bewältigen, weil eine konkrete Menge von Signaturen<br />

in verschiedenen Parameterszenarien zustande kommen kann [50]. Einen Ausweg für<br />

dieses Problem bietet das <strong>anomale</strong> <strong>magnetische</strong> <strong>Moment</strong> <strong>des</strong> <strong>Myons</strong>, das komplementär<br />

zu den LHC-Messungen ist und somit Mehrdeutigkeiten aufzulösen vermag.<br />

Es dient also nicht nur als Hinweis auf, sondern auch als Einschränkung für neue<br />

Physik und je<strong>des</strong> Modell muss sich daran messen lassen, ob es die Differenz zwischen<br />

Exper<strong>im</strong>ent und Standardmodellvorhersage erklären kann.<br />

<strong>Das</strong> <strong>anomale</strong> <strong>magnetische</strong> <strong>Moment</strong> <strong>des</strong> <strong>Myons</strong> ist eng verknüpft mit <strong>des</strong>sen<br />

Selbstenergie, weil beide, abgesehen von der Ankopplung eines äußeren Photons<br />

bei Ersterem, von denselben Feynman-Diagrammen erzeugt werden. Czarnecki und<br />

13 Falls man die Vorhersage aus Referenz [46] zugrunde legt, ergibt sich eine Differenz a exp<br />

µ − a SM<br />

µ =<br />

(26,1 ± 8,0) · 10 −10 von ebenfalls mehr als drei Standardabweichungen.<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!