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Diplomarbeit

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machten: 54,6% tranken weniger Alkohol als vor der Arbeitslosigkeit und 41,2%<br />

tranken deutlich mehr Alkohol, seitdem sie arbeitslos sind. Doch weisen die,<br />

die mehr trinken, ein politoxikomanisches Suchtmuster, ebenso ein defizitäres<br />

Bewältigungsverhalten auf. Kuhnert et al. gehen von einer verstärkten<br />

Suchtgefahr bei Langzeitarbeitslosen aus. Ein Kennzeichen für<br />

mehrfachabhängigen Suchtmittelkonsum, ist das verstärkte Rauchen unter<br />

Alkoholikern. Als Beispiel benennen Kuhnert et al. Teilnehmer einer Duisburger<br />

Studie mit Alkohol- oder Suchtproblemen, von denen 88% regelmäßig rauchen<br />

und 12% Nichtraucher sind. Auch rauchten bei einer Stichprobe der<br />

Dortmunder Langzeitarbeitslosenstudie 73,4% der Teilnehmer (vgl. ebd.).<br />

Tabak:<br />

Verschiedenen Untersuchungen zufolge existieren in Deutschland ca. 17 Mio.<br />

Raucher (10 Mio. Männer und 7 Mio. Frauen). Von den Rauchern rauchen 13,1<br />

Mio. Menschen riskant (6 oder mehr Zigaretten pro Tag) und 4,3 Mio.<br />

Menschen abhängig (Abhängigkeit nach DSM-IV). 35,6 % der Raucher (41,6 %<br />

Männer, 28,6 % Frauen) rauchen täglich 20 und mehr Zigaretten (vgl. Batra,<br />

2006; DHS, 2005).<br />

Ein verbreitetes Belastungs-Bewältigungsverhalten bei Arbeitslosen stellt<br />

gerade das Rauchen dar. Bei ihnen besteht ein dreifach erhöhtes Risiko zu<br />

rauchen.<br />

In einem älteren Bundesgesundheitssurvey (BRD,1984-92) wurde eine<br />

Raucherquote von 71% bei arbeitslosen Männern und bei arbeitslosen Frauen<br />

43% festgestellt, im Vergleich zu Vollbeschäftigen, wo nur 40% der Männer<br />

und 35% der Frauen rauchten Die starken Raucher, welche mehr als 20<br />

Zigaretten am Tag rauchen, sind insbesondere unter den Arbeitslosen zu<br />

finden. Daraus ergeben sich abschätzbare Gesundheitsrisiken in der Zukunft.<br />

Arbeitslose rauchen demnach nicht nur häufiger, sondern auch intensiver, der<br />

Anteil der starken Raucher ist unter den Arbeitslosen deutlich höher als unter<br />

den Berufstätigen (vgl. Kieselbach & Beelmann, 2006; Trabert, 2001; Elkeles,<br />

1999).<br />

Grobe & Schwartz (2004) beziehen sich auch auf das<br />

Bundesgesundheitssurvey (BRD, 1998), nach dem Arbeitslose ein dreifach<br />

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