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Diplomarbeit

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Kuhnert et al. (2005), in Kapitel 4 benannt, sprechen davon, dass besonders<br />

Männer von einer Alkoholabhängigkeit betroffen sind, wobei aber auch die<br />

Biografie eine entscheidende Auswirkung auf die spätere Entwicklung zum<br />

„arbeitslosen Problemtrinker“ hat.<br />

Beide Ergebnisse lassen vermuten, dass die meisten Frauen evolutivbedingt<br />

die besseren Bewältigungsstrategien entwickelt haben oder besitzen und mit<br />

der Situation und den Begleiterscheinungen der Arbeitslosigkeit adäquater<br />

umgehen zu können. Vielen Frauen ist die Situation zum Beispiel zu Hause zu<br />

bleiben und sich um die Kinder zu kümmern vertraut, viele Männer stehen hier<br />

oft vor einer noch nie dagewesenen Situation. Eine weitere Vermutung wäre<br />

auch, dass Männer mehr unter gesellschaftlichen Stigmata leiden bzw. ihnen<br />

ausgesetzt sind, da der Mann ja in der Regel der „Ernährer“ der Familie dar<br />

stellt. Und um diese Belastung der Stigmatisierung zu kompensieren mit<br />

vermehrtem Substanzkonsum reagieren.<br />

Im Folgenden wird die 3. Fragestellung, welche Konsumveränderung sich nach<br />

Eintritt in die Langzeitarbeitslosigkeit einstellt, abgehandelt.<br />

Beim Tabakkonsum geben 32,1% der Raucher keine Veränderung an, einige<br />

gaben nur an, bedingt durch die schlechtere finanzielle Situation, auf<br />

günstigere Zigarettenmarken umgestiegen zu sein. Nur 2,6% gaben das<br />

Rauchen auf, allerdings rauchten 12,8% nun weniger, aber auch 11,5% nun<br />

mehr. Warum hier mehr weniger rauchen und dem so ist, lässt sich in dieser<br />

Arbeit nicht überprüfen.<br />

Beim Alkoholkonsum gibt es ebenfalls keine signifikanten Werte. 59%<br />

benennen keine Konsumveränderung. Nur 6,4% gaben das Trinken auf und<br />

16,7% trinken nun weniger hingegen 17,9% trinken nun mehr Alkohol. Hier<br />

stellt sich die Frage, wie die Alkoholkonsummuster vor Eintritt in die<br />

Arbeitslosigkeit ausgesehen haben, was hier aber nicht beantwortet werden<br />

kann. Bei der Dortmunder Langzeitarbeitslosen Studie gelangten Kuhnert et al.<br />

(2005) zu folgenden Ergebnissen: 54,6% der Teilnehmer tranken dort nun<br />

weniger als vor dem Eintritt in die Langzeitarbeitslosigkeit und 41,2% tranken<br />

da deutlich mehr Alkohol als zuvor (vgl. Kapitel 4.).<br />

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