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• Ob günstiges Marken-Kinderspielzeug oder<br />
Hochzeitskleid – in chinesischen Online-Shops<br />
gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Ein Blick in<br />
Foren sortiert unseriöse Händler aus.<br />
• Schluss mit überteuerten Photobatterien, Modellbauhubschrauber<br />
für ein Drittel: Wer keine<br />
Eile hat, kann Waren aller Art preiswert auf der<br />
Insel vor China bestellen.<br />
Ein Brautkleid aus China? Verrückt sagen die<br />
einen, clever die anderen.<br />
tet dies nichts extra (siehe Kasten).Das Einkaufsangebot<br />
ist dabei keineswegs auf technische<br />
Artikel beschränkt: Wer ein preiswertes<br />
Brautkleid sucht, findet ebenfalls eine riesige<br />
Auswahl mit Preisen um 100 Euro (z.B. auf<br />
www.dinodirect.com). In Deutschland kostet<br />
es etwa das 10-fache, darin sind Zusatzkosten<br />
für mögliche Änderungen und Zubehör wie<br />
Schleier oder Schuhe nicht einmal drin. Sie<br />
sind also in jedem Fall noch hinzuzurechnen.<br />
Im ersten Augenblick ist ein Hochzeitskleid<br />
aus China sicher nicht jedermanns Sache. Auf<br />
der anderen Seite lässt sich das eingesparte<br />
Geld auf der Hochzeitsreise sicher sinnvoller<br />
ausgeben, argumentieren Anhänger des<br />
„Smart Wedding“.<br />
Eine auch nur annähernd vollständige Liste<br />
chinesischer Online-Shops macht keinen<br />
Sinn: zu riesig ist der Markt, zu speziell die<br />
einzelnen Shop-Angebote. Sinnvoller ist es,<br />
direkt nach den englischen Artikelbegriffen<br />
und „China“, „online“, „shops“ oder Ähnlichem<br />
zu googeln.<br />
Beim Online-Kauf ist nicht stets gleich ersichtlich,<br />
dass er in China stattfindet: Wer beim<br />
deutschen Optiker Brille24.de bestellt oder<br />
sich über die deutsche Telefonnummer beraten<br />
lässt, denkt vermutlich in keiner Weise<br />
an Fernost. Doch nicht nur Gestelle und Gläser<br />
kommen bei Brille24.de aus China, sie<br />
werden sogar dort zusammengesetzt und aus<br />
Übersee an die Kunden in Deutschland verschickt.<br />
Versteckte Kosten<br />
Während bei der Direktbestellung <strong>von</strong> Kleinteilen<br />
aus Fernost vor allem Lieferzeiten <strong>von</strong><br />
etwa drei Wochen stören, kommen bei teureren<br />
Artikeln je nach Einkaufsland noch Zoll<br />
und Gebühren hinzu. Generell wird auf Waren,<br />
die in anderen Ländern der Europäischen<br />
Union gekauft werden, keinerlei Zoll erhoben:<br />
„Der Kunde zahlt im EU-Ausland den dort geltenden<br />
Umsatzsteuersatz“, erklärt Thomas<br />
Meister, Pressesprecher beim Hauptzollamt<br />
München. In Deutschland wird dann keine<br />
weitere Mehrwertsteuer fällig. Bei Bestellungen<br />
aus dem Nicht-EU-Ausland werden bei<br />
einem Warenwert <strong>von</strong> weniger als den bereits<br />
genannten 22 Euro pro Sendung ebenfalls<br />
keinerlei Zoll oder Einfuhrumsatzsteuer fällig.<br />
Übersteigt der Wert der Sendung inklusive<br />
der ausländischen Umsatzsteuer sowie dem<br />
Porto diese Preisgrenze, ist die Umsatzeinfuhrsteuer<br />
in Höhe der Mehrwertsteuer (19<br />
Prozent) zu zahlen. Nur für private Geschenke<br />
gilt eine Freigrenze <strong>von</strong> 45 Euro, keineswegs<br />
aber bei kommerziellen Händlern – auch<br />
dann nicht, wenn diese eine Sendung als gift<br />
deklarieren.<br />
Die eigene US-Adresse<br />
Insbesondere beim Online-Einkauf in den<br />
USA tut sich zudem eine Hürde ganz anderer<br />
Art auf. Der neue Tablet-<strong>PC</strong> lässt sich zwar bei<br />
Amazon.com für nur 199 Euro zunächst auswählen<br />
und bestellen, aber zum Schluss meldet<br />
der US-Versender: „Important Message:<br />
Kindle Fire … is not currently available to ship<br />
to the selected non-US address. To shop for<br />
Kindles available to ship to you, please visit<br />
Kindle on Amazon.de“. Welch eine Enttäuschung,<br />
denn der deutsche Amazon-Shop<br />
bietet den Kindle Fire noch nicht an.<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 1/2012