Scan (15 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Zum Schutz der Schiffahrt vor Hochwasser und Eis sind<br />
zwischen Diedenhofen und Koblenz 5 Sicherheitshäfen<br />
vorgesehen, davon einer in Frankreich und vier in Deutschland.<br />
Von den deutschen Häfen sind 4 gebaut, 1 Hafen ist<br />
in Planung.<br />
Nach dem Moselvertrag sollen außer den Bedürfnissen der<br />
Elektrizitätswirtschaft die der Landeskultur, der Fischerei,<br />
der Wasserwirtschaft und des Fremdenverkehrs berücksichtigt<br />
werden. Der Ausbau soll unter tunlichster Schonung<br />
des Landschaftsbildes vorgenommen werden.<br />
Die Landschaft hat durch Errichtung der Staustufen größere<br />
Wasserflächen erhalten, die das Landschaftsbild beleben<br />
und sich durch die bessere Reflexion der Sonnenstrahlen<br />
und durch Wärmeabgabe im Herbst bzw. Nebelbildung<br />
(Schutz gegen Nachtfröste) günstig auf den Weinbau auswirken.<br />
Die Vergrößerung beträgt rd. 25 Ofo oder - auf die<br />
Länge des Flusses verteilt - 33 m der jetzigen Mittelwasserbreite.<br />
Die häßlichen Schotterbänke, die im Sommer<br />
bei Niedrigwasser auftraten, sind verschwunden. Fü r die<br />
Kunstbauten - Kraftwerk, Wehr und Schleuse - sind Lösungen<br />
gefunden, die sich einwandfrei in das Landschaftsbild<br />
einpassen. Die Kraftwerke sind dabei so niedrig gehalten,<br />
daß sie sich nur einige Meter über den Stauspiegel<br />
erheben.<br />
Zur Vermeidung von Stauschäden wurden an einzelnen<br />
Stellen Vorlandaufhöhungen erforderlich. An 3 Staustufen<br />
sind oberhalb der Wehre auch Damme von geringer Höhe<br />
erbaut worden. Dabei sind jedoch die Böschungsneigungen<br />
so gewählt, daß sie nicht als Dämme, sondern als natürliche,<br />
vom Fluß gebildete Uferrähnen erscheinen. Ein Schutz<br />
der Ufer durch Lebendverbau und eine Bepflanzung der<br />
Uferstreifen durch bodenständige Busch- und Baumpflanzungen<br />
sorgt für einen einwandfreien Ansch luß der Ufer an<br />
die Landschaft.<br />
Die Staustufe setzt die Bebauung der Ortschaft Müden fort. Am diesseitigen<br />
Ufer die neu gebaute Bundesstraße 416. Auf dem Schleusenplateau die<br />
Häuser der Schleusenwärter und Ingenieure, links neu errichtete Fischteiche<br />
und erhaltene Schwarzpappeln und Nußbäume.<br />
Foto: Landesbildstelle Rheinland-Pfalz<br />
Soweit Wasserversorgungsbrunnen oder vorhandene Ortskanalisationen<br />
von dem Stau einer Staustufe betroffen<br />
werden, sind diese verlegt oder durch geeignete Maßnahmen<br />
gegen den Stau gesichert worden.<br />
Die vorhandenen Fähren wurden, soweit sie durch den<br />
Stau ihre Antriebskraft durch die fließende Welle verloren<br />
haben, motorisiert.<br />
Die im Moselvertrag festgelegten Arbeiten wurden seitens<br />
der deutschen Wasser- und Schiffahrtsverwaltung durch<br />
die Neubauabteilung für den Ausbau der Mosel der Wasserund<br />
Schiffahrtsdirektion Mainz in Trier durchgeführt, der<br />
die beiden Neubauämter Mosel-West in Trier und Mosel-Ost<br />
in Koblenz unterstehen.<br />
Mosel und Reiherschußinsel bei Lehmen vor dem Ausbau.<br />
Foto: Landesbildstelle Rheinland-Pfalz<br />
Zur Finanzierung des Bauvorhabens wurde die Internationale<br />
Mosel-Gesellschaft m.b.H. mit dem Sitz in Trier<br />
gegründet, der daneben noch andere Aufgaben, wie u. a.<br />
Genehmigung der Vergabe von Aufträgen, Zustimmung zu<br />
den Entwürfen und typischen Ausschreibungsunterlagen,<br />
Abnahme der Bauanlagen gemeinsam mit den nationalen<br />
Verwaltungen, zugeteilt worden sind.<br />
Die Kosten des Gesamtbauvorhabens der Schiffahrtsstraße<br />
ohne Kraftwerke belaufen sich nach dem Preisstand vom<br />
Juli 1964 auf 780 Mio. DM. Von diesen Kosten trägt Deutschland<br />
120 Mio. DM, Frankreich 248 Mio. DM und Luxemburg<br />
2 Mio. DM; das sind zusammen 3·10 Mio. DM. Die den<br />
Betrag von 370 Mio. DM übersteigenden Ausgaben werden<br />
durch zusätzliche deutsche und französische Einzahlungen<br />
im Verhältnis 120: 2so· gedeckt.<br />
Die Schiffahrtsabgaben je Tonnenkilometer entsprechen<br />
unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Eigenarten des<br />
Verkehrs auf der Mosel zwischen Koblenz und Diedenhofen<br />
größenordnungsmäßig denjenigen auf Main und Neckar.<br />
Der gleiche Blick nach dem Ausbau. Im Hintergrund die Staustufe Lehmen,<br />
rechts das Kraftwerk. Im Oberwasser die aufgehöhte Reiherschußinsel, im<br />
Vordergrund die ausgebaute Bundesstraße 49.<br />
Foto: Landesbildstelle Rheinland-Pfalz<br />
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