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„Versprochen ist versprochen… !“ Mit Theater die UN ...

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»Es muss sich was tun … –<br />

Was kann ich für Sie tun?«<br />

Szene für Szene auf dem Weg zur Revue<br />

»Drei Wirtschaftsweise laufen mit Messinstrumenten<br />

herum und messen.« Sie<br />

diagnostizieren mangelndes Wirtschaftswachstum,<br />

für das Abhilfe geschaffen werden<br />

muss. »Es sieht schlecht aus … Es muss<br />

sich was tun.« Durch eine Aufklärungskampagne<br />

oder eine »schöne Privatisierung«,<br />

z.B. mit der Einführung eines Bürgersteignutzungsentgeltes.<br />

»Wirtschaftsboom, Wirtschaftsboom, oh,<br />

wo bleibt der Wirtschaftsboom?«, trällern<br />

<strong>die</strong> Wirtschaftsweisen. – Zur Rettung der<br />

hoffnungslos verschuldeten Stadt Berlin<br />

laden <strong>die</strong> Experten zu einer Auktion ein:<br />

Der Grunewald wird – inklusive exklusiver<br />

Abholzungsrechte – für 500 Euro verscherbelt,<br />

<strong>die</strong> Preise für das Rote Rathaus purzeln<br />

schneller in den Keller, als man gucken<br />

kann, und schließlich wird für <strong>die</strong><br />

nächste Auktion schon mit dem Verkauf<br />

des Bundestags und der Spree geworben. –<br />

Szene für Szene präsentieren <strong>die</strong> Experten<br />

tolle Ideen, wie sich <strong>die</strong> Welt nach ihren<br />

Vorstellungen verändern soll.<br />

Doch: »Wirtschaftsboom, Wirtschaftsboom,<br />

wer hat was vom Wirtschaftsboom?«<br />

Das Büro der Vivendi-Vivantes-Aventis-Bertelsmann-Group<br />

steht allen Kunden offen: »Guten<br />

Tag, mein Name <strong>ist</strong> Katrin, was kann<br />

ich für Sie tun?« – Eine Schwerstverletzte<br />

braucht einen Krankenwagen. »Ihre Clubkarte<br />

bitte … – ach, Sie haben noch keine? –<br />

Sie können sich aber gerne unsere Service-<br />

Broschüre mitnehmen. Die Vivendi-Vivantes-<br />

Aventis-Bertelsmann-Group wünscht Ihnen<br />

noch einen erfolgreichen Tag und bedankt<br />

sich für Ihren Besuch.«<br />

Werbung, Show und schicke Oberfläche.<br />

Dies sind <strong>die</strong> düsteren Zukunftsperspektiven<br />

einer privatwirtschaftlich liberalisierten<br />

und globalisierten Welt. Die Jugendlichen<br />

der »Banda Agita«, des Jugendclubs<br />

am GRIPS <strong>Theater</strong>, malen <strong>die</strong>se Aussichten<br />

in einem Mix aus Gesang, Tanz und Szene<br />

mit lustvollem Sarkasmus aus und nehmen<br />

deutlich Stellung: »So entsteht Armut –<br />

hier wie überall. – Wer nicht im Club <strong>ist</strong>,<br />

gehört nicht zu uns. – Und kann auch keine<br />

Hilfe erwarten!« – Dabei entlarvt <strong>die</strong> Revue<br />

als Show <strong>die</strong> Show des Neo-Liberalismus.<br />

Ob Service-Boom oder Bildungsquiz, immer<br />

wieder geraten ganz normale Menschen<br />

mit ihren Anliegen auf dem glatten Lack<br />

des Wirtschaftsbooms ins Rutschen.<br />

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