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Naturnahe Abwasserbehandlung in La Gamba, Costa Rica

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hydraulischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen Rücksicht genommen werden. Zu diesen zählen die<br />

voraussichtliche Abwassermenge, der zulässige Rückstau bzw. die zulässige<br />

Spiegeldifferenz vor und h<strong>in</strong>ter dem Rost sowie die Belastung des Abwassers mit<br />

Rechengut. Des Weiteren ist zu beachten, dass zur Vermeidung von Sandablagerungen<br />

vor dem Rechen e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destgeschw<strong>in</strong>digkeit aufrechterhalten werden muss. Dies kann<br />

durch zusätzliche Belüftung des Abwassers, oder e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Absturz h<strong>in</strong>ter dem<br />

Rechen erreicht werden. Auch e<strong>in</strong>e zu hohe Maximalgeschw<strong>in</strong>digkeit kann zu Problemen<br />

führen, da e<strong>in</strong> steigender Wasserdruck e<strong>in</strong> Vorbeifließen von Rechengut zwischen den<br />

Stäben der Anlage ermöglicht. Daher sollte die Maximalgeschw<strong>in</strong>digkeit des Abwassers<br />

im Bereich der Rechenanlage nicht mehr als 1,2 m/s betragen. Bei größeren Anlagen<br />

werden heutzutage meist mehrere Becken, mit mehreren Rechen neben e<strong>in</strong>ander<br />

gebaut. Dadurch wird es möglich, den Abflussstrom umzuleiten, während Wartungs- bzw.<br />

Re<strong>in</strong>igungsarbeiten an der ersten Rechenanlage durchführt werden. Bei kle<strong>in</strong>eren<br />

Anlagen werden zu diesem Zweck Notfallumläufe verwendet. In jedem Fall ist es wichtig,<br />

Dammbalken zur Abschottung der Anlagen zu <strong>in</strong>stallieren. (vgl. ABWASSERTECHNISCHE<br />

VEREINIGUNG E.V., 1997, 80)<br />

7.3.3 Sandfang<br />

Zweck von Sandfängen ist die Filtrierung und Trennung von Sand und anderen<br />

m<strong>in</strong>eralischen Stoffen von den faulfähigen, organischen Anteilen des Abwassers. Als<br />

Sandfanggut gelten alle körnigen Bestandteile des Abwassers, die e<strong>in</strong>e schnelle<br />

Absetzfähigkeit, hohes E<strong>in</strong>dickvermögen sowie ger<strong>in</strong>ge Fließfähigkeit besitzen. Dabei<br />

handelt es sich mehrheitlich um die m<strong>in</strong>eralischen Substanzen Sand und Asche. Jedoch<br />

lässt sich e<strong>in</strong> gewisser Anteil an organischem Material, wie Nahrungsmittelreste,<br />

pflanzliche und tierische Abfälle im abgesetzten Sand nicht vermeiden. Je nach dessen<br />

Größe kann es bei der Entnahme und <strong>La</strong>gerung zu Geruchsbelästigung sowie <strong>in</strong> deren<br />

Folge auch zu e<strong>in</strong>er Fliegenplage kommen. Diese ist umso gravierender, je feuchter das<br />

gesammelte Sandfanggut ist. E<strong>in</strong>e mögliche Lösung ist e<strong>in</strong>e Entwässerung sowie das<br />

Abdecken des Sandfanggutes.<br />

Den größten Teil des Sandfanggutes stellt der Fe<strong>in</strong>sand dar. Dessen durchschnittliche<br />

Anfallmenge pro Person und Jahr beträgt um die 4 Liter (vgl. ABWASSERTECHNISCHE<br />

VEREINIGUNG E.V., 1997, 96). Jedoch ergibt sich e<strong>in</strong>e von der Bevölkerungsdichte<br />

abhängige Varianz. So ist bei enger Bebauung mit e<strong>in</strong>em Fe<strong>in</strong>sandaufkommen von 2<br />

Litern pro E<strong>in</strong>wohner zu rechen, während man <strong>in</strong> dünn besiedelten Gebieten eher mit<br />

e<strong>in</strong>em Wert um die 5 Liter pro Person zu rechnen hat (vgl. ABWASSERTECHNISCHE<br />

VEREINIGUNG E.V., 1997, 97). Auch Sandfänge können nach Art der Konstruktion und<br />

<strong>Naturnahe</strong> <strong>Abwasserbehandlung</strong> <strong>in</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>, <strong>Costa</strong> <strong>Rica</strong> 27 / 78

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