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Diplomarbeit im Volltext - Institut für Straßen- und Verkehrswesen

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Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

rung <strong>und</strong> Akzeptanz die Stellungnahmen nach erfolgter Einführung sowie die Verhaltensreaktionen<br />

der Nutzer. 41 Denn ebenfalls eine gesamtwirtschaftlich als vorteilhaft<br />

angesehene Road-Pricing-Lösung kann durch öffentliche Ablehnung oder mangelnde<br />

öffentliche Akzeptanz verhindert werden. 42 Eine einheitliche Äußerung wird man<br />

auf Akzeptanzbefragungen jedoch nie erhalten. Es gibt <strong>im</strong>mer Gewinner <strong>und</strong> Verlierer<br />

in einer eingeführten Road-Pricing-Lösung. Soll zum Beispiel das Innenstadtgebiet<br />

einer Großstadt <strong>im</strong> Rahmen einer City-Maut-Lösung bemautet werden, dann<br />

werden Personen, die täglich von Randbereichen der Stadt in die Innenstadt pendeln,<br />

sich eher gegen die Maßnahme aussprechen. Wohingegen Einwohner, welche<br />

direkt <strong>im</strong> Innenstadtbereich wohnen <strong>und</strong> sich täglich einer hohen Verkehrsdichte <strong>und</strong><br />

daraus resultierendem Lärm ausgesetzt fühlen, sich wohl eher für eine solche Maßnahme<br />

aussprechen würden. Ebenfalls sollte bedacht werden, ob die Einführung eines<br />

Road-Pricing-Szenarios zu Verschlechterungen der Verkehrssituation an anderer<br />

Stelle führt. 43 Am Beispiel des Feldversuches einer City-Maut in Stockholm kann man<br />

erkennen, dass die Bemautung der Innenstädte zwar zu einem Rückgang an Fahrten<br />

führt, sich jedoch die Verkehrssituation auf den Umfahrungsstraßen deutlich verschlechtert.<br />

Am Stockholmer Beispiel kann man ebenfalls sehr gut erkennen, wie<br />

sich die Akzeptanz der Bevölkerung in der Zeit nach Einführung der Maut verändert.<br />

Der Feldversuch startete <strong>im</strong> Januar 2006 <strong>und</strong> dauerte bis Juni desselben Jahres an.<br />

Im Herbst 2005 gaben noch 53% der Bevölkerung an, dass sie gegen einen solchen<br />

Feldversuch wären. Im Frühjahr 2006, also kurz nach Start des Feldversuches, sprachen<br />

sich nur noch 41% dagegen aus <strong>und</strong> schließlich votierte <strong>im</strong> September 2006,<br />

also nach Durchführung des Feldversuches, sogar eine Mehrheit von 51,3% für eine<br />

dauerhafte Einführung der City-Maut in Stockholm. Eine weitere Erkenntnis aus dem<br />

Stockholmer Feldversuch ist, dass der Großteil der Befürworter <strong>im</strong> Innenstadtbereich<br />

wohnt <strong>und</strong> die Bevölkerung in den Randgebieten der Stadt, welche eventuell täglich<br />

in die Stadt pendeln müssen, sich eher dagegen aussprach. 44 In Norwegen haben<br />

die Erfahrungen ebenfalls gezeigt, dass die Akzeptanz gegenüber Road-Pricing-<br />

Lösungen nach deren Einführung deutlich gestiegen ist. 45 Generell muss der Verkehrsteilnehmer<br />

in der Road-Pricing-Lösung einen individuellen Nutzen erkennen<br />

können. Dies kann vor allem mit Kompensationsmaßnahmen erreicht werden. Entfällt<br />

41 Vgl. Schade <strong>und</strong> Schlag (2001), S. 72<br />

42 Vgl. Beckers u.a. (2007), S. 73<br />

43 Vgl. Beckers u.a. (2007), S. 74f.<br />

44 Vgl. City of Stockholm (2006), S. 9 <strong>und</strong> 15ff., URL siehe Literaturverzeichnis<br />

45 Vgl. Claus (1997), S. 187<br />

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