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Diplomarbeit im Volltext - Institut für Straßen- und Verkehrswesen

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Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Formen eines Road Pricing entsprachen, wie z.B. ein Cordon Pricing oder ein distanzabhängiges<br />

Road Pricing. Lenkungsmaßnahmen, wie z.B. eine Verbesserung<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) oder Park & Ride-Lösungen wurden<br />

deutlich positiver angenommen. Diese Ergebnisse waren jedoch auch nicht wirklich<br />

überraschend. Deutlich interessanter waren die Ergebnisse einer zweiten Umfrage,<br />

in welcher die Verkehrsteilnehmer wiederum zu verschiedenen TDM-Maßnahmen<br />

befragt wurden, diesmal jedoch mit Informationen zur Verwendung der Einnahmen.<br />

Diese Statements hatten in etwa folgendes Schema: „Für die Fahrt in die Innenstadt<br />

ist eine Mautgebühr zu entrichten. Diese Einnahmen werden verwendet, um einen<br />

besseren <strong>und</strong> billigeren ÖPNV anzubieten <strong>und</strong> die städtischen Lebensbedingungen<br />

zu verbessern.“ Resultat dieser zweiten Umfrage war eine deutlich gestiegene Akzeptanz<br />

gegenüber denselben TDM-Maßnahmen. 48 Dies spiegelt sich wiederum in<br />

den Erfahrungen aus Stockholm <strong>und</strong> Norwegen wieder. Die Akzeptanz steigt umso<br />

mehr an, je besser man die Wirkungen von Road-Pricing-Szenarien mit der Zeit kennenlernt.<br />

Zudem sollte die Verwendung der Einnahmen so transparent wie möglich<br />

gehalten werden. Denn mit gesteigertem Wissen über die Wirkungen der Road-<br />

Pricing-Lösungen <strong>und</strong> die Verwendung der Einnahmen, wird auch der individuell ermittelte<br />

Nutzen ansteigen <strong>und</strong> gegebenenfalls die individuelle Kosten übersteigen. In<br />

diesem Fall würde der Verkehrsteilnehmer die Road-Pricing-Variante nicht mehr als<br />

unfair ansehen <strong>und</strong> seine Akzeptanz würde sich steigern. Denn je mehr eigene<br />

Nachteile empf<strong>und</strong>en werden, desto unfairer würde der Verkehrsteilnehmer die<br />

Road-Pricing-Lösung bezeichnen. 49 Dennoch muss auch bedacht werden, dass eine<br />

Road-Pricing-Maßnahme in gewisser Weise für den Nutzer inakzeptabel sein muss,<br />

um eine Lenkungswirkung des Verkehrs zu erreichen. Damit einher gehen natürlich<br />

Einbußen bei der individuellen Akzeptanz. Dieses Dilemma gilt es opt<strong>im</strong>al möglich zu<br />

lösen. Zusammenfassend könnte man ein Ziel folgendermaßen formulieren: „Schaffung<br />

einer ausreichenden gesellschaftlichen Akzeptanz bei geringer individueller Akzeptanz.“<br />

50<br />

48 Vgl. Schade <strong>und</strong> Schlag (2001), S. 72ff.<br />

49 Vgl. Schade (1999), S. 253<br />

50 Vgl. Kriebernegg (2005), S. 209<br />

18

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