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Naturnahe Abwasserbehandlung in La Gamba, Costa Rica

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Beim Emscherbrunnen wird der Absetzraum mit 30 Liter pro E<strong>in</strong>wohner bemessen, der<br />

Faulraum mit 60 Liter pro E<strong>in</strong>wohner, und 30 Liter pro E<strong>in</strong>wohner für den<br />

Schwimmschlamm. Der Absetzraum ist somit relativ kle<strong>in</strong>, wodurch bei übermäßig hoher<br />

hydraulischer Stoßbelastung, vor allem bei kle<strong>in</strong>eren Anlagen, ke<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Absetzleistung mehr gegeben ist. Daher werden Emscherbrunnen meist nur bei<br />

Trennsystem-Anlagen mit e<strong>in</strong>er Größe von über 50 E<strong>in</strong>wohnerwerten e<strong>in</strong>gesetzt. Da der<br />

Schlamm sich leicht verfestigen kann, muss er regelmäßig geräumt werden. Bei<br />

übermäßig großem Sandanfall kann der Sandgehalt über e<strong>in</strong>en vorgeschalteten<br />

Sandfang verr<strong>in</strong>gert werden.<br />

Angefaultes Abwasser kann die aeroben Prozesse im Biofilter beh<strong>in</strong>dern.<br />

Emscherbrunnen s<strong>in</strong>d daher von Vorteil, da es aufgrund des gesonderten Absetzraumes<br />

zu ke<strong>in</strong>er Faulung des Abwassers kommt. (vgl. GELLER und HÖNER, 2003, 55f)<br />

7.3.7 Rottevorklärung<br />

Diese Art von Vorkläranlagen bestehen aus m<strong>in</strong>destens zwei Rotteschächten, <strong>in</strong> die<br />

regelmäßig Strukturmaterial, zumeist Stroh, e<strong>in</strong>gestreut wird (siehe Abbildung 8). Dieses<br />

dient als Filter für die im Abwasser gelösten Feststoffe. Beide Schächte werden<br />

abwechselnd beschickt. Je nach Schachtgröße ist nach ca. 6 bis 12 Monaten die<br />

maximale Füllhöhe des ersten Schachtes erreicht und man beg<strong>in</strong>nt den zweiten zu<br />

beschicken. Das Gemisch aus Feststoffen und Strukturmaterial aus dem ersten Schacht<br />

wird nun entnommen, entwässert und anschließend kompostiert. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Nachkompostierung des Materials kann dieses <strong>in</strong> der <strong>La</strong>ndwirtschaft verwendet werden,<br />

sofern die gesetzlichen Bestimmungen dies erlauben. Da Rottebehälter ke<strong>in</strong>e<br />

ausreichende Fe<strong>in</strong>stoffre<strong>in</strong>igung ermöglichen, ist e<strong>in</strong>e zweite Vorre<strong>in</strong>igungsstufe<br />

erforderlich. (vgl. GELLER und HÖNER, 2003, 56f)<br />

Abbildung 8: Beispiel für e<strong>in</strong>e Rottevorklärung; Quelle: GELLER und HÖNER, 2003, 56.<br />

<strong>Naturnahe</strong> <strong>Abwasserbehandlung</strong> <strong>in</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>, <strong>Costa</strong> <strong>Rica</strong> 33 / 78

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