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„Versprochen ist versprochen… !“ Mit Theater die UN ...

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steht aus Empathie auch <strong>die</strong> Motivation, überhaupt etwas gegen<br />

<strong>die</strong> Ungerechtigkeit zu tun. Ihre Darstellung stellt uns jedoch vor<br />

<strong>die</strong> genannten Gefahren der Stereotypisierung und D<strong>ist</strong>anzierung.<br />

Wege der Glaubwürdigkeit<br />

So stellt sich schließlich <strong>die</strong><br />

Frage: Ist <strong>die</strong> Darstellung von Elend und Leid als solche überhaupt<br />

sinnvoll? Gibt es Alternativen?<br />

Wir könnten uns z.B. überlegen, warum wir überhaupt Leid anderer<br />

darstellen wollen … – damit beginnen wir bei uns selbst: Was hat<br />

Armut mit uns zu tun? – Das müssen wir abrufen und auf <strong>die</strong><br />

Bühne bringen! Wir können unsere <strong>Mit</strong>verantwortung erkennen,<br />

unsere Ignoranz (vor Bildern! – im Fernsehen, in der Zeitung oder<br />

in Schulbüchern) oder unsere Zerrissenheit zwischen moralischen<br />

Vorstellungen und tatsächlichem Tun. Wir können Handlungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen, beispielsweise durch politische Aktionen,<br />

den Einkauf von fair gehandelten Produkten – auch durch unser<br />

eigenes Lernen.<br />

Im Sinne einer »Dramaturgie der Unverfügbarkeit«* können wir mit<br />

verschiedenen theatralen, literarischen und musikalischen <strong>Mit</strong>teln<br />

<strong>die</strong> »Darstellung als Darstellung« transparent machen. Dieser<br />

Weg setzt bewusst auf D<strong>ist</strong>anzierung – auf D<strong>ist</strong>anz von vermeintlicher<br />

Authentizität. Kontraste zwischen Text und Handlung,<br />

zwischen Aktion und (Bühnen-)Bild, bewusste Brechungen im<br />

Text oder im Zusammenspiel mit der Musik, chorische Einschübe,<br />

witzig-ironische Übertreibungen oder schlichteste Neutralität in<br />

Ton und Bild – der Spielraum für Verfremdungen* <strong>ist</strong> sehr groß.<br />

Das Publikum <strong>ist</strong> dabei aufgefordert Lücken zu schließen, selbst zu<br />

denken und selbst zu handeln. – Und darauf kommt es an.<br />

<strong>Theater</strong> auf der Bühne | 45

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