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„Versprochen ist versprochen… !“ Mit Theater die UN ...

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»Und warum tut keiner was?!«<br />

Theatrale Kurzformen im öffentlichen Raum<br />

Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße in<br />

Berlin: Der Verein zur Rückbesinnung auf<br />

traditionelle Geschlechterrollen Adam & Eva<br />

fordert <strong>die</strong> Abschaffung der Schulpflicht<br />

für Mädchen. Jugendliche beiderlei Geschlechts<br />

verteilen Handzettel und versuchen,<br />

Vorbeikommende zur Unterschrift<br />

zu bewegen. Die Passant/innen sind irritiert.<br />

Eine Frau bricht in schallendes Gelächter<br />

aus. Eine andere <strong>ist</strong> empört, sie diskutiert<br />

mit einem Jungen aufgebracht über<br />

kulturelle Werte und <strong>die</strong> Gleichberechtigung<br />

von Frauen. Eine dritte murmelt im<br />

Vorbeigehen: »Dann werden se noch dümmer!«<br />

Am Ende von hitzigen Diskussionen<br />

werden sie aufgeklärt über den Anlass der<br />

Aktion: Die Ungleichbehandlung von Mädchen<br />

in weiten Teilen der Welt und ihr<br />

eingeschränkter Zugang zu Bildung.<br />

Straßaufwärts telefonieren andere junge<br />

Menschen lauthals auf ihren Handys.<br />

Gesprächsfetzen dringen an <strong>die</strong> Ohren<br />

verwunderter Fußgänger/innen: »Unser<br />

Kind <strong>ist</strong> krank? – Na, wenn schon. – Viele<br />

Kinder sterben. – Man muss sich nicht so<br />

haben.«<br />

Ein paar Tage später in Dresden: Mehrere<br />

Gestalten in roten Overalls, getarnt mit<br />

Sonnenbrillen, bewaffnet mit Wasserp<strong>ist</strong>olen<br />

und mit einem Schild auf dem Rücken<br />

als AIDS-, Malaria-, Tuberkulose-Viren gekennzeichnet,<br />

heften sich an Passant/innen.<br />

Mediziner/innen in weißen Kitteln<br />

eilen zu Hilfe und vertreiben <strong>die</strong> Viren<br />

mit Schirmen und Schaumstoffknüppeln.<br />

Den »Geretteten« drücken sie ein Flugblatt<br />

in <strong>die</strong> Hand, das über <strong>die</strong> Millenniumsziele<br />

informiert.<br />

Theatrale Kurzformen<br />

im öffentlichen Raum<br />

Die theatralen Kurzformen im öffentlichen<br />

Raum erregen Aufmerksamkeit. Sie sind<br />

konkret, provokativ, machen Spaß, irritieren<br />

und wecken Interesse. Wenn <strong>die</strong>ses<br />

erstmal entfacht <strong>ist</strong>, können weitere Informationen<br />

über <strong>die</strong> komplexen Hintergründe<br />

folgen – in Form eines Flyers,<br />

einer Website oder auch im Gespräch.<br />

Die Aktionen lassen sich in kurzer Zeit<br />

erarbeiten. Es reicht eine Idee, ggf. muss<br />

Material besorgt werden, und geprobt wird<br />

gleich an Ort und Stelle. Jeder Versuch<br />

wird diskutiert, verändert, wiederholt …<br />

Lust am Spielen und etwas Mut werden ge-<br />

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