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Diplomarbeit

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3. Belastungen durch Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit<br />

Der Arbeitsplatzverlust ist oft nicht selbst verschuldet, sondern durch<br />

wirtschaftliche Umstrukturierung bedingt (vgl. Kieselbach & Beelmann, 2006).<br />

Die subjektive Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit ist abhängig davon, ob zum<br />

Beispiel Massen- oder Einzelentlassungen stattfinden, ob die Region der<br />

Betroffenen eine hohe oder niedrige Arbeitslosenquote aufweist und ob die<br />

Betroffenen bereits früher Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gesammelt haben<br />

(vgl. Jahoda et al., 1975).<br />

Nach Kieselbach & Beelmann (2006) und Jahoda et al. (1975) beginnt die<br />

Arbeitslosigkeit oft mit einem Schock, dem eine Phase des oberflächlichen<br />

Zweckoptimismus folgt. Diese ist oft von starker Aktivität geprägt<br />

(Bewerbungen schreiben, Fortbildungen besuchen). Wenn sich nach diesen<br />

Bemühungen nicht der erhoffte Erfolg einstellt, nimmt das Interesse daran ab.<br />

Hoffnungslosigkeit und Selbstzweifel kennzeichnen die Folgephase, in vielen<br />

Fällen erliegen die Betroffenen einer Resignation.<br />

Zentral bearbeitet wird in dieser Arbeit, wie sich das subjektive Empfinden der<br />

Arbeitslosigkeit auf die Betroffenen auswirkt, insbesondere bei<br />

Langzeitarbeitslosigkeit. Wie wirkt sich diese vor allem auf ältere Menschen<br />

aus?<br />

Kuhnert et al. (2005) benennen individuelle Folgen der Arbeitslosigkeit,<br />

insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit als psychologische und<br />

gesundheitliche Probleme, sowie eine Entqualifizierung (Entwertung der bisher<br />

erlangten Qualifizierung) und gesellschaftlich-kulturelle Isolation bis hin zur<br />

Verarmung.<br />

Die materielle Verarmung kann einen Ausschluss vom kulturellen Umfeld mit<br />

sich bringen (Stigmatisierung nach Goffmann, 1967).<br />

Arbeitslosigkeit/ Langzeitarbeitslosigkeit können laut Kuhnert et al. (2005) und<br />

Kieselbach & Beelmann (2006) physische und psychische Belastungen mit sich<br />

bringen. Kastner (2005) spricht von einer Interdependenz zwischen<br />

Arbeitslosigkeit und gesundheitlicher Belastung, Kieselbach & Beelmann von<br />

einem kreisförmigen Zusammenhang dieser sich ergänzenden<br />

Belastungsquellen.<br />

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