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Naturnahe Abwasserbehandlung in La Gamba, Costa Rica

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Berechnung praktisch nicht möglich ist (vgl. ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V.,<br />

1997, 161).<br />

Die Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit sollte im Absetzbecken bei 2 bis 3 cm/s liegen, da so<br />

Flockungsvorgänge begünstigt, und Turbulenzen und Querströmungen vermieden<br />

werden (vgl. ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V., 1997, 163). Diese Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

ist von der Flächenbeschickung abhängig und kann mit Hilfe e<strong>in</strong>er eigenen Formel<br />

berechnet werden.<br />

Ansonsten s<strong>in</strong>d die Bemessungswerte für Absetzbecken vorwiegend empirischen<br />

Ursprungs. So ergaben hydraulische Untersuchungen, dass e<strong>in</strong> Verhältnis von Tiefe zu<br />

Länge von 1:10 bis ca. 1:30 die besten Voraussetzungen für die Sedimentation bietet<br />

(vgl. ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V., 1997, 167). Bei der Gestaltung des<br />

Beckene<strong>in</strong>laufes sollte darauf geachtet werden, e<strong>in</strong>e möglichst gleichmäßige<br />

E<strong>in</strong>laufströmung zu erzielen, um negative Turbulenzen zu vermeiden. Der Auslauf des<br />

Absetzbeckens muss so angelegt werden, dass das Klarwasser von e<strong>in</strong>er möglichst<br />

großen Fläche abgezogen wird. Dies erfolgt entweder über breite Überfälle oder e<strong>in</strong>e<br />

entsprechende Anzahl an getauchten perforierten Rohren (vgl. ABWASSERTECHNISCHE<br />

VEREINIGUNG E.V., 1997, 166). Die Tiefe des Absetzbeckens hat e<strong>in</strong>e große Auswirkung<br />

auf die Durchflusszeit und somit auf die Koagolation und Flockung der Feststoffe (vgl.<br />

ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V., 1997, 168).<br />

Um die Denitrifikation <strong>in</strong> der Hauptklärstufe zu erleichtern, wird der abgesetzte<br />

Primärschlamm mit Hilfe e<strong>in</strong>er kurzfristigen Zwischenspeicherung <strong>in</strong> der Vorkläranlage<br />

versäuert. Durch diesen Vorgang bilden sich im Primärschlamm leichter abbaubare<br />

Kohlenstoffverb<strong>in</strong>dungen. Bei e<strong>in</strong>er Durchflusszeit des Abwassers durch das<br />

Absetzbecken von 1 bis 2 Stunden kann e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igungsleistung von 70 – 80 Prozent<br />

erzielt werden. Wird die Durchflusszeit jedoch zu groß berechnet, führt dies dazu, dass<br />

weniger abbaubare Stoffe im Ablauf der Vorklärung vorkommen, als zur Denitrifikation<br />

nötig s<strong>in</strong>d (vgl. ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V., 1997, 169).<br />

Innerhalb der Absetzbecken werden verschiedene Funktionszonen unterscheiden. Diese<br />

s<strong>in</strong>d die Klarwasserzone, Trennzone, Speicher-, E<strong>in</strong>dick- und Räumzone (vgl.<br />

ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V., 1997, 174). Jedoch ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />

Trennung nicht möglich, da sich die e<strong>in</strong>zelnen Zonen gegenseitig durchdr<strong>in</strong>gen. Die<br />

Klarzone dient dem Ausgleich von störenden E<strong>in</strong>flüssen aus W<strong>in</strong>d und<br />

Dichteunterschieden bzw. ungleichmäßiger Beschickung. Die Verteilung des Schlamm-<br />

Wassergemisches ist die Aufgabe der Trennzone. In diesem Bereich wird der<br />

Absetzvorgang durch Flockungsvorgänge begünstigt. Der Speicherzone kommt die<br />

Aufgabe der Vergrößerung der Trennzone bei zusätzlichem Trockensubstanzgehalt zu<br />

(vgl. ABWASSERTECHNISCHE VEREINIGUNG E.V., 1997, 175). Diese ist so zu bemessen,<br />

<strong>Naturnahe</strong> <strong>Abwasserbehandlung</strong> <strong>in</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>, <strong>Costa</strong> <strong>Rica</strong> 29 / 78

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