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Nr. 11 / November 2011 - Die Pause (PDF, 5016 kb) - KV Schweiz

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30<br />

Beruf und Bildung<br />

Einstieg ins HR. <strong>Die</strong> Berufsprüfung HR-<br />

Fachmann befähigt zusammen mit einiger<br />

Zeit Berufspraxis zur selbstständigen<br />

Übernahme anspruchsvoller Aufgaben<br />

im Personalwesen. Der Leiter Human Resources<br />

schliesslich ist mit der höheren<br />

Fachprüfung prädestiniert für die Übernahme<br />

der Leitung HR in mittleren und<br />

grossen Unternehmen. Zur Prüfung zugelassen<br />

wird er, wenn er vier Jahr im HR gearbeitet<br />

hat und über einen Abschluss einer<br />

höheren Fachschule, einer Hochschule<br />

oder des HR-Fachmanns verfügt.<br />

Wie anspruchsvoll die höhere Berufsbildung<br />

ist, zeigt auch die Tatsache, dass<br />

sich viele höhere Fachprüfungen ebenfalls<br />

an Hochschulabsolventen richten.<br />

<strong>Die</strong> Steuerexpertin Danielle Wenger,<br />

Partnerin in einer grossen Wirtschaftskanzlei,<br />

sagt: «Nach meinem Studium der<br />

Rechtswissenschaften habe ich mich mit<br />

dem Steuerexpertendiplom auf hohem<br />

Niveau spezialisiert.»<br />

Teure Weiterbildung<br />

Bei all dem Positiven, was die höhere<br />

Berufsbildung auszeichnet, bleibt ein<br />

Wermutstropfen: die Finanzierung. Im<br />

Gegensatz zu den Hochschulen subventioniert<br />

der Bund die höhere Berufsbil-<br />

dung nur wenig. Das bedeutet für die Absolventinnen<br />

und Absolventen, dass sie<br />

ihre Weiterbildung selber finanzieren<br />

müssen – manchmal übernimmt auch der<br />

Arbeitgeber einen Teil der Kosten. Und<br />

das ist nicht wenig Geld. Für die Vorbereitungskurse<br />

und Prüfungsgebühren zahlt<br />

man schnell einmal zwischen 15 000 und<br />

25 000 Franken. <strong>Die</strong>s können sich längst<br />

nicht alle leisten.<br />

Schliesslich sollte in den nächsten<br />

Jahren ein zweites Manko der höheren<br />

Berufsbildung behoben werden. Unsere<br />

Abschlüsse sind im Ausland und in internationalen<br />

Firmen wenig bekannt, weil<br />

die meisten Länder keine hochwertige<br />

praktische Berufsbildung kennen. Vor allem<br />

im kaufmännisch-administrativen<br />

Bereich werden Titel und Qualifikationen<br />

nur auf akademischem Weg erworben. Es<br />

braucht daher eine internationale Anerkennung<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Berufsabschlüsse,<br />

damit Absolventen einer höheren Berufsbildung<br />

im globalisierten Arbeitsmarkt<br />

die gleichen Chancen haben wie Bewerber<br />

mit Bachelor- oder Masterabschluss.<br />

Der <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> macht sich seit Jahren für<br />

