27.02.2014 Aufrufe

PC Magazin Classic XXL Geheime Tools von Microsoft (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

60<br />

software<br />

Workshop<br />

waschen und Bügeln<br />

no PreAmp iVinyl hat dazu einen dreistufigen<br />

Schalter. Verwenden Sie einen externen Vorverstärker,<br />

lässt sich der Pegel mit einer dazwischengeschalteten<br />

Samson S-Convert-Box<br />

einregeln. Die Box wandelt die asymmetrischen<br />

Signale der Chinch-Kabel auf symmetrische<br />

XLR-Kabel um, welche durch eine zusätzliche<br />

Masseverbindung extrem unempfindlich<br />

gegen Einstreuungen <strong>von</strong> außen sind.<br />

5 Knack- und Knistergeräusche<br />

minimieren<br />

Zum Abspielen der vorgereinigten Platten<br />

benutzen Sie für die Digitalisierung am besten<br />

ein Nassabspielgerät wie das Wittner<br />

Nassläuferset, den Analogis Clean oder den<br />

früheren Lencoclean. Mit diesem „zweiten<br />

Tonarm“ wird die Platte mit einer Flüssigkeit<br />

benetzt, die Nebengeräusche reduziert. Kleine<br />

Schmutzpartikel in der Rille werden aufgeschwemmt<br />

und sind nicht mehr als Knackser<br />

Damit sich beim Pressvorgang die frische<br />

Vinylscheibe aus der Form herauslösen<br />

lässt, werden die Matritzen vorab mit<br />

einem Trennmittel bestrichen. Leider<br />

verbleibt das Trennmittel in der Rille und<br />

verklebt sich dort mit Staub und Dreck.<br />

„Chemisch gesehen ist das Trennmittel ein<br />

„öliges Wachs“. Es dämpft bei der Wiedergabe<br />

den Klang, aber nicht homogen über<br />

das ganze Frequenzspektrum, sondern<br />

überwiegend im Mittenbereich“, sagt Martina<br />

Schöner, Entwicklerin und Herstellerin<br />

des Reinigungsmittels L’Art du Son.<br />

Dadurch verschlechtert sich auch die Stereokanaltrennung.<br />

Eine Plattenreinigung<br />

bringt also ein besseres Klangerlebnis.<br />

Das Trennmittel wie den anderen Dreck<br />

entfernen Sie am besten mit einer Plattenwaschmaschine.<br />

Hierbei wird die<br />

Schallplatte mit einem Reinigungsmittel<br />

benetzt und anschließend abgesaugt.<br />

Dafür gibt es Flächen- und Punktsauger.<br />

Beim Flächensauger wird mit einem<br />

Saugrohr die ganze Plattenseite auf einmal<br />

abgepumpt, vom Konstruktionsprinzip<br />

her und <strong>von</strong> der Saugwirkung ist der<br />

Punktsauger jedoch im Vorteil.<br />

TiPP: Stecken Sie nach dem Waschen die<br />

Platten in frische innenhüllen, sonst verschmutzt<br />

die Scheibe gleich wieder.<br />

ist eine Schallplatte wellig geworden,<br />

muss sie deshalb nicht in den Müll.<br />

im Disc Flatter der Firma Air Tight wird<br />

sie zwischen zwei Glasscheiben gelegt, erwärmt<br />

und wieder in ihre Form gebracht.<br />

Allerdings muss die Scheibe vorher gewaschen<br />

werden, sonst bäckt sich der Dreck<br />

unwiederbringlich mit ein. Ein großer<br />

Höhenschlag wandelt sich aber oft in einen<br />

seitlichen um, d.h. die Rillen laufen<br />

nicht mehr zentrisch, sondern „eiern“ –<br />

manchmal mit Nebengeräuschen.<br />

TiPP: Dieses Spezialequipment ist nicht<br />

billig. Viele Plattenläden bieten Plattenwaschen<br />

und -bügeln als Dienstleistung<br />

an, einige verleihen auch Plattenwaschmaschinen<br />

übers Wochenende.<br />

Gründliche Punktsaugung:<br />

