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Einwohnerrat Baden Protokoll - Stadt Baden

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mälern und der für den Städtebau wertvollen Objekte. Wir wollen den Quartier- und Ensemblecharakter<br />

erhalten, wollen aber gleichzeitig eine moderate Entwicklung zulassen. Unter diesem<br />

Aspekt befürworten wir die Liste der Baudenkmäler und die Inventarliste, die in der Begleitkommission<br />

rege diskutiert worden ist sehr, die schlussendlich auch auf Fakten und nicht nur auf<br />

Partikularinteressen basiert. Zum Thema Verdichtung: Eine moderate Verdichtung im Zentrum,<br />

wie sie die BNO mit den Hochhäusern, mit der Veränderung von Grenzabständen und gewissen<br />

Zonenänderungen vorsieht, begrüssen wir sehr. Wir wollen, dass Wohnen, Arbeiten und Einkaufen<br />

näher zueinander kommen. Die Gewährleistung der Wohnqualität und vor allem auch,<br />

dass die Wohnqualität durch einzelne Projekte nicht beeinträchtigt wird oder nur in verhältnismässigem<br />

Rahmen beeinträchtigt wird, kann erst durch die Gestaltungspläne sichergestellt<br />

werden. In diesem Zusammenhang ist dann vor allem der <strong>Stadt</strong>rat gefordert und wir wünschen<br />

uns, dass der <strong>Stadt</strong>rat in diesem Bereich auch Mut zeigt, um eben genau diese Wohnqualität<br />

gewährleisten zu können. Nicht ganz einverstanden sind wir mit dem Umgang des Themas<br />

Verkehr in dieser BNO-Teilrevision. Im kommunalen Gesamtplan Verkehr heisst es: "Als Hauptursache<br />

der Schwachstellen ist ein erheblicher Mangel in der Abstimmung von Verkehrsaufkommen<br />

und Siedlungsentwicklung festzustellen". Mit den Reduktionsfaktoren für die Erstellungspflicht<br />

von Parkfeldern geht man zwar in den erwähnten Schwachstellen in die richtige<br />

Richtung. Die Schritte, die man dabei macht, sind für uns aber noch zu klein. Insbesondere im<br />

Bereich Innenstadt, wo bezüglich Siedlungsentwicklung und Verdichtung mit dieser Teilrevision<br />

die grössten Schritte gemacht werden, braucht es von Seiten Verkehr auch die entsprechenden<br />

Anpassungen, und die sind aus unserer Sicht noch nicht ganz gemacht. Hannes Streif wird<br />

demzufolge in der Detailberatung eine Teilrückweisung beantragen. Grundsätzlich ist das team<br />

baden mit der Stossrichtung einverstanden und wir sind darum auch für das Eintreten in diese<br />

Debatte.<br />

Füllemann Mark<br />

Es ist unüblich, dass ein Einzelsprecher schon zum Eintreten redet. Ich rede nicht darum, weil<br />

ich anderer Meinung wäre als meine Fraktion, sondern weil es um das Grundsätzliche geht.<br />

Man sagt so schön, der Teufel steckt im Detail und wir werden heute Abend diese Teufelchen in<br />

diesen Bestimmungen suchen. Wir haben die Grundsatzfrage vergessen: Was soll die BNO<br />

eigentlich? Soll sie, wie es Peter M. Conrad erwähnte, einfach unsere BNO an die kantonalen<br />

Vorschriften anpassen. Dann hätte die Vorlage schneller und kleiner sein können. Soll sie<br />

bauen verhindern oder ermöglichen? Alle haben wahrscheinlich die BNO-Inhalte in der Vorlage<br />

gelesen. Ich frage mich, wie viele von uns den Begleitbericht, den Antrag des <strong>Stadt</strong>rates gelesen<br />

haben. Dieser Antrag riecht nämlich grauenhaft nach Bevormundung. Was steht im Antrag?<br />

Es steht, dass wir die BNO revidieren, weil die sie aktuell die Bauentwicklung nur teilweise stoppen<br />

kann. Dort steht das Wort "begegnen" nicht stoppen, weil die existierende BNO eine umfassende<br />

Sicherung der gestalterischen Qualitäten nicht ermöglicht. Der Ausdruck gestalterische<br />

Qualitäten wird in unserer <strong>Stadt</strong> häufig gebraucht, im Budget, im Leitbild mit vielen Kriterien,<br />

ohne sie je messbar zu machen. Gestalterische Qualität ist nicht die private Ansicht eines Architekten.<br />

Es heisst im Antrag, die jetzige BNO sei zu wenig griffig und kaum geeignet, wesentlich<br />

einschränken zu können. Diese Aussage macht mir persönlich Bauchweh. Warum muss eine<br />

BNO einschränken? Sander Mallien hat es erwähnt. Den privaten Interessen steht ein diffuses<br />

öffentliches Interesse gegenüber. Warum gibt es diese <strong>Stadt</strong> <strong>Baden</strong>, so, wie sie heute ist. Es<br />

gibt sie, weil Private mittels Eigeninitiative eine BBC gegründet haben – das war nicht öffentliches<br />

Interesse. Warum gibt es Graf Kaffee? Weil Leute, wie ein Herr Osterwalder, nicht eine<br />

Gemeinschaft, Kaffeebohnen rösten. Warum gibt es ein Restaurant Da Franco? Weil ein Privatmann<br />

eine Beiz führen wollte, nicht weil die Öffentlichkeit eine Beiz geführt hat. Warum gibt es<br />

die Langmatt, ohne einen Sidney Brown gäbe es keine Langmatt. Wir müssen mit den Einschränkungen<br />

vorsichtig sein. Ich frage mich zudem, wo die Kriterien geblieben sind, wenn ich<br />

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