27.02.2014 Aufrufe

PC Magazin Classic XXL Geheime Tools von Microsoft (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

53<br />

nicht. Hier wird dem Anwender empfohlen,<br />

sich die Ultimate Boot CD anzulegen (www.<br />

ubcd4win.com), die übrigens auch ein O&O-<br />

Plug-in und weitere Notfall-<strong>Tools</strong> enthält. In<br />

beiden Fällen benötigt der Anwender eine<br />

Windwos-Installations-DVD. Eine Alternative<br />

ist ein Notfall-Windows-7 für den USB-Stick,<br />

wie in Heft 6/2011 beschrieben (als PDF auf<br />

unserer Heft-DVD.<br />

Das Wiederherstellen des Windows-7-Systems<br />

gelang mit Acronis und<br />

Paragon problemlos, ebenso<br />

mit O&O, wenn man vom<br />

erwähnten, umständlichen<br />

Anlegen der Not-CD absieht.<br />

Alle drei bieten beim Sichern<br />

die Option, die gesamte Platte<br />

einzubeziehen, inklusive MBR<br />

und Bitlocker-Partition. Ghost<br />

kann nur einzelne Partitionen<br />

sichern, erkennt aber, dass zu C die Bitlocker-<br />

Partition dazugehört. Beim Wiederherstellen<br />

gab es dennoch Probleme: Das neue System<br />

bootete nicht, obwohl wir die entsprechenden<br />

Optionen in Ghost gewählt hatten (Partition<br />

aktivieren und MBR wiederherstellen). Die<br />

Systemreparatur auf der originalen Windows-<br />

7-DVD behob den Boot-Fehler aber. Immerhin<br />

war dann alles ok.<br />

Noch komplizierter zeigte sich die Wiederherstellung<br />

mit Drive Image XML. Die Bitlocker-<br />

Partition lässt sich gar nicht sichern. Beim<br />

Wiederherstellen mit der Ultimate-Boot-CD<br />

mussten wir eine Reihe fremder System-<strong>Tools</strong><br />

für Partition (Festplattenverwaltung <strong>von</strong> XP)<br />

und MBR (FixMBR) einbeziehen und die Computerreparatur<br />

<strong>von</strong> der Windows-DVD. Dabei<br />

war viel Know-how erforderlich.<br />

Ein Backup-<br />

Tool sollte<br />

möglichst leise<br />

und effektiv<br />

arbeiten<br />

Komfort gefragt<br />

Wenn man vom Schadensfall absieht, soll<br />

ein Backup-Tool möglichst leise und effektiv<br />

arbeiten. Dazu gehört ein Zeitplaner, den alle<br />

Programme mitliefern – bis auf Drive Image<br />

XML, hier gibt er nur eine Anleitung für den<br />

Windows-Scheduler. Ferner sollte das Backup<br />

schnell laufen, Spitzenreiter sind True Image<br />

und Backup & Recovery. Aus dem Rahmen fällt<br />

O&O Disk Image, das gerade bei inkrementellen<br />

Zusicherungen extrem langsam wird.<br />

Stichwort Zusicherung: Einen großen Datenbestand<br />

zu sichern, dauert lange. Deswegen<br />

verwenden die meisten <strong>Tools</strong> Zusicherungen<br />

(siehe dazu den Kasten Backup-Strategien).<br />

Für den Einsatz im privaten Umfeld kommen<br />

in erster Linie inkrementelle Backups infrage.<br />

Diese Zusicherungen füllen mit der Zeit jedoch<br />

die Festplatte, sodass es hin und wieder<br />

erforderlich ist, ein Backup zu konsolidieren,<br />

das heißt, zu einem Paket zusammenzuführen.<br />

Hier gefiel uns am besten True Image, bei<br />

dem der Anwender <strong>von</strong> Anfang an individuelle<br />

Strategien anlegt, wie oft er Inkremente<br />

erstellen möchte und wann sie konsolidiert<br />

werden sollen. Das zeigt ihm das Tool in einer<br />

erhellenden grafischen Animation. Drive<br />

Image XML beherrscht inkrementelle Backups<br />

