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Naturnahe Abwasserbehandlung in La Gamba, Costa Rica

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3 Weltweite Wassersituation im 21.<br />

Jahrhundert und die Rolle der<br />

<strong>Abwasserbehandlung</strong><br />

Um die Wichtigkeit der Abwasserre<strong>in</strong>igung und die damit verbundene Errichtung e<strong>in</strong>er<br />

Pflanzenkläranlage zu betonen, wollen wir zunächst auf die globale Wasserkrise<br />

e<strong>in</strong>gehen. Erst wenn man sich die globale Wassersituation vor Augen hält, wird klar, dass<br />

diesbezüglich dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf besteht.<br />

Wasser ist das bedeutendste Element für das Leben auf der Erde und so für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>taktes<br />

Ökosystem unersetzlich. Der Mensch benötigt es für e<strong>in</strong>e stabile Gesundheit, für die<br />

Nahrungsmittelproduktion und Energieerzeugung. Wasser, das blaue Gold, ist somit e<strong>in</strong>e<br />

elementare Lebensgrundlage für jegliches Leben auf dem blauen Planeten. Deshalb<br />

sollte der Zugang zu sauberem Wasser allen Menschen gewährleistet se<strong>in</strong> und jedes<br />

Lebewesen soll das Recht auf Wasser haben.<br />

Wasserexperten sprechen <strong>in</strong>zwischen von e<strong>in</strong>er globalen Wasserkrise, denn das<br />

Süßwasser geht zu Neige. Tag für Tag übersteigt unser Süßwasserbedarf die Menge, die<br />

uns eigentlich zur Verfügung steht, und gefährdet tausende von Menschen. Die<br />

Industrieländer verfügen zum Großteil bereits über <strong>Abwasserbehandlung</strong>sanlagen und<br />

s<strong>in</strong>d dazu verpflichtet, gebrauchtes Wasser zu klären. Jedoch verfügen 40 Prozent der<br />

Weltbevölkerung nicht über e<strong>in</strong> adäquates Abwasserentsorgungssystem (vgl. DEUTSCHE<br />

UNESCO-KOMMISION, 2002, s.p.). 1,2 Milliarden Menschen, etwa e<strong>in</strong> Sechstel der<br />

Weltbevölkerung, haben ke<strong>in</strong>en Zugang zu sauberem Wasser. In den dritten Weltländern<br />

versickern 90 Prozent der Abwässer ungeklärt und unbehandelt <strong>in</strong> die Böden oder<br />

werden <strong>in</strong> Flüsse, Seen und Meere abgeleitet (vgl. BARLOW und CLARK, 2004, 48).<br />

In Großstädten, die nicht über e<strong>in</strong>e Abfall- und Abwasserwirtschaft verfügen, besteht e<strong>in</strong>e<br />

erhöhte Gesundheitsgefahr. Besonders afrikanische Städte leiden unter dieser prekären<br />

Entwicklung, denn <strong>in</strong> 116 untersuchten Metropolen ist nur knapp e<strong>in</strong> Fünftel der<br />

Behausungen an e<strong>in</strong> Kanalsystem angeschlossen (vgl. DEUTSCHE UNESCO-KOMMISION,<br />

2002).<br />

<strong>La</strong>ut UNESCO sterben jährlich rund 2,2 Millionen Menschen wegen Mangel an<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser oder wegen schlechter Hygienebed<strong>in</strong>gungen. 2,3 Millionen Menschen leiden<br />

an Krankheiten, die durch verunre<strong>in</strong>igtes Wasser hervorgerufen werden. 60 Prozent der<br />

K<strong>in</strong>dersterblichkeitsfälle stehen mit verunre<strong>in</strong>igtem Wasser <strong>in</strong> Zusammenhang.<br />

Verschmutztes Tr<strong>in</strong>kwasser und fehlende bzw. mangelhafte Abwasserentsorgung s<strong>in</strong>d<br />

<strong>Naturnahe</strong> <strong>Abwasserbehandlung</strong> <strong>in</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>, <strong>Costa</strong> <strong>Rica</strong> 7 / 78

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