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Diplomarbeit

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3. auch eine Einbettung in gemeinschaftliche Zweck- und Sinnstrukturen,<br />

4. Zuweisung eines Status und die Bildung einer sozialen Identität,<br />

5. einen Zwang, der zur regelmäßigen Betätigung und Aktivierung treibt<br />

und letztlich<br />

6. die Möglichkeit der Kontrolle der persönlichen Lebensumstände.<br />

Durch Arbeitslosigkeit gehen diese Funktionen verloren (vgl. Jahoda et al.,<br />

1975). Laut Kieselbach&Beelmann (2006) sind heute Jahodas Vorstellungen<br />

und Erklärungen umstritten.<br />

Basierend auf Jahodas Forschungsergebnissen verweisen Kieselbach &<br />

Beelmann, (2006) auf das Vitamin-Modell von Warr (1987). Warr verwendet<br />

ein Erklärungsmodell, in dem er von der notwendigen Versorgung des Körpers<br />

mit Vitaminen spricht, welche in geeigneter Dosierung die psychische<br />

Gesundheit stützen soll, wobei er nicht zwischen Arbeitslosen und<br />

Erwerbstätigen unterscheidet. Die einen minimieren ihre Gesundheit durch zu<br />

viel und überbeanspruchende Arbeit, die anderen veringern sie durch zu wenig<br />

und zu unterfordernde Arbeit. Er nennt neun Faktoren:<br />

1. Die Möglichkeit zur Kontrolle der persönlichen Lebensbedingungen,<br />

2. die Möglichkeit, die persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln und<br />

anzuwenden,<br />

3. die externen Zielvorgaben, welche Aktivierung und Motivation<br />

verursachen,<br />

4. die Abwechslung und die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen,<br />

5. die Vorhersehbarkeit und Durchschaubarkeit von Ereignissen,<br />

6. die Verfügbarkeit ausreichender finanzieller Reserven,<br />

7. die physische Sicherheit,<br />

8. die sozialen Kontakte und schließlich<br />

9. die soziale Rolle, die Selbstachtung und Anerkennung durch andere<br />

Menschen begünstigt.<br />

Folgend benennen Kieselbach & Beelmann (2006) die Theorie der gelernten<br />

Hilflosigkeit nach Seligmann (1967), welche den erlebten Kontrollverlust,<br />

bedingt durch das Verweilen in unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, hervorhebt.<br />

Experimentelle Beobachtungen belegen emotionale, kognitive und<br />

motivationale Defizite wie zum Beispiel depressive Verstimmung, verringerte<br />

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