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Diplomarbeit

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Arbeitslosen erhöht sich noch mal, wenn man allein die Erwerbstätigen<br />

betrachtet. Insbesondere sind geringer Qualifizierte und Personen mit<br />

gesundheitlichen Einschränkungen betroffen, wobei gerade das individuelle<br />

und kohortenspezifische Zusammentreffen mehrerer dieser Faktoren zu einer<br />

Kumulation der Arbeitslosigkeit bei über 50- Jährigen führt (vgl. Schmitt, 2001).<br />

Am niedrigsten ist der Anteil der erwerbstätigen älteren Frauen in den neuen<br />

Bundesländern. Nur 9,6% aller erwerbstätigen Frauen sind zwischen 55 bis 65<br />

Jahre alt. Der durchschnittliche Anteil dieser Altersgruppe der<br />

Gesamtbevölkerung in diesem Erwerbsalter hat einen Anteil von 21,6%. Am<br />

höchsten ist der Anteil der erwerbstätigen Männer in den alten Bundesländern.<br />

Die 55- bis 65-Jährigen machen 12,8% der erwerbstätigen Männer aus, bei<br />

einem Anteil von 19,7% der Gesamtbevölkerung im eben diesem Erwerbsalter<br />

(vgl. Koller et al., 2003).<br />

Weitere statistische Angaben bestätigen dies:<br />

Der Anteil der Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und darüber hinaus hat sich<br />

zwischen 1986 und 1997 von 10% auf 15% erhöht (vgl. Schmitt, 2001).<br />

Erwerbsarbeit bedeutet mehr als nur die finanzielle Sicherung der Existenz, sie<br />

bildet vielmehr auch wesentliche Bausteine für die Entwicklung der<br />

persönlichen Identität, der sozialen Position, der sozialen Interaktion und<br />

Partizipation sowie für die Gestaltung und Strukturierung des Alltags. Hingegen<br />

bedeutet Arbeitslosigkeit mehr als den Verlust der Einkommensquelle und die<br />

Gefährdung der finanziellen und materiellen Existenz. Sie hat weit reichende<br />

Folgen für Betroffene, für die persönliche Identität, da Arbeitslosigkeit von<br />

Betroffenen oft als persönliches Scheitern interpretiert wird. Ebenso wirkt sich<br />

Arbeitslosigkeit auf die soziale Integration und die Gestaltung des Alltags aus.<br />

Zum anderen bildet die Berufstätigkeit das zentrale Merkmal der<br />

gesellschaftlichen Konstruktion des Lebenslaufs und der verschiedenen<br />

Lebensalter. Vor diesem Hintergrund ist Arbeitslosigkeit als eine Lebenslage zu<br />

interpretieren, in der große Unsicherheit nicht nur in Bezug auf den sozialen<br />

Status, sondern auch in Bezug auf die personale Identität und die<br />

biographische Kontinuität entsteht (vgl. Schmitt, 2001).<br />

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