überhaupt nicht, Ghost nur bei Images, nicht<br />

bei Dateisicherungen. Problembehaftet sind<br />

sie bei Backup & Recovery <strong>von</strong> Paragon. Denn<br />

das Tool macht inkrementelle<br />

Backups nur bei Dateisicherungen,<br />

bei Images hingegen<br />

differenzielle. Beim inkrementellen<br />

Datei-Backup kommt bei<br />

Paragon ein weiteres Problem<br />

hinzu: Es legt keine Hashwerte<br />

der Dateien an und sichert nur<br />

Dateien, die sich vom Datum<br />

oder der Größe her geändert<br />

haben. Wenn der Anwender aber Metadaten<br />

<strong>von</strong> Mediendateien, etwa IPTC-Tags in Bildern<br />

oder MP3-Tags, geändert hat, so ändert sich<br />

das Datum der letzten Speicherung nicht.<br />

Backup & Recovery erkennt dies nicht und<br />

speicherte in unserem Test Bilder mit geänderten<br />

Schlagwörtern nicht im Inkrement.<br />

Wer sich viel Mühe im Verschlagworten <strong>von</strong><br />

Bildern macht, geht hier baden.<br />

Sicher sichern<br />

Weiter wichtige Funktionen betreffen Validierung,<br />

Komprimierung und Verschlüsselung.<br />

Mit der Validierung prüft der Anwender, ob ein<br />

Backup alles richtig enthält. Das kostet etwa<br />

noch mal so viel Zeit, wie die Erstellung, loht<br />

sich aber. Die Komprimierung spielt heutzutage<br />

weniger eine Rolle, da Festplattenplatz relativ<br />

billig geworden ist, trotz derzeit steigender<br />

Preise. Und die Anwender verfügen zumeist<br />

über bereits hochkomprimierte Mediendateien<br />

wie MP3 oder JPEG, die sich nicht weiter<br />

schrumpfen lassen. Es reicht also, die einfache,<br />

auf Geschwindigkeit optimierte Kompression,<br />

die in erster Linie den Overhead der<br />

Backups ausgleicht. Im Test floss Kompression<br />

nur noch in die zeitliche Wertung.<br />

Verschlüsselung kann sinnvoll sein, alle Kandidaten<br />

verwenden AES, bis auf Backup &<br />

Recovery (GOST 256) und Drive Image XML<br />

(keine Verschlüsselung). Mit True Image und<br />

Backup & Recovery kann der Anwender Backups<br />

zusätzlich in freien Bereichen der Platte<br />

verstecken.<br />

Experten freuen sich über Funktionen wie sektorweise<br />

Images, bei denen das Backup-Tool<br />

die komplette Partition, auch nicht beschriebene<br />

Bereiche, eins zu eins kopiert. Das Ergebnis<br />

ist natürlich meist deutlich größer als<br />

ein Image der Daten. Bei Acronis gibt es ein<br />

Nonstop-Backup, das alle fünf Sekunden ein<br />

kleines Inkrement anlegt. Alle Kandidaten<br />

bieten ferner das Klonen <strong>von</strong> einer Platte auf<br />

die andere. True Image, Disk Image und Ghost<br />

verwandeln darüber hinaus Images in das<br />

Virtual-Harddrive-Format (.vhd) <strong>von</strong> Windows.<br />

Dieses lässt sich auch mit der Virtual Box verwenden.<br />

Alle <strong>Tools</strong> bis auf Backup & Recovery<br />

Beim Headcrash frisst<br />

sich der Lesekopf in<br />

die Oberfläche der<br />

Festplatte. Diese ist<br />

ruiniert.<br />

Quelle: Wikipedia, Heinrich<br />

Pniok (CC by-sa 3.0)<br />

Mit einer freundlichen<br />

und aufgabenorientierten<br />

Oberfläche<br />

empfängt Acronis den<br />

sicherheitsbewussten<br />

Anwender.<br />

www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 1/2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!