âVersprochen ist versprochen⦠!â Mit Theater die UN ...
âVersprochen ist versprochen⦠!â Mit Theater die UN ...
âVersprochen ist versprochen⦠!â Mit Theater die UN ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
TIPPS <strong>UN</strong>D WEITERE IDEEN<br />
Erkennen, worum es geht<br />
Sich Zeit nehmen<br />
Die Text-Musik-Collage <strong>ist</strong> so variantenreich<br />
wie <strong>die</strong> Gestaltungsmittel, <strong>die</strong> genutzt werden.<br />
Das Bayreuther Projekt »Junge Künstler<br />
gegen Armut« <strong>ist</strong> ein Beispiel, das klar<br />
auf strenge Form und Reduktion setzt und<br />
daraus seine Kraft und Ernsthaftigkeit gewinnt.<br />
Das hohe Niveau <strong>ist</strong> aber auch mit<br />
anderen <strong>Mit</strong>teln erreichbar. Wichtig bleibt<br />
bei allen Formen der Darbietung, dass <strong>die</strong><br />
Beteiligten »wissen, worum es geht«. Die<br />
intensive Erarbeitung der komplexen Sachverhalte<br />
und Fakten aus den Bereichen<br />
der Politik und Wirtschaft spielen in der<br />
Produktionsphase des Stückes eine große<br />
Rolle. Dabei darf eine persönliche Auseinandersetzung<br />
auf keinen Fall ausgespart<br />
werden – sie allein schafft <strong>die</strong> nötige Nähe<br />
und <strong>die</strong> Erkenntnis zum Handlungsbedarf.<br />
Konsumgüter als Ausgangspunkt zu wählen,<br />
<strong>ist</strong> dabei eine Möglichkeit; ein anderes<br />
Feld könnte »Migration«, ein drittes z.B.<br />
»Krankheit« sein.<br />
Ein solches Projekt benötigt Zeit, soll es<br />
nicht inhaltlich flach werden. In der Schule<br />
kann es als interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
zwischen Politik und den künstlerischen<br />
Fächern in einem Jahresprojekt umgesetzt<br />
werden. Die zu erarbeitenden Inhalte<br />
sind Teil der Lehrpläne. Die Auseinandersetzung<br />
mit dem Stoff gewinnt an Qualität,<br />
je länger <strong>die</strong> Arbeitszeiträume sind.<br />
Daher eignet sich <strong>die</strong> Projektwoche am Anfang<br />
oder auch am Ende des Schuljahres<br />
besonders gut als Auftakt oder Endphase<br />
des Vorhabens.<br />
Spielraum gestalten<br />
Denkbar <strong>ist</strong> – über <strong>die</strong> Präsentation hinaus<br />
– einen größeren Handlungsrahmen zu setzen<br />
und weitere Aktionen voranzustellen<br />
oder anzuschließen. Diese können – auch<br />
auf theatraler Ebene – noch mehr Öffentlichkeit<br />
erreichen und Anlass sein, konkrete<br />
Forderungen zu stellen. Dazu bieten<br />
sich Kooperationen mit anderen Institutionen<br />
an (Eine-Welt-Läden, Volkshochschulen,<br />
Bibliotheken, Jugendclubs).<br />
Auf der Bühne selbst steht ein breites Spektrum<br />
an Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung.<br />
Chorisches Sprechen (und Singen),<br />
Tanzchoreografien zu den musikalischen<br />
Komponenten oder ein stärkerer Fokus auf<br />
das szenische Bild – z.B. mit Standbildern<br />
zur Veranschaulichung von Fakten oder mit<br />
szenischem Spiel. Beim Einsatz von Videooder<br />
Bildprojektion sollte immer das Verhältnis<br />
von Aufwand und Ergebnis im Auge<br />
behalten werden: Nicht nur <strong>die</strong> Technik<br />
selbst kann zum Grauen werden, auch <strong>die</strong><br />
Gefahr einer medialen Bilderflut sei wohl<br />
bedacht – insbesondere, um den leibhaftigen<br />
Akteur/innen auf der Bühne keine<br />
Konkurrenz zu machen.<br />
<strong>Theater</strong> auf der Bühne | 43