21.04.2014 Aufrufe

Nr. 11 / November 2011 - Die Pause (PDF, 5016 kb) - KV Schweiz

Nr. 11 / November 2011 - Die Pause (PDF, 5016 kb) - KV Schweiz

Nr. 11 / November 2011 - Die Pause (PDF, 5016 kb) - KV Schweiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dabei machen gerade solche Kompetenzen<br />

einen guten Chef aus. «Eine Führungskraft<br />

sollte die Grundmotivation<br />

seiner Teammitglieder möglichst schon<br />

bei der Auswahl und später beim Einsatz<br />

erkennen können und entsprechend darauf<br />

reagieren», sagt Rolf Wunderer. Dabei<br />

ist Voraussetzung, dass der Chef selbst<br />

motiviert ist. Zudem sollte man die Mitarbeiter<br />

möglichst individuell führen und<br />

motivieren. Wunderer: «Durch Beobachtung<br />

von Arbeitsverhalten und -leistung<br />

sowie durch Qualifikationsgespräche<br />

kann man individuell beurteilen und die<br />

einzelnen Mitarbeitenden mit den entsprechenden<br />

Massnahmen motivieren.»<br />

Defizite ausgleichen<br />

Viele Verhaltensweisen, über die man<br />

nicht einmal nachdenkt, da sie einem so<br />

selbstverständlich erscheinen, führen bei<br />

Mitarbeiterinnen zur Demotivation. Launenhaftes<br />

oder willkürliches Verhalten,<br />

fehlendes Verständnis für persönliche Probleme<br />

einzelner Teammitglieder oder aber<br />

mangelndes Vertrauen können Mitarbeiter<br />

verletzen und die Lust an der Arbeit<br />

nehmen. Demotivierende Verhaltensweisen<br />

muss man selbst erkennen – Selbstkritik<br />

sollte man gerade als gute Führungskraft<br />

bestens beherrschen. «Man muss stetig<br />

an sich arbeiten», rät Wunderer.<br />

Dabei geht es jedoch nicht nur um das<br />

berufliche Können, also die Fachkompetenz,<br />

sondern auch um die Verbesserung<br />

der Methodenkompetenzen. Planungsoder<br />

Entscheidungsschwächen lassen<br />

sich jedoch nicht so einfach kompensieren.<br />

«Auch wenn man sich ernsthaft bemüht,<br />

fällt man immer wieder in alte Verhaltensmuster<br />

zurück», weiss Wunderer.<br />

«Deshalb ist es wichtig, die eigenen Defizite<br />

auch organisatorisch, etwa durch einen<br />

Stellvertreter mit komplementären<br />

Fähigkeiten, auszugleichen.»<br />

Helen Weiss ist Journalistin im Basler<br />

Pressebüro Kohlenberg. weiss@kohlenberg.ch<br />

«Persönliche Gespräche<br />

sind unersetzlich»<br />

<strong>Die</strong> ehemalige Lehrerin Nadine Gembler<br />

arbeitet seit 13 Jahren in der Personalführung<br />

bei Coop. Sie liess sich zur eidgenössisch<br />

diplomierten Personalfachfrau ausbilden<br />

und absolvierte 2008 den Executive<br />

Master of Business Administration.<br />

Context: Sie arbeiten seit über zehn Jahren<br />

im Personalbereich. Wo sehen Sie die Herausforderungen<br />

in Ihrem Arbeitsalltag?<br />

Nadine Gembler: Oftmals wird die<br />

Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

unterschätzt. Ein Team fachgerecht<br />

zu leiten und zu begleiten, ist sehr<br />

anspruchsvoll. Dabei gilt es manchmal<br />

auch, ein unangenehmes Gespräch zu<br />

führen. Gerade eine gute Kommunikation,<br />

nämlich Probleme rechtzeitig und in<br />

einem guten Ton anzusprechen, gehört<br />

aber meiner Meinung nach zu den wichtigsten<br />

Aufgaben und grössten Herausforderungen.<br />

Wie beschreiben Sie Ihren persönlichen<br />

Führungsstil?<br />

Ich versuche, meine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter möglichst selbstständig<br />

arbeiten und entscheiden zu lassen. Begleitung<br />

in den unterschiedlichen Prozessen<br />

sowie regelmässige Rückmeldungen<br />

sind dabei jedoch unerlässlich; das Team<br />

darf sich nicht allein gelassen fühlen.<br />

Auch persönliche Gespräche sind unersetzlich:<br />

Es lohnt sich, Zeit dafür zu investieren.<br />

Wichtig ist mir zudem, mich ständig<br />

selbst zu reflektieren, indem ich aktiv<br />

ein Feedback von meinem Team einfordere.<br />

<strong>Die</strong> Führung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ist bei Coop in zehn Regeln<br />

festgelegt, die der ehemalige CEO<br />

und aktuelle Verwaltungsratspräsident<br />

Hansueli Loosli selbst verfasst hat. <strong>Die</strong><br />

erste Regel lautet: Führung durch Vorbild.<br />

Oftmals wird behauptet, dass Kaderleute<br />

zwar fachlich äusserst kompetent sind,<br />

aber Führungsqualitäten vermissen<br />

lassen. Teilen Sie diese Einschätzung?<br />

Das ist tatsächlich oft so. <strong>Die</strong> Personalführung<br />

hat sich jedoch in den letzten<br />

Jahren stark gewandelt. Bei Coop wird<br />

heute in sogenannten Assessments für<br />

höhere Kaderstellen nicht mehr ausschliesslich<br />

auf fachliche Qualitäten, sondern<br />

auch auf Punkte wie Sozialkompetenz<br />

und Selbstkompetenz geachtet. <strong>Die</strong><br />

Anforderungsprofile haben sich deutlich<br />

verändert. Zudem ist bei Coop ab einer gewissen<br />

Kaderstufe eine regelmässige Weiterbildung<br />

Pflicht.<br />

Nadine Gembler ist als Leiterin Personal und Ausbildung<br />

national bei Coop tätig.<br />

13<br />

› Rechnungswesen,<br />

Treuhand, Vermögen<br />

Zum Beispiel: hkvaarau.ch/rw-treuhand<br />

context <strong>11</strong> – 20<strong>11</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!