Nr. 11 / November 2011 - Die Pause (PDF, 5016 kb) - KV Schweiz
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leben wir als Familie eng zusammen.<br />
Wir sind uns sehr nahe. Man sieht sich<br />
praktisch täglich und am Wochenende<br />
kocht meine Mutter immer für die ganze<br />
Familie.»<br />
Traum von Selbstständigkeit<br />
Auch Thuy Thuy Anh Huynh-Le liebt es zu<br />
kochen. Bei ihr kommen in erster Linie vietnamesische<br />
Spezialitäten auf den Tisch.<br />
Allen voran gibt es bei ihr Nudelsuppe, ein<br />
traditionelles Gericht in ihrer Heimat, sowie<br />
Sommerrollen. <strong>Die</strong> seien nicht zu verwechseln<br />
mit den hier besser bekannten<br />
chinesischen Frühlingsrollen. Sommerrollen<br />
werden aus Glasnudeln hergestellt,<br />
gekocht und nicht frittiert. Gefüllt sind sie<br />
mit Crevetten, Gemüse oder fein geschnittenem<br />
Fleisch. «Ich bereite auch viele<br />
Wok-Gerichte zu, dazu gehört immer Gemüse<br />
und Fleisch.» <strong>Die</strong> Fischsauce ist in<br />
der vietnamesischen Küche sehr wichtig.<br />
Sie zählt noch viele weitere exotische Zutaten<br />
auf, die das vietnamesische Essen<br />
besonders schmackhaft machen. Nicht<br />
alle allerdings bekommt sie hier.<br />
Vielleicht ist das der Grund, wieso<br />
Thuy Thuy Anh Huynh-Le davon träumt,<br />
ein Geschäft mit vietnamesischen Delikatessen<br />
zu eröffnen. Oder ein Restaurant.<br />
Nein, doch eher einen Laden, sagt sie.<br />
Vorerst aber sieht die junge Vietnamesin<br />
ihre Zukunft im K5. So ist es logisch, dass<br />
sie für ihren Bachelor höchstwahrscheinlich<br />
die Fachrichtung Banking/Controlling/Rechnungswesen<br />
wählen wird. Sie<br />
zieht dies den Human Resources und<br />
dem Marketing vor.<br />
Obwohl, als eine ihrer Stärken bezeichnet<br />
sie die Kontaktfreudigkeit. Doch<br />
sie gibt auf der anderen Seite zu, etwas<br />
empfindlich zu sein. Sie sagt dazu: «Ich<br />
muss lernen, nicht alles persönlich zu<br />
nehmen.» Menschen wie sie brauchten<br />
dann auch länger, um sich von Verletzungen<br />
zu erholen.<br />
Ehemann als Vorbild<br />
Hat sie es je bereut, ihr Land, ihre Familie<br />
und ihr Studium verlassen zu haben<br />
und in die <strong>Schweiz</strong> gezogen zu sein?<br />
«Nein, es war die richtige Entscheidung.<br />
Genau wie die kaufmännische Ausbildung.»<br />
Sie möchte deshalb anderen Immigranten<br />
und Immigrantinnen Folgendes<br />
auf den Weg geben: «Es braucht Mut,<br />
Fleiss, Motivation und viel Herzblut, dann<br />
schafft man es.» Thuy Thuy Anh Huynh-<br />
Le überlegt einen Moment und sagt, wenn<br />
man etwas unbedingt wolle, erreiche<br />
man es. «Selbst wenn nicht, soll man es<br />
auch nicht bedauern, denn man hat sein<br />
Bestes gegeben.»<br />
Sie selber könne sich sehr gut motivieren,<br />
meint sie. <strong>Die</strong>s dank ihrer Familie,<br />
ihrem Mann und dessen Familie. Letztere<br />
hätten die Probleme von Immigranten bereits<br />
gekannt und ihr helfen können, aber<br />
auch als Vorbilder gedient. «So dachte ich<br />
mir, was mein Mann kann, kann ich auch.»<br />
Für ihren Fleiss, Ehrgeiz und ihre Motivation<br />
sowie für ihre Bemühungen, ihre<br />
Ziele zu erreichen, ist Thuy Thuy Anh<br />
Huynh-Le kürzlich vom Lernfestival geehrt<br />
und mit einem Award ausgezeichnet<br />
worden. Ihre Weiterbildungsbiografie sei<br />
beispielhaft, befand die Jury. Sicher hat<br />
der jungen Vietnamesin dabei auch geholfen,<br />
dass sie gerne alles sorgfältigst<br />
plant.<br />
Somit ist sie schon fast eine <strong>Schweiz</strong>erin.<br />
Und sie liebt Schoggi und zählt Raclette<br />
zu ihren Lieblingsspeisen. Sie lacht<br />
laut, als sie dies erzählt. «Als Vietnamesin<br />
kannte ich Käse nicht und Raclette schon<br />
gar nicht. Anfangs mochte ich deshalb<br />
weder Käse noch Raclette.» Schwer beeindruckt<br />
war sie aber von Beginn weg von<br />
den sauberen Strassen. Und obwohl sie<br />
das Meer vermisst – sie ist am Wasser<br />
gross geworden – sind ihr die «schönen<br />
<strong>Schweiz</strong>er Landschaften» inzwischen<br />
auch sehr ans Herz gewachsen.<br />
Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.<br />
andrea.masek@kvschweiz.ch<br />
Elena Monti ist Fotografin in Basel.<br />
moel@moel.ch<br />
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