Die Loricraft<br />

fährt die Rillen mit<br />

einem Saugkopf ab,<br />

der auf einem Baumwollfaden<br />

läuft und<br />

die Schallplatte nicht<br />

beschädigt.<br />

hörbar. Beim Trocknen der Flüssigkeit kleben<br />

sie wieder fest. Wenn Sie die Platten später<br />

wieder trocken abspielen wollen, müssen sie<br />

noch mal unter die Plattenwaschmaschine.<br />

6 Nachbearbeitung im <strong>PC</strong><br />

Im Allgemeinen werden Schallplatten in CD-<br />

Qualität mit 16 Bit/44,1 Khz digitalisiert.<br />

Hinsichtlich Frequenzgang und Dynamikumfang<br />

ist die CD der Vinylscheibe überlegen.<br />

Das Samson S-Convert wandelt <strong>von</strong> Chinch auf<br />

XLR und umgekehrt in beiden Richtungen.<br />

Dabei lässt sich der Audiopegel einstellen.<br />

Wie geschmiert: Ein Nassabspielgerät befeuchtet<br />

die Platte während des Abspielens.<br />

Bei der Wiedergabe hochkomplexer Klänge<br />

wie eines schmutzigen Saxophon-Sounds<br />

klingt jedoch die CD im Vergleich zur Schallplatte<br />

unsauberer, weil die Auflösung diese<br />

Klänge nicht mehr darstellen kann. Die höhere<br />

Abtastqualität <strong>von</strong> 24 Bit/96 Khz bringt hingegen<br />

das digitale Abbild einer Vinyl-Scheibe<br />

ziemlich vollständig auf die Festplatte.<br />

Bei einer großen Plattensammung empfiehlt<br />

es sich, während des Einspielens in eine Tabellenkalkulation<br />

die Titelliste mitzuschreiben.<br />

Diese lässt sich später zum Benennen<br />

der einzelnen Musikclips heranziehen.<br />

TiPP: Versuchen Sie jede Schallplattenseite<br />

in einem Stück einzuspielen. Nachträgliches<br />

Herausschneiden <strong>von</strong> Störstellen ist<br />

einfacher als viele Einzelclips posthum zusammenzufügen<br />

und zu editieren.<br />

Notieren Sie sich vorhandene Störungen in<br />

der Tabellenkalkulation. Sie werden bald feststellen,<br />

dass sich Ihre Schallplatten je nach<br />

Erhaltungszustand und Beschädigung in drei<br />

bis fünf Kategorien einteilen lassen, denn die<br />

Störgeräusche wie Knistern, Rauschen und<br />

Kratzer tauchen in ähnlichen Anteilen immer<br />

wieder auf. Das erleichtert das Anwenden der<br />

Filter. Legen Sie sich pro Kategorie in der Bearbeitungs-Software<br />

ein Preset zurecht, das<br />

Sie auf alle anderen Scheiben der jeweiligen<br />

Kategorie anwenden können. Setzen Sie die<br />

Filter so sparsam wie möglich ein. Ein gelegentlicher<br />

kleiner Knackser und etwas Grundrauschen<br />

gehört zum analogen Medium und<br />

ist nicht so schlimm wie durch überzogenen<br />

Filtereinsatz „abgetöteter“ Sound.<br />

Nach der Säuberung sollten Sie die Musikstücke<br />

auftrennen und einzeln normalisieren.<br />

Mit der Normalisierungsfunktion werden die<br />

lautesten Stellen des Songs auf den Maximalpegel<br />

gebracht. Jetzt sollten alle Stücke einen<br />

identischen Lautstärke-Level haben. Zum Abschluss<br />

erfolgt die Ausspielung auf CD oder<br />

die Konvertierung in datenreduzierte Formate<br />

für mobile Endgeräte. Vorsicht: Nachträgliche<br />

Eingriffe in die Mischung ziehen oft die Verstärkung<br />

unerwünschter Töne nach sich. pk<br />

<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 1/2012 www.pc-magazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!