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Diplomarbeit

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Arbeitslosigkeit die gesundheitlich kritischen Alkoholkonsummuster (vgl.<br />

Henkel, 1992, Grobe & Schwartz, 2004).<br />

Die Rate gesundheitlich riskanter Alkoholtrinker unter den Arbeitslosen ist<br />

deutlich höher als bei Beschäftigten. Stichproben von Henkel (1992) ergaben,<br />

dass nur 5,6% der Beschäftigten, aber 20% der Arbeitslosen täglich mehr als<br />

80 g Reinalkohol ( zwei Liter Bier oder ein Liter Wein) konsumierten.<br />

Lang anhaltende Arbeitslosigkeit erhöht also das Risiko für die Entwicklung<br />

bzw. Intensivierung bzw. Chronifizierung von Alkoholproblemen (vgl. Henkel,<br />

1992).<br />

Besonders bei Männern ist die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit<br />

gegeben, wobei die Lebensgeschichte bzw. Biografie eine entscheidende<br />

Auswirkung auf die spätere Entwicklung zum „arbeitslosen Problemtrinker“ hat<br />

(vgl. Kuhnert et al., 2005).<br />

Laut Kieselbach & Beelmann (2006) zeigt sich nach Turtle & Ridley bei<br />

längerer Dauer der Arbeitslosigkeit eine stärkere Ausprägung in den Bereichen<br />

der physischen Inaktivität, des sozialen Rückzugs, der Desorganisation von<br />

Schlaf- und Essgewohnheiten und vor allem ein verstärkter Konsum von<br />

Alkohol und Tabak.<br />

Besonders Langzeitarbeitslose konsumieren gegenüber Kurzzeitarbeitslosen<br />

deutlich mehr Alkohol, insbesondere am Wochenende (vgl. Kuhnert et al.,<br />

2005).<br />

Diese Aussage unterstützt die Tatsache, dass der Anteil der arbeitslosen<br />

Alkoholabhängigen in den ambulanten und stationären Suchthilfeeinrichtungen,<br />

je nach Klinik zwischen 30% und 45% beträgt (vgl. Henkel et al., 2005;<br />

Kieselbach & Beelmann, 2006).<br />

Andere Zahlen benennen Kuhnert et al. (2005). Ihrer Recherche zufolge waren<br />

2001 38% der Frauen und 55% der Männer, die in den stationären<br />

Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe untergebracht waren, arbeitslos.<br />

Der Alkoholkonsum wird in der Suchtforschung als eine Art des<br />

Stimmungsmanagements interpretiert, da bestimmte Emotionen wie<br />

Bedrohung oder Depressivität in unterschiedlicher Art und Weise den<br />

Alkoholkonsum beeinflussen (vgl. Kuhnert et al., 2005).<br />

Kuhnert et al. (2005) benennen die Dortmunder Langzeitarbeitslosenstudie, bei<br />

der Betroffene zur Befragung über ihr Trinkverhalten folgende Angaben<br />

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