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Nr. 11 / November 2011 - Die Pause (PDF, 5016 kb) - KV Schweiz

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37<br />

leben wir als Familie eng zusammen.<br />

Wir sind uns sehr nahe. Man sieht sich<br />

praktisch täglich und am Wochenende<br />

kocht meine Mutter immer für die ganze<br />

Familie.»<br />

Traum von Selbstständigkeit<br />

Auch Thuy Thuy Anh Huynh-Le liebt es zu<br />

kochen. Bei ihr kommen in erster Linie vietnamesische<br />

Spezialitäten auf den Tisch.<br />

Allen voran gibt es bei ihr Nudelsuppe, ein<br />

traditionelles Gericht in ihrer Heimat, sowie<br />

Sommerrollen. <strong>Die</strong> seien nicht zu verwechseln<br />

mit den hier besser bekannten<br />

chinesischen Frühlingsrollen. Sommerrollen<br />

werden aus Glasnudeln hergestellt,<br />

gekocht und nicht frittiert. Gefüllt sind sie<br />

mit Crevetten, Gemüse oder fein geschnittenem<br />

Fleisch. «Ich bereite auch viele<br />

Wok-Gerichte zu, dazu gehört immer Gemüse<br />

und Fleisch.» <strong>Die</strong> Fischsauce ist in<br />

der vietnamesischen Küche sehr wichtig.<br />

Sie zählt noch viele weitere exotische Zutaten<br />

auf, die das vietnamesische Essen<br />

besonders schmackhaft machen. Nicht<br />

alle allerdings bekommt sie hier.<br />

Vielleicht ist das der Grund, wieso<br />

Thuy Thuy Anh Huynh-Le davon träumt,<br />

ein Geschäft mit vietnamesischen Delikatessen<br />

zu eröffnen. Oder ein Restaurant.<br />

Nein, doch eher einen Laden, sagt sie.<br />

Vorerst aber sieht die junge Vietnamesin<br />

ihre Zukunft im K5. So ist es logisch, dass<br />

sie für ihren Bachelor höchstwahrscheinlich<br />

die Fachrichtung Banking/Controlling/Rechnungswesen<br />

wählen wird. Sie<br />

zieht dies den Human Resources und<br />

dem Marketing vor.<br />

Obwohl, als eine ihrer Stärken bezeichnet<br />

sie die Kontaktfreudigkeit. Doch<br />

sie gibt auf der anderen Seite zu, etwas<br />

empfindlich zu sein. Sie sagt dazu: «Ich<br />

muss lernen, nicht alles persönlich zu<br />

nehmen.» Menschen wie sie brauchten<br />

dann auch länger, um sich von Verletzungen<br />

zu erholen.<br />

Ehemann als Vorbild<br />

Hat sie es je bereut, ihr Land, ihre Familie<br />

und ihr Studium verlassen zu haben<br />

und in die <strong>Schweiz</strong> gezogen zu sein?<br />

«Nein, es war die richtige Entscheidung.<br />

Genau wie die kaufmännische Ausbildung.»<br />

Sie möchte deshalb anderen Immigranten<br />

und Immigrantinnen Folgendes<br />

auf den Weg geben: «Es braucht Mut,<br />

Fleiss, Motivation und viel Herzblut, dann<br />

schafft man es.» Thuy Thuy Anh Huynh-<br />

Le überlegt einen Moment und sagt, wenn<br />

man etwas unbedingt wolle, erreiche<br />

man es. «Selbst wenn nicht, soll man es<br />

auch nicht bedauern, denn man hat sein<br />

Bestes gegeben.»<br />

Sie selber könne sich sehr gut motivieren,<br />

meint sie. <strong>Die</strong>s dank ihrer Familie,<br />

ihrem Mann und dessen Familie. Letztere<br />

hätten die Probleme von Immigranten bereits<br />

gekannt und ihr helfen können, aber<br />

auch als Vorbilder gedient. «So dachte ich<br />

mir, was mein Mann kann, kann ich auch.»<br />

Für ihren Fleiss, Ehrgeiz und ihre Motivation<br />

sowie für ihre Bemühungen, ihre<br />

Ziele zu erreichen, ist Thuy Thuy Anh<br />

Huynh-Le kürzlich vom Lernfestival geehrt<br />

und mit einem Award ausgezeichnet<br />

worden. Ihre Weiterbildungsbiografie sei<br />

beispielhaft, befand die Jury. Sicher hat<br />

der jungen Vietnamesin dabei auch geholfen,<br />

dass sie gerne alles sorgfältigst<br />

plant.<br />

Somit ist sie schon fast eine <strong>Schweiz</strong>erin.<br />

Und sie liebt Schoggi und zählt Raclette<br />

zu ihren Lieblingsspeisen. Sie lacht<br />

laut, als sie dies erzählt. «Als Vietnamesin<br />

kannte ich Käse nicht und Raclette schon<br />

gar nicht. Anfangs mochte ich deshalb<br />

weder Käse noch Raclette.» Schwer beeindruckt<br />

war sie aber von Beginn weg von<br />

den sauberen Strassen. Und obwohl sie<br />

das Meer vermisst – sie ist am Wasser<br />

gross geworden – sind ihr die «schönen<br />

<strong>Schweiz</strong>er Landschaften» inzwischen<br />

auch sehr ans Herz gewachsen.<br />

Andrea Mašek ist Context-Redaktorin.<br />

andrea.masek@kvschweiz.ch<br />

Elena Monti ist Fotografin in Basel.<br />

moel@moel.ch<br />

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context <strong>11</strong> – 20<strong>11</strong>

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