Diplomarbeit

Gesellschaft zu leisten, keine Ressourcen für die Gesellschaft zur Verfügung
zu stellen und nicht mehr partizipieren zu können (vgl. ebd.). Diese subjektiv
erlebten Barrieren sind bei Arbeitslosen deutlich stärker ausgeprägt und das
subjektiv erlebte gesellschaftliche Potenzial hingegen deutlich geringer. Arbeit
muss als ein grundlegendes menschliches Bedürfnis verstanden werden (vgl.
Schmitt, 2001).
Ältere Arbeitslose können unter individuellen Schuldzuweisungen mit heftigen
Schamgefühlen und/ oder Minderwertigkeitskomplexen, bedingt durch die
Arbeitslosigkeit, leiden (vgl. Ellwardt, 2004). Stärker betroffen sind dadurch
ältere Arbeitslose, die jahrelang an eine feste Arbeitsstruktur gewöhnt waren.
Dabei ist hauptsächlich die Gruppe der allein stehenden Männer zu
beobachten, die zu vermehrter Isolation neigen. Die Folgen eines solchen
Rückzugs können Depressionen, Suchterkrankungen (siehe hierzu Kapitel
4.1.) und eine durch Hoffnungslosigkeit und Lebensunlust erhöhte
Suizidneigung sein. So kann es zum Abbruch der sozialen Kontakte kommen.
Daraus resultiert das Gefühl der Einsamkeit und damit verbunden ein größeres
Risiko, Alkohol und Drogen als Selbstmedikation gegen diese negativen
Gefühle einzusetzen (vgl. Ellwardt, 2004).
3.2 Erhöhte Belastungen von Langzeitarbeitslosigkeit
Nach Elkeles (1999) äußern Arbeitslose in allen Lebensbereichen eine
geringere durchschnittliche Zufriedenheit.
Die Länge der Arbeitslosigkeit hat einen signifikanten Einfluss im Bereich der
Sozialmerkmale (Verlust des beruflichen, finanziellen und sozialen Status).
Langzeitarbeitslose weisen bei diesen Merkmalen eine nochmals ungünstigere
Situation auf als Kurzzeitarbeitslose.
Zusätzlich wurden signifikante Unterschiede im Bereich der
Gesundheitsmerkmale zwischen Kurz- und Langzeitarbeitslosen ermittelt:
Beim gegenwärtigen Gesundheitszustand
Bei der Einschränkung durch den Gesundheitszustand
Bei der Zufriedenheit mit der Gesundheit (neben der Zufriedenheit mit der
finanziellen Lage und der allgemeinen Lebenssituation).
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