eine solche Anerkennung stark. Claude<br />

Meier, Leiter Bildungspolitik, sagt: «Wir<br />

fordern eine rasche Einführung eines<br />

nationalen Qualifikationsrahmens und<br />

von Diplomzusätzen, mit welchen der<br />

Wert unserer schweizerischen Berufsbildungsabschlüsse<br />

im In- und Ausland verständlicher<br />

und dadurch vergleichbarer<br />

gemacht werden können.»<br />

Weitere Informationen:<br />

www.examen.ch<br />

Prüfungsportal des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

www.berufsbildungplus.ch<br />

Berufliche Grundbildung, Berufsmaturität, höhere<br />

Berufsbildung<br />

www.kvbildungsgruppe.ch<br />

Grösster Anbieter für Aus- und Weiterbildung im<br />

kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Berufsfeld<br />

Rolf Murbach ist Context-Redaktor.<br />

rolf.murbach@kvschweiz.ch<br />

Tanja Scheidegger (35) – Direktionsassistentin<br />

bei Burckhardt Compression. Absolventin<br />

der Ausbildung zur Direktionsassistentin<br />

mit eidgenössischem Fachausweis.<br />

■ Tanja Scheidegger hat eine erste Lehre<br />

bei der damaligen PTT als Betriebsassistentin<br />

absolviert. Sie arbeitete noch einige<br />

Zeit bei der Post und machte anschliessend<br />

das <strong>KV</strong> bei der Firma sia Abrasives in<br />

Frauenfeld. Mit zwei Abschlüssen im Gepäck<br />

brachte sie gute Voraussetzungen<br />

mit für eine anspruchsvolle Arbeit. Sie<br />

kehrte wieder zur Post zurück und stieg<br />

bald auf zur Leiterin Annahme Geschäftskundenschalter<br />

Paketpost.<br />

«<strong>Die</strong> Arbeit war zwar spannend», sagt<br />

Tanja Scheidegger, «aber ich merkte, dass<br />

«<strong>Die</strong> Zeit war intensiv,<br />

aber es war machbar.<br />

Ich arbeitete nach wie vor<br />

in einem Vollpensum.»<br />

ich auf die Dauer keinen Führungsjob machen<br />

wollte.» Und doch war es ihr wichtig,<br />

nicht einfach Sachbearbeiterin zu sein. «Ich<br />

wünschte mir eine Aufgabe mit Verantwortung<br />

und spannenden Inhalten. Also entschied<br />

ich mich für die Weiterbildung zur<br />

Direktionsassistentin.»<br />

Sie arbeitete weiter in ihrer Führungsfunktion<br />

und besuchte jeweils am Mittwochabend<br />

und teilweise<br />

auch am Samstagmorgen<br />

die Kurse<br />

an der Wirtschaftsschule<br />

<strong>KV</strong> Winterthur.<br />

«<strong>Die</strong> Zeit war<br />

intensiv, aber es war<br />

machbar. Ich arbeitete<br />

nach wie vor in einem Vollpensum.»<br />

<strong>Die</strong> Weiterbildung erlebte Tanja Scheidegger<br />

als anregend, auch wenn in den<br />

Veranstaltungen der eine oder andere <strong>KV</strong>-<br />

Stoff wiederholt wurde. Besonders profitiert<br />

habe sie vom Business Englisch, von<br />

der Informatik und dem Kommunikationsunterricht.<br />

2006, zwei Jahre nach ihrem Abschluss,<br />

wechselte die Direktionsassistentin<br />

zu Burckhardt Compression, einem<br />

Hersteller von Kolbenkompressoren<br />

in Winterthur. «Ich bin die Assistentin des<br />

CEOs», erklärt sie. «Meine Hauptaufgaben<br />

liegen in der Administration; ich organisiere<br />

interne Anlässe, Sitzungen sowie<br />

mehrtägige Meetings und Reisen für<br />

einen Teil der Geschäftsleitung. Zudem<br />

bin ich zuständig für die Mitarbeiterzeitschrift,<br />

ich führe Korrespondenz<br />

in<br />

Deutsch und Englisch.»<br />

Mit ihrem Job ist<br />

Tanja Scheidegger<br />

rundum zufrieden.<br />

Sie arbeitet selbstständig,<br />

kann Ideen einbringen, wendet<br />

täglich ihr Englisch an und übernimmt<br />

immer anspruchsvollere Aufgaben – auch<br />

dank der Weiterbildung, die sie unterdessen<br />

begonnen hat. Sie studiert an der Zürcher<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

ZHAW berufsbegleitend<br />

Betriebsökonomie. «Nach dem Bachelor<br />

möchte ich in der Unternehmenskommunikation<br />

Fuss fassen.» mur<br />

context <strong>11</strong> – 20<strong>11</strong>

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