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Diplomarbeit im Volltext - Institut für Straßen- und Verkehrswesen

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Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Für die Einführung des Congestion Charge in London wurden 180 Mio. GBP veranschlagt<br />

<strong>und</strong> zudem jährliche Betriebskosten in Höhe von 64 Mio. GBP. Die Einnahmen<br />

durch die Maut wurden auf 138 Mio. GBP <strong>und</strong> die Einnahmen aus dem Enforcement,<br />

also den Strafzahlungen, auf 22 Mio. GBP beziffert. Werden die start-up-<br />

Kosten auf 5 Jahre heruntergebrochen kommt man auf jährliche Nettoeinnahmen in<br />

Höhe von 60 Mio. GBP. 68 Die Finanzierungsziele wurden für den Zeitraum 2000 bis<br />

2008 gesetzt, wobei die ersten 3 Jahre der Planungsphase entsprachen <strong>und</strong> lediglich<br />

in den folgenden fünf Jahren das System in Betrieb wäre. In den ersten Jahren nach<br />

der Einführung konnten die geplanten Einnahmen durch die Mautgebühr nicht erreicht<br />

werden, jedoch waren die Einnahmen aus den Strafzahlungen deutlich höher<br />

als anfangs angenommen. 69 Durch die Erhöhung der Maut von 5 GBP auf 8 GBP<br />

konnten aber in den Folgejahren höhere Einnahmen generiert werden, sodass sich<br />

die gesamten Einnahmen <strong>im</strong> Finanzjahr 2006/2007 auf 213 Mio. GBP beliefen. Dem<br />

gegenüber standen Kosten für Betrieb <strong>und</strong> Verwaltung in Höhe von 90 Mio. GBP.<br />

Daraus resultiert ein Gewinn von 123 Mio. GBP für das Finanzjahr 2006/2007. 70<br />

Durch eine umfangreiche Informationskampagne vor der Einführung konnte die Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung deutlich gesteigert werden. Dabei wurde vor allem offen<br />

gelegt, für welchen Verwendungszweck die Einnahmen genutzt werden sollten. Zudem<br />

wird jedes Jahr ein ausführlicher, öffentlich erhältlicher, Bericht erstellt. In einer<br />

Umfrage <strong>im</strong> Juli 2000 sprachen sich 85% für das geplante Mautmodell aus. 71 Unmittelbar<br />

vor der Einführung gaben sogar 97% der Londoner an, dass sie gut über das<br />

Congestion Charge System informiert wären <strong>und</strong> 80% der Befragten kannten den<br />

genauen Einführungstermin sowie zu zahlenden Kosten für die Mautgebühr <strong>und</strong><br />

Strafzahlungen. Ebenso viele (83%) wussten, dass die generierten Einnahmen der<br />

Verbesserung der Verkehrssituation in London dienen sollten. Auch das Vertrauen in<br />

das Mautmodell war überraschend hoch, trotz teilweise negativer Pressest<strong>im</strong>men.<br />

Zwei Drittel der Befragten gaben an zu glauben, dass das System korrekt funktioniert<br />

sowie eine hohe Erfassungsrate garantiert ist. 72 Diese Zahlen machen es möglich,<br />

dass man <strong>im</strong> Londoner Fall durchaus von einer gelungenen Road-Pricing-Maßnahme<br />

sprechen kann, obgleich das Congestion Charge System nicht durchgehend positiv<br />

68 Vgl. Litmann (2006), S. 5<br />

69 Vgl. Beckers u.a. (2007), S. 44 <strong>und</strong> Litmann (2006), S. 5<br />

70 Vgl. TfL (2007), S. 114<br />

71 Vgl. Beckers u.a. (2007), S. 45<br />

72 Vgl. Halbritter u.a. (2004), S. 84<br